Ich wollte etwas ähnliches schreiben, aber dann fiel mir doch der ursprüngliche Beitrag auf. Und diese Aussage so falsch nicht, das "Wir" dort vielleicht missverständlich. Das Deutschland (als Staat) sich immer weiter verschuldet, trotz immer größerer Abgabenlast und gleichzeitig nicht wirklich steigender Gegenleistung ist ein Problem. Das geht beim "Gesundheitssystem" los, das sich bisher jeder Reform erfolgreich widersetzte, das geht über die Altersvorsorge und den Rettungspaketen bis hin zur Verschwendung von Steuergeldern um sich von externen und internen Lobbyisten Gesetze schreiben zu lassen.
Ich denke man kann schon sagen "der Staat" lebt über seinen Verhältnissen und der Staat das sind nun mal per Definition wir. Nur das wir da gefühlt wenig zu sagen haben, bzw. wir zwar das Geld beisteuern, aber über die Ausgaben mitunter sehr wenig zu sagen haben.
Ja es wäre begrüßenswert dies zu ändern. Denn eigentlich ist es mir egal, ob die Löhne steigen oder die Abgaben sinken. Wichtig ist was am Ende übrig bleibt. Es sicherlich in der Krise durchaus ein Mittel über Schulden den Abschwung aufzuhalten. Aber solange in der Boomzeit dann die Investitionen nicht in ausreichendem Maß zurückfließen, läuft etwas falsch. Allerdings muss man sagen, dass Lohn mehrheitlich nicht vom Staat vergeben wird, sondern der Wirtschaft. Also ist das "wir" dann doch wieder eher unangebracht, denn "wir" würden Löhne investieren und der Wirtschaft helfen. Diese versucht habe die Löhne eher zu drücken. Sie senkt somit das Niveau, von dem sie profitieren will.
Denn wie gesagt, man soll für die Wirtschaft schön konsumieren, mehr Steuern und Abgaben stemmen (das ist ein Grund warum die Reallöhne eben sogar sinken) und dann noch schön fürs Alter versorgen, denn die staatlich verwaltete Vorsorge geht rasant den Bach runter. Der Witz ist, dass der Staat ja die Investitionen tätig, damit später Steuergelder durch Arbeitnehmer und Firmen zurückfließen, aber sie tun das nicht in ausreichendem Maße, weil viel zu viel Geld in anderen Wege abfließt. Dies zu ändern wäre das einzig relevante Ziel für die nächsten Jahre und zwar international. Dann könnte man sich die Verhältnisse auch wieder leisten.
Und es ist ja eigentlich egal, was die Parteien so versprechen, letztendlich zeigen die letzte Jahre, dass sich der Staat erpressbar macht. Speziell in Boomzeiten wird das Geld mit vollen Händen in Subventionen und "Steueranreizen" eingebracht. In der Krise werden dann weitere Gelder zur Standorterhaltung vergeben, während die Löhne sinken und immer weniger Menschen arbeiten. Es kann nicht richtig sein, dass man sich dem unterwirft, in dem man das als dsa natürliche Verhältnis annimmt und sein Niveau immer weiter senkt, in der Hoffnung es würde sich auszahlen. Tut es nicht.