Bericht C:\B_retro\Ausgabe_76\: Der perfekte Gaming-PC für das Jahr 1999

Ich arbeite seit 1988 mit Computern.
Damals in der Firma hatten wir einen Compaq 286 irgendwas - ein PC für 3(!) Leute - das Ding war abartig teuer.
Ab 1992 dann im Product Engineering tätig mit AutoCAD, Digitizer und einem A3-Laserplotter von Xerox.
Der PC kostete alleine ÖS 389.000.- (€ 28.270.-) - "ohne Monitor" natürlich.
Vom Laserplotter weiß ich nur noch, dass der so teuer war, dass der Finanz-Controller damals in die Abteilung kam und sich "längere Zeit" darüber aufklären ließ, "warum" wir das Teil jetzt genau brauchen (???) und ob das nicht billiger ginge :p
Das waren noch Zeiten.
Ich hab dann noch bis Anno 2000 gewartet, bis der eigene PC kam.
Ein Intel PIII-550E Coppermine mit einem Asus P3B-F, 4x256MB RAM und einer Asus V6600 Deluxe mit 32MB-VRAM - das Teil war damals "schweineteuer".
Alter Schwede... wenn ich daran denke, wird mir heute noch schlecht :p

Ich hab da noch ein paar alte Aufzeichnungen herausgekramt:

Intel PIII-550E ... € 347,30 - witzig: TDP 14,5W :p 👍
4x256MB SD-RAM 133MHz CL3 ... € 479,90
Asus V6600 Deluxe ...€ 310,20
(Preise vom März 2000)
 
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Aus der Erinnerung ein paar Hintergründe zum Thema RDRAM, das Intel damals vergelblich versuchte bei PCs als neuen Speicherstandard zu etablieren.

Intel war damals überzeugt, dass man zukünftig mehrere parallele Speicher-Channels brauchen wird, damit für die CPUs kein Bandbreiten-Flaschenhals entsteht. Diese Einschätzung war korrekt.
Sie meinten, dass das mit klassischem SDRAM oder DDR nicht sinnvoll/wirtschaftlich möglich wäre, weil die vielen Datenleitungen mehr Lagen für die Motherboard-Leiterplatten nötig machen würden. Wie wir inzwischen gelernt haben, war das offenbar kein Showstoper. 😉

Die Idee bei RDRAM war, es mit weniger Datenleitungen anzubinden, was unkompliziertere Multi-Channel-Boards möglich machte, und dafür wesentlich höher zu takten. PC-RDRAM-Module liefen mit bis zu 600MHz und doppeltem "effektivem" Takt ala DDR.
Ich hatte/habe z.B. PC800-RDRAM (400MHz) in meinem Pentium3/i820-System, als bei SDRAM noch 100 oder 133MHz üblich waren.

Der richtige Geschwindigkeitsvorteil wäre aber erst mit späteren Dual- und Quad-Channel-Chipsätzen gekommen. Im Mainstream-Chipsatz i820 sorgte das teure RDRAM gegenüber SDRAM nur für ein unwesentlich schnelleres System und entsprechend wenig attraktiv für preisbewusste Anwender/Spieler.

Um i820-Boards mit MTH-Chip (Memory Translation Hub), der die Nutzung von günstigerem SDRAM statt RDRAM möglich machte, musste man einen Bogen machen, denn der MTH war verbugt und sorgte für Abstürze.
Das sorgte für einen wesentlich Marktvorteil für AMD-Systeme, wenn es um Preis/Leistung ging.

Zu den Besonderheiten von RDRAM gehörte, dass die Module damals schon Heatspreader hatten. Ein Feature, dass man bei den anderen Speicher-Modulen erst einige Jahre später sah.
Leere Speicherslots mussten mit speziellen Dummy-Modulen terminiert werden.

Im PC blieb RDRAM ein Exot, aber es steckte z.B. im Nintendo 64 und der Playstation 2.
 
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Mitte/Ende der 1990er war eine krase Zeit. Ich würde den jüngeren Menschen gerne noch ein, zwei weitere und subjektive Gefühle eines PC Gamers aus dieser Zeit vermitteln wollen:

Die meisten Menschen hatten noch keinen Internetanschluss. Niemand hatt ein Smartphone. Bei den meisten Menschen stand der Computer im Arbeitszimmer und wurde selten hochgefahren, um mal einen Brief zu tippen, eine Steuersoftware zu nutzen. Etwas später hat man seine Mails abgerufen, meistens aber nur alle paar Tage. Viele Unternehmen hatten keine Internetseite (und die, die eine hatten, haben diese tatsächlich beworben mit: "Besuchen SIe uns im Internet auf http://www. ....").

PC Gamer waren Exoten. WIr hatten keine relevanten Lobby. Wir mussten uns ständig belächeln oder belehren lassen ("such Dir mal ein richtiges Hobby) Unsere Verbündeten waren ein paar komische Heinis bei der Gamestar, PC Action & Co. Von denen haben wir auch Demos und - fast noch wichtiger - Treiber bekommen. Auf CD. Mit den Heften.

