MrPsst schrieb:
Diese Lücken müssen die stopfen die noch ein Einkommen haben, und die werden damit an ihre Leistungsgrenze getrieben.
Konnte man ja die Woche lesen, das wir über ein Halbes Jahr nur für den Staat und die Allgemeinheit arbeiten also ca 53% Unseres Einkommens
Überlege dir erst einmal was du alles dafür bekommst. Dann kannst du sagen ob es zu viel ist oder nicht. Die Globalisierung wird gerne als das große Übel unserer Zeit herrangetragen, um Kürzungen und "Reformen" zu rechtfertigen. Es ist doch nicht so das sie plötzlich da war. Es ist ein Prozeß. Je nachdem wie man ihn steuert kann er positiv oder negativ werden/sein.
Ja wenn die Wirtschaft sagt das die Arbeitskraft zu teuer ist
Dann frage ich mich warum sind wir zu teuer
Sind wir das solltest du dich fragen. In manchen Bereichen ja in manchen nein. Nur eines sicher nicht, dass wir in allen Bereichen zu teuer sind. Komischerweise sind wir meist in den Bereichen zu teuer die gar nicht mit dem Welthandel in Verbindung stehen. Wenn die Wirtschaft schreit wir sind zu teuer macht sie das aus eigennutz. Sie will höhere Gewinne auch auf Kosten anderer.
Meiner Meinung profitieren nur die Großkonzerne von dieser Wirtschafts-Anarchie
Eben, aber genau das ist ja gewollt. Man muss sich nur ansehen wer von unseren Staatsdienern jetzt schon oder kurz nach ihrer Amtsperiode in Aufsichtsräten sitzt. Mich wundert da so manches nicht mehr. Wenn ein Herr Clement als Aufsichtsratsmitglied (Energiekonzern) für Atomkraft ist als ein Beispiel.
zB Apple lässt ihren Teuren Krempel in China Produzieren um es dann mit einer Wucher Preisspanne in der Welt zu Verkaufen
Das obwohl Wucher verboten ist.
Und am besten finde ich das wir Europäer das meiste dafür zahlen müssen
Das ist absoluter Blödsinn. Wir müssen am meisten Zahlen? Dann sieh mal nach Afrika wo aufgrund unserer Finanzkrise (der Industrienationen) die Aidsmedikamente nicht mehr bezahlt werden. Wir zahlen vielleicht mit Geld aber nicht mit Leben.
Solang die Politiker für diese Fragen keine Antworten haben, werden die Bürger in Europa unzufrieden sein
So lange Politiker nicht mal die richtigen Fragen stellen werden sie wohl kaum die richtigen Antworten finden. So lange ein Herr Müntefering kommen kann " Ich finde es unfair, dass Parteien nach der Wahl an dem gemessen werden was sie vor der Wahl gesagt haben."
Oder ein Herr Koch: "Kriminelle Ausländer raus"
Oder eine CSU: In Bayern für die Pendlerpauschale und Wahlkampf damit gemacht und auf Bundesebene dagegen gestimmt.
usw.
DugDanger schrieb:
Zitat HappyMutant
Kündigungsschutz ist eine Markt Eintritts auch eine Markt Austrittsbarriere. Von einer Absenkung des Kündigungsschutzes versprechen sich viele Ökonomen (welch böses Wort) mehr positive als negative Effekte auf dem Arbeitsmarkt. Eine Sicherheit gibt es natürlich nicht.
Ist doch dasselbe wie mit den Staatshilfen für marode Unternehmen. Da wird etwas künstlich am Leben erhalten. Ist natürlich eine Einstellungs- , ja eine Glaubensfrage.
Genau das ist es. Sie versprechen und glauben es, aber wissen tun sie es nicht. Sauber wie du deinen Berufsstand treffend beschreibst. Dennoch sind Mindestlöhne schlecht, Vermögenssteuer auch (wird in den USA gerade erhöht) und 125 Mrd. für Banken ist nicht zu viel aber die Rente ist zu hoch denn in 40 Jahren...
