Bericht C:\B_retro\Ausgabe_51\: Das erste IBM ThinkPad

alphatau schrieb:
Das 1366x768 IPS Display ist nicht mehr zeitgemäß, aber vor Jahren erntete es noch viel Lob von Kollegen die schwachleuchtende, schlierende, billigheimer TN-Laptopdisplays gewohnt waren ;-)

Soweit ich weiß, war das X220 das einzige Gerät mit IPS-Option im 2011er Lineup. War für mich damals kaufentscheidend. Kostete gerade mal 40,- EUR Aufpreis. Die Thinkpad Displays waren lange Jahre wirklich mies. Zum Glück hat sich das verbessert, auch wenn immer noch Luft nach oben ist.

Bin gespannt, ob bald auch wieder 16:10 ein Comeback feiert und es irgendwann mehr hochauflösende Optionen gibt (QHD+ würde mir gefallen).
 
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Kleine Erinnerung:
1982 gab es dann die ersten IBM PC als Arbeitsplatzrechner in der Firma. Mein Kunde McKinsey hatte schon frühzeitig einen aus den USA bekommen und führte mir Visicalc, ein erstes Tabellen-Planungssystem vor, dessen vorrangige Marktstellung erst von Metaplan, dann Lotus 1-2-3 und später von MS Excel abgelöst wurde.

Mein erster eigener Rechner zu Hause:
1990 bekam ich privat den ersten IBM Portable PC, genannt Schleppable', mit kleinem Bildschirm, Tastatur und zwei Disketten-Laufwerken á 360 KByte sowie einem Nadeldrucker!
Auf einer Floppy waren das IBM DOS und die Anwendungs-Programme Filing-, Writing- und Planning-Assistant, auf der anderen meine Daten.
Irgendwann habe ich diese Daten in MS Works Dateien umgesetzt, die ich z.T. auch heute noch nutze.
https://de.wikipedia.org/wiki/IBM_PC_Portable#/media/Datei:IBM-portable-PC-01.jpg

Übrigens: 1994 habe ich, da auf Abordnung in Dresden, mit Homebanking begonnen.... über DatexJ Bildschirmtext!!!
Gruß Konrad
 
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Danke @SV3N für das schöne Retro-Gefühl, da werde ich doch gleich wieder jung und und zugleich viel älter als ich es möchte!

Habe mit einem IBM 760CD als ca. 7jähriger meine allerersten Computererfahrungen gemacht, welches mein Vater für seine Aussendienst-Tätigkeiten gestellt bekam.

Ich mag mich erinnern, dass er gesagt hat, das Teil inkl. allem Zubehör, Dockingstation, usw. damals um die 20`000 Schweizer Franken gekostet habe. Und er packte das Ding auch mal auf seinen Firmenwagen, um zu telefonieren, stieg ein und fuhr los... Gab das ein Gefluche auf dem Parkplatz, als dieser "Ziegelstein" beim Runterfallen das Geschäftsauto zerkratzte und dann seitwärts auf der Strasse aufschlug, das sag ich euch! Aber es musste nur eine Seite des Gehäuses getauscht werden, alles andere läuft noch heute, was für die Robustheit dieser IBM-Geräte spricht.

Ich besitze das Notebook noch und es funktioniert mit Windows 98 SE immer noch tadellos. Selbst der Akku ist noch original und hält - wenn aufgeladen - für noch ca. 2h. Einzig das Ladegerät ging vor ein paar Jahren hops und wurde ersetzt.

Ich fand erst nach Jahren heraus, dass man dieses "BIOS" (eher eine abgespeckte und sehr eingeschränkte Version davon) sogar per Diskette updaten konnte, erst dann funktionierte Windows 98 SE (als optimales BS für dieses Gerät) richtig. Man konnte sogar Windows 2000 installieren, aber dann wurde alles sehr träge und es wurden auch nicht alle Geräte/Funktionen erkannt, geschweige denn gab es Treiber dafür. Ausserdem war der Festplattenplatz dann mit 2GB wirklich begrenzt.

