SheepShaver schrieb:
Womit wir wieder bei der Forderung wären, noch mehr Geld in ein unfinanzierbares(!) System zu stopfen (demographischer Wandel, jaja, schon tausendmal erwähnt, ich weiss), noch mehr sogenannte Reiche ins Ausland zu vertreiben (wäre ich in der Situation würde ich das selbe tun) und die Situation weiter zu verschärfen. Warum ein zum Untergang verurteiltes System künstlich am Leben erhalten, anstatt nach echten Alternativen zu suchen, die allen zu Gute kommen?
Die Frage sollte klar "ob" sein und die Antwort klar "nein. Wir (ja wir! auch die Armen!!!) können uns dieses Sozialsystem nicht mehr leisten. Es kann nicht sein, dass immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Leistungsempfänger aufkommen sollen, die Leistung aber die selbe bleiben soll.
Und der ewige Appell an die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft kann auch nur bis zu einem gewissen Mass aufrecht erhalten werden. Wenn die Steuerlast unverschämte Ausmaße annimmt, dann hört es mit dem Verständnis auf.
Ich würde sogar noch weiter gehen und die Steuerprogression, da ungerecht, abschaffen. Ich hielte eine Flat Tax (ein Steuersatz für alle) und dafür die Streichung sämtlicher Abschreibungsmöglichkeiten für weitaus gerechter.
DugDanger schrieb:
Alleine der Satz. Weißt du wie man das BIP definiert? Wer es erwirtschaftet hat? Wieso soll/ kann man das irgendwie durch irgendeine Zahl von irgendwelchen Rentnern teilen? und was dann?.....Ich blick es nicht mehr.
Ich weiß wie das BIP definiert ist und das es eigentlich ein schlechter Wert ist um Aussagen zu treffen. Dennoch
e-ding schrieb:
Wenn knapp 1/3 des BIP (> 700 Mrd. €) nur in Sozialkosten fließen, dann sollte man sich Gedanken machen, ob das so gesund ist.
wird es immer wieder zum Vergleich herangezogen.
@e-ding
1/3 fließ herein. hast du dir mal überlegt wie viele Menschen von diesem Geld direkt und indirekt leben?
Hast du dir mal überlegt, dass in diesem Geld auch die Leistungen der Krankenkassen sind die du einzahlst? Das heißt wenn man es komplett privat machen würde, hätte der Staat zwar von mir 250 Mrd. weniger in seiner Sozialleistungsbilanz, effektiv würde aber gar nichts anders sein.
ZeroZerp schrieb:
Wir stehen auf Platz 23 wenn man das pro Kopf bereinigte BIP nimmt (Stand 2008).
Im Europäischen und internationalem Vergleich eher mäßig, und nicht herausragend, wie Du es darstellst.
Das wird sich jetzt wieder relativieren, da Länder wie Island, Irland, etc. nicht mehr zu stark vertreten sind. Eigentlich, da bekenne ich mich schuldig, sollte man die Wirtschaftsleistung aus der Produktion vergleichen, denn BIP aus Spekulationen verteilen nur um und schaffen keinerlei Werte.
ZeroZerp schrieb:
Trotzdem leisten wir uns ein soziales Sicherungssystem auf dem TOP- Level.
Und jetzt kommst Du und forderst noch mehr Umverteilung? Findest Du das nicht etwas maßlos?
Wenn ich fragen darf: Arbeitest Du? Hast Du einen Job in dem Du über 24.000€ verdienst?
Doppel ja. Nur würden meine Vorschläge eben gerade jene treffen die so viel verdienen, dass sie es nicht ausgeben können. Selbst wenn sie wollten. Komischerweise können wir diese Leute direkt mit 125Mrd. stützen indem wir Banken retten. Wem nützt denn die Bankenrettung am meisten? In meinen Augen denjenigen die viel Geld haben. Denn eventuell haben sie Geld dort liegen, Aktien der Bank, Immobillien (so wird der Preisverfall gestoppt). Wo war der Aufschrei von euch als es um dieses Geld ging? Da haben ein paar tausend Leutchen auch in Deutschland mist gebaut. Wir alle retten die Banken und es werden gezielt Untersuchungen vermieden. Komisch.
