@smacked2
Genau hier ist der Denkfehler den ja so viele in diesem Land begehen. Es geht nicht nur um mich und meine eigene Brieftasche sondern auch um die gesamte Gesellschaft in der wir leben und um Solidarität mit den Schwächsten in der selbigen.
Das ist eine Umkehrung des natürlichen Wirkprinzips, das Du hier forderst. Umgekehrt wird ein Schuh draus.
Erst wenn ich abgesichert bin und überschuss erwirtschafte, ist Geld frei, um für ein Sozialsystem zu sorgen.
Was war eher da? Die Henne oder das Ei? Anfangs gab es eher Anarchie, die nur aufgrund des erwirtschafteten Wohlstands
immer mehr in gemäßigte Formen gewandelt werden konnte.
Es ist einzig und allein der vorher geschaffene Wohlstand, der es uns ermöglicht das teuerste Sozialsystem weltweit aufrecht zu erhalten. Besitz gebietet soziale Verantwortung. Diesem Grundsatz wird durch die Steuerprogression genüge getan -> Je mehr ich verdiene, umso mehr muss ich abgeben.
Dass der Spitzensteuersatz durch Abschreibungen und das Absetzen von Investitionen von den reichsten 10% auf im Schnitt 35% gesenkt wird, belegt nur, dass mindestens 10% regelmäßig in den Wirtschaftskreislauf reinvestiert werden. Selbst wenn einer der TOP reichen all sein Geld zur Bank trägt, so investiert er damit in den Wirtschaftskreislauf, weil diese das Kapital wiederum (auch an Arme) verleihen, an Mitarbeiter auszahlen und sonstige Dinge damit tun kann. Niemand wird sein Geld im Safe oder unter der Bettdecken horten.
-> Der viel gehasste Reiche sichert also Arbeitsplätze. Sei es bei der Bank, bei der Werft bei der er seine Yacht in Auftrag gibt, dem Automobilkonzern seines Vertrauens etc. etc.
Er ist zur Sicherung unserer Sozialsysteme überlebensnotwendig. Niemand beutet jemandem aus, nur weil er viel Geld erwirtschaftet.
So wird es aber oftmals nur zu gerne dargestellt, weil es, wie überall sonst auch einfach schwarze Schafe in den oberen Schichten gibt.
Was schon allein aus Fairness- Gründen nicht funktionieren wird, ist eine übermäßige Belastung einzelner Schichten. Man darf nicht vergessen, dass knapp ein viertel der Steuerzahler hier im Lande die übrigen dreiviertel trägt. Das ist doch ziemlich sozial, oder nicht?
Das System passt schon. Das Gerechtigkeitsempfinden der ärmsten und reichsten Schichten leidet aber eklatant unter der Undurchsichtigkeit des Steuerdickichts und der Umverteilungssysteme.
Das ist das Wichtigste, was es am Anfangs zu erledigen gibt->Transparenz schaffen und Systeme vereinfachen soweit es geht, so dass jeder selbst im Stande ist, ohne Nachteile seine Steuererklärung selbst auszufüllen. Das wäre schonmal ein kleiner aber wichtiger Schritt.