Generell Windows darauf frisch zu installieren und alle Komponenten korrekt zu laufen zu kriegen war eine riesen Qual. Man musste erst per Start-Diskette den CD-ROM Treiber laden und die Festplatte/Partitionen im DOS-Modus mit fdisk als fat32 formatieren und bootfähig markieren, bevor man von CD-ROM dann das Windows-Setup starten konnte.

Und wenn Windows dann mal lief, mussten die Gerätetreiber in einer genau definierten Reihenfolge installiert werden! Ansonsten wurden gewisse Komponenten gar nicht erst angezeigt.
Ich konnte erst nach ca. 25 Jahren - letztes Jahr, glaube ich? - erstmals wirklich komplett alle Komponenten zum Laufen bringen.

Fazit: Das Teil wird mich wohl noch mal überleben und hat mir die Welt der IT nahegebracht. Danke, IBM!

Die Specs dieses Notebooks:

CPU: 90MHz Intel Pentium 1, passiv gekühlt
Grafik: Trident Cyber9320 mit 1MB DRAM
Display: 12,1" SVGA 256 Farben TFT
RAM: 64MB EDO RAM
HDD: 2GB IBM
CD-ROM: Double-Speed 2x
Diskette: Extern + für die interne Multibay
PCMCIA: 32bit Cardbus-Support, 2x Typ 2, 1x Typ 3

Einige Bilder zum Erinnern:

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Erstmal vielen Dank für den guten, sehr ausführlichen Bericht. Ich finde das ThinPad hat einfach was. Sowohl vom Nutzen, als auch vom Design. Besonders vom Design einfach nostalgisch. Klar sie sehen nicht aus wie moderne Notebooks, aber dennoch haben sie einen eigenen Charme und sie ziehen ihr eigenes Ding durch. Finde ich lohnenswert.
 
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Danke - das hab ich auch noch im Kopf, dass es das einzige TP im 2011er-Lineup war mit IPS-Option. Finde es nach wie vor ein - abgesehen von der Auflösung - ein angenehm zu betrachtendes Display. Ja, die Displays waren eine zeitlang sehr bescheiden von Lenovo, teilweise sieht man das auch in den aktuellen E-Reihen. Der Vorgänger war ein Acer Extensa (auch gut zu warten und zu zerlegen), aber das TN-Display war zum X220 ein gefühltes Upgrade, dass ich nur vom Umstieg von HDD zu SDD kannte ;-)

Aber Fakt ist, auf dieser X-220-Tastatur schreibe ich in so einer angenehmen Haptik - zumindest für den mobilen Einsatz - , dass es eine Freude ist. Und der rote Knubel ist, bei Fehlen einer Maus, konkurrenzlos. Beispielsweise: Wie oft ich damit erste Entwürfe in Visio gezeichnet habe, das hätte ich mit simplen Trackpad nie in der Genauigkeit machen können.
 
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Auch von meiner Seite vielen Dank für die schönen Artikel dieser Reihe!

In 2008 kam ich mit den Thinkpads das erste mal so richtig in Kontakt, da ich mir ein Notebook anschaffen wollte und mein Stand-PC abgeschafft werden sollte. Leider fehlte in den jungen Jahren das Geld für ein so teures Arbeitsgerät, so dass es letztlich ein gebrauchtes Asus vom Klassenkamerad wurde. Das seinerzeit erschienene T400 war von der Haptik aber deutlich besser, es blieb aber dennoch nur ein Wunsch.

In 2016 ergab sich dann aber die Gelegenheit ein gebrauchtes IBM T60 zu ersteigern, das letzte Thinkpad mit IBM Schriftzug. Der Zustand war in Ordnung (dem Alter entsprechend) jedoch waren der Lüfter sehr laut und die CPU ein Singlecore der Yonah Generation (Intel T2400) wollte mit Windows 7 nicht mehr so recht (flüssig). Somit wurde ein Dualcore der Merom Generation (Intel T7200) eingebaut. Eine Stufe größer (T7600) wäre möglich, aber die Abwärme machte mir Sorgen. Mithilfe von Wärmeleitpads habe ich dann das meiste aus der Kühlung herausgeholt und die Höhenunterschiede von GPU und CPU ausgeglichen.. Ich habe die Variante mit ATI X1300 Grafikchip und 1600x900.
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Einziges Manko was bisher nicht richtig gelöst ist, ist das er nach dem Wechsel von Stromversorgung von der Steckdose auf Akku oder zurück, anschließendem Herunterfahren und wiederholtem Wechsel der Stromversorgung für mindestens eine Minute einfriert, die HDD LED permanent leuchtet und nach einiger Zeit erst wieder weiterarbeitet. Egal ob Linux oder Windows. Die Festplatte selbst wurde durch eine SSD ersetzt.