Wir senken dafür im Vorfeld die Arbeitlosenversicherungsbeiträge um etwa 1% und wundern uns, dass jetzt in der Krise kein Geld mehr da ist (Marodes System).
Wir gleichen die Medikamentenpreise nicht an das europäische Niveau an, weil die Pharmalobby hier so stark ist, wir haben 200 gesetzliche Krankenkassen, wir glauben bloß weil wir das ganze Geld in einen Topf tun und neu verteilen wird mehr draus und wundern uns das unser System zu viel kostet.
Bei den Renten genau das gleiche. Wir finanzieren alles und jedes aus ihnen. Schaut euch die versicherungsfremden Leistungen an. Wie viele von diesen Leistungen gibt es in der privaten Vorsorge? Aber es ist die Demographie. In das gesamte Sozialsystem zahlen nicht mal alle ein und dennoch sagen wir, wir können es uns nicht mehr leisten?
Die Lösung liegt natürlich dann in der Privatisierung. Aber die Renten haben in meinen Augen schon gezeigt, dass es teurer ist sie privat zu machen.
Andy schrieb:
Deutschland belegt im Ländervergleich bei der Anzahl der Millionäre den dritten Platz. Ganz so schlimm wie gerne behauptet kann es also wohl doch nicht sein. Davon abgesehen wird es immer welche geben, die sich ins Ausland absetzen, um weniger Abgaben zahlen zu müssen.
Ich hoffe du hast dir angesehen wie viele Millionäre pro Kopf kommen. Dann sind die USA nicht mal mehr erster. Wir sind auf 2 kurz nach Japan. Wann ist es denn für dich schlimm? Die Frage ist ja nicht ob und wie viele Millionäre es gibt. Wichtig ist die Gesamtvermögensverteilung. Ist diese nicht gleichmäßig gibt es mittelfristig Probleme. Bismark zum Beispiel hat die Sozialssyteme aufgebaut um innerer Spannungen im Land abzubauen und somit sozialistischen, sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien das Wasser abzugraben.
Cotom schrieb:
Die Umverteilung in den letzten Jahren ging bereits stark von Arm zu Reich (Statistik wurde bereits hier im Thread vor ein paar Seiten verlinkt), aber wenn man hier so die Beiträge liest, bekommt man fast den Eindruck, als wäre das krasse Gegenteil der Fall. Dass die Arm-Reich-Schere noch schneller auseinander geht, liegt sicher nicht im Interesse der Allgemeinheit, außer man legt es auf amerikanische Ghetto- und Pariser Vorstadtverhältnisse an.
Sehe ich genauso. Man findet immer auf der Welt schlimmere Zustände. In meinen Augen ist das der falsche Maßstab. Wieso nicht die besten Maßstäbe ansetzen?
Hier sehr einseitig, aber einige Zahlen waren dennoch interessant
http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2009/0608/index.jsp
Es wurde zum Beispiel gesagt, dass nur 10% der Steuerabrechnungen von Millionären korrekt sind. Die Prüfungen werden dennoch nicht gemacht. Einige Unternehmer erpressen die Steuerbehörden förmlich (wenn ich die Strafe zahlen muss gehen 500 Arbeitsplätze flöten). Ist das eine faire Gesellschaft? Wenn es solche schwarzen Schafe gibt? Genau da liegt das Geld. Deutschland verliert laut Steinbrück 100Mrd. Euro pro Jahr an Einnahmen
http://bazonline.ch/ausland/europa/...ck-packt-Steuersuender-hart-an/story/16618381
Lasst es die Hälfte sein. Wer meint ihr bezahlt das? Der Rest natürlich und genau der Rest prügelt sich und sagt, dass System sei nicht finanzierbar.