Das ist genau das was mich so aufregt. Eigentlich hat jeder nur eine Ahnung was passieren könnte. Aber bei Kürzungen und Einschränkungen von Rechten da wissen sie es immer ganz genau.
Die Arbeitsbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert. Nur weil bei den deutschen Konsumenten momentan die "Geiz ist Geil" Mentalität herrscht heißt das nicht, dass Arbeitnehmer langfristig wie Dreck behandelt werden.
Komisch das überall stetig mehr gearbeitet wird bei Null Lohnausgleich. Das die effektive Lohnsteigerung in den letzten Jahren rückläufig war, dass der Kündigungsschutz gelockert wurde, das die Leiharbeit massiv ausgebaut wurde um die Tariflöhne zu umgehen. Von welchen letzten Jahren redest du?
In unserem System wird schlechtes Geschäftsgebaren durch den Markt bestraft.
Leider nicht immer richtig. Banken, Quelle, Opel,...
Jedenfalls gelten diese Gesetzte im Groben - und oft nach Anpassungsphasen - schon.
Unter dieser Einschränkung hast du schon wieder deine Zunft verraten. Gesetze gelten immer. Wenn nicht sind sie keine. Marktgesetze sind ein Model, welches zur Beschreibung des Handels dienen soll und auch ganz gut hinhaut. Aber es ist ein Model und existiert in der reinen Form in meinen Augen fast nirgendwo.
Preis steigt mit der Nachfrage (klar gibts Ausnahmen; künstliche Verknappung usw...),
bessere Güter erzielen bessere Preise (auch das Gut Arbeitskraft --> will auf Bildung hinaus), usw...
Ohne ein Definition von Bildung ist das schwierig. Bei Arbeit zeigst du schon ganz deutlich, dass dein Marktmodell nicht hinhaut. Sonst müssten ja alle bei gleicher Arbeit und Qualifikation den gleichen Lohn erhalten. Wieso kriegt ein Leiharbeiter dann weniger? Wieso bekommt der noch amtierende Porschechef 100Millionen Euro Abfindung (geplant)?
Es ist so, weil getrickst wird, es werden Gesetze ausgenutzt es werden Beziehungen verwendet, usw.. Das alles könnte man natürlich auch als Markt sehen, aber naja.
Bitte nicht falsch verstehen; es mag durchaus berechtigte menschliche Bedürfnisse nach solchen Forderungen geben, aber dem Markt als solchen schadet man dadurch.
Was du oben selbst wiederlegt hattest, da du zugibst das man es eben nicht so richtig weiß.
Wenn man mit den Entwicklungen der letzten Jahre (Jahrzehnte?) nicht einverstanden ist, dann muss man schon einen Schritt weiter gehen.
Innerhalb des (Markt) Systems mit nostalgischen Sozialdemokratischen (auch Linken) Forderungen zu bestehen wird einfach nicht funktionieren.
Warum? Was ist falsch daran den Markt dem Menschen dienen zu lassen als umgekehrt. Bloß weil eine Idee älter ist heißt das nicht das sie schlecht ist. Der Hebel wird immer noch verwendet und das Rad auch. In den 50er, 60er Jahren hat es doch prima funktioniert. Ab den 80ern wurde eine massiv andere Politik gefahren. Liberalisierung und Privatisierung waren die Schlagworte. Einige wenige haben prima daran verdient, aber die breite Masse wurde immer mehr vernachlässigt.
Deshalb frage ich dich Dug, wenn deine Märkte so stark sind warum muss man sie denn von staatlicher Seite stützen? Warum geht es gerade den Ländern im Durchschnitt am besten die die höchste Staatsquote haben (Schweden, Dänemark, Norwegen)? Warum sind sie nicht zusammengebrochen?