Bis auf einem kleineren Gehäusebruch immernoch ein schönes Stück Technik.
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Als Arbeitstier nutze ich aktuell ein T480, hier muss ich sagen stimmt die Qualität auch. Bei einem Fahrradunfall bei dem ich auf meine Tasche (in dem sich das Notebook befand) stürzte verursachte nichts weiter als eine Leichte Blindstelle (die man nur bei schwarzem Hintergrund sieht) auf dem Display und einem Gehäusebruch am rechten Scharnier. Der Scharnier funktioniert weiterhin einwandfrei so wie der Rest vom T480.
Klar die Tastatur ist nicht mehr das was die des T60 war, aber immer noch eine gute Referenz gegenüber den Konkurrenten.

Einen schönen Start euch allen ins Wochenende! Ich freue mich auf den nächsten Artikel dieser Reihe!
 
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Mein T40 habe ich damals geliebt. Mit 9-Zellen Akku schafft es etwas was damals geradezu unerhört war, es kam mit einer Akku-Ladung durch den ganzen Uni-Tag.
Mittlerweile habe ich noch ein "T420p"(also 420 mit Quad-Core aufgerüstet) als Privat-NB, aber die Vergrößerung in nahezu allen Dimensionen
(340 x 229.8 x 29.9 bis 30.4 mm statt 311mm x 255mm x 26.6mm) und das gleichzeitige Aufkommen von Ultrabooks lässt es gefühlt extrem viel klobiger erscheinen als das T40.
 
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@NJay @pseudopseudonym Nochmal Danke für den Tipp mit dem T450-Touchpad. Der Umbau hat super geklappt und mein T440s fühlt sich nach knapp 7 Jahren endlich wie ein richtiges Thinkpad an. :D
 
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DaRealDeal schrieb:
Zumindest die damaligen Thinkpads waren hässlich wie die Nacht.

es ist ein bewahrtes Design welches mehrfach ausgezeichnet wurde.. Es ist ein zeitloses Design welches sich über Jahrzehnte bewahrheitet hat und immer zeitlos und schön bleiben wird

https://www.red-dot.org/de/project/thinkpad-x1-carbon-33533

https://news.lenovo.com/pressroom/press-releases/lenovo-wins-record-ten-red-dot-design-awards/

Apple Computer finde ich wiederum mega langweilig und haben etwas langweiliges wie Ikea. In den ersten Wochen schauen die Notebooks super aus, aber mach einigen Wochen sind sie schon sehr langweilig.

Richard Sapper und was den Designer anbelangt so ist das kein Larifari aus dem Hinterhof
 
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@KelinerFuchs
Das ändert absolut nichts an der Tatsache, dass ich die Dinger hässlich finden kann. Darf. Und muss. ;)
 
DaRealDeal schrieb:
@KelinerFuchs
Das ändert absolut nichts an der Tatsache, dass ich die Dinger hässlich finden kann. Darf. Und muss. ;)


ja klar! Selbstverständlich kann du die Dinger hässlich finden. Das sagt ja keiner.. Nur hast du in dem Fall kein Geschmack :)

Richard Sapper ist nunmal ein mehrfach ausgezeichneter Designer, der Designikonen entworfen hat, die wiederum auch mehrfach ausgezeichnet wurden

das ist genau so mit anderen Dingen

Die mehrheit trinkt gerne Cola aber nur die wenigsten wissen einen Mehfach ausgezeichneten Wein zu schätzen

Die mehrheit hört gerne Rihanna, welche eine Stimme hat wie ne Klospühlung, aber die wenisgten wissen einen mehrfach ausgezeichneten Luciano Pavarotti zu schätzen

Und so ist es auch mit den Thinkpads :) Für jemanden wie dich kommerziellen User, sind andere Dinge schön
 
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