Entwickler von PC Spielen waren ebenfalls komische Heinis. DIe waren alle selbst Gamer! Unsere Spiele wurden also idR von Spielern entworfen und programmiert.

Und der ideale Gaming PC war eigentlich der PC, der Lautsprecher, eine "3D Grafikkarte mit 4 MB" hatte und einen freien PCI-Slot, damit eine Voodoo 1 eingebaut werden kann. Wir haben Büro PCs genutzt, erweitert - und dann hockten wir in den Arbeitszimmern unserer Eltern - bis wir endlich einen eigenen bekamen. Viele mussten aber auch auf Internet Cafes ausweichen, wo man dann 10 Stunden im Zigarettenqualm unter einer Lara Croft-Figur in Lebensgröße saß und CS gespielt hat.

https://vimeo.com/85168701

Je mehr wir wurden, desto größer wurde der Markt. Heute wird jedes Spiel nur noch nach Erkenntnissen aus Psychlogie entwickelt, die meisten in der Industrie sind keine Gamer mehr. Wirtschaftswissenschaftler entwickeln Systeme zur Monetarisierung, Publisher bauftragen Studio darüber ein "Spiel" zu stülpen.

Ich fand es früher besser, als man mit Dremel ein Fenster in den Büro PC geschnitten hat (case Modding) und dann das Spiele-Line Up von z.B. 1999 genießen konnte. Unbezahlbar.
 
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Ja damals war ich auch stolzer Besitzer eines Athlon mit Slot A Mainboard, dazu die Elsa Variante der Geforce 256 und 256MB RAM, da konnte man ziemlich toll auf seinem 17" Zoll CRT zocken, Dinge wie AOL oder T-Online liefen natürlich auch und für die Office Pakete war der auch tauglich... schöne Zeit... nicht zu vergessen den Soundblaster dazu, damit es auch ordentlich rumst bei C&C
 
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zonediver schrieb:
dass der Finanz-Controller damals in die Abteilung kam und sich "längere Zeit" darüber aufklären ließ, "warum" wir das Teil jetzt genau brauchen

Kann ich mir gut vorstellen. :D

Da kommt ein Typ und möchte erklärt haben, warum "ihr" das Zeug braucht damit er wenig später anderen Typen erklären kann, warum alle in dieser gesamten Gesellschaft das brauchen.

Die Zahlen sind natürlich für einen Finanz-Controller erst einmal unglaublich groß. Gerade 1992 waren 200-300k Euro Investitionen noch richtig viel. Selbst 100k DM waren damals noch "prüfungswürdig".

mfg
 
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Die Slot-Prozessoren waren schon eine echt abschweifende Entwicklung. Echt seltsam wie man auf vom AMD und Intel Seite auf den Trichter gekommen ist. VIA und IBM sind diesen Weg z.B. nicht gegangen.

Mein erster richtiger PC hatte auch einen Slot Prozessor, es war ein AMD Athlon mit 550 MHZ und mit 64 MB Arbeitsspeicher und wenn ich mich nicht irre umfasste die Festplatte umwerfende 10 GB.

Von der Gaming Liste fand nur Age of Empires II und Unreal Tournament den Weg zu mir.
 
Unreal Tournament, Q3A und Age of Empires II genießen doch heute noch Legendenstatus. Könnte man doch auch mal Retroartikel darüber machen @SV3N ?
Ich will gar nicht wissen, auf wievielen PCs damals UT'99 lief.. Auf LAN's war das der Renner.
Ich könnte heute noch schreien, als damals die lokale Datenbank der Statistik von UT'99 kaputt gegangen ist. Über 1 Mio Frags da drin von den LAN's..
 
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Shader schrieb:
Die Slot-Prozessoren waren schon eine echt abschweifende Entwicklung. Echt seltsam wie man auf vom AMD und Intel Seite auf den Trichter gekommen ist. VIA und IBM sind diesen Weg z.B. nicht gegangen.

Solche CPU-Module waren damals und schon lange vorher bei anderen CPU-/Computer-Typen realtiv verbreitet. Es gab ähnliche CPU-Boards z.B. bei Apple, bei High-End-Amigas, diversen Workstations usw.
Überall da, wo einfache und flexible CPU-Upgrades gefragt waren.

Ein weiterer großer Vorteil war, dass man auf diesen Modulen Cache-Speicher unterbringen konnte, der vorher (meist langsamer angebunden) auf den Mainboards saß.

An sich waren die CPU-Module also eine gute Idee, aber als wenige Jahre später der (noch schneller gewordene) Cache direkt in die CPU-Chips wanderte, ging einer der Vorteile der Slot-Module wieder verloren und sie sorgten für in vielen Fällen weitgehend unnötige Mehrkosten.
Also fielen sie, angefangen beim Low End, nach und nach wieder weg.

Ergänzung:
Ich meine, einer der "Vorteile", jedenfalls für Intel, war auch, dass sie durch die CPU-Slots wohl verhindern konnten, dass andere CPU-Hersteller kompatible CPUs für Intels Chipsätze/Mainboards anbieten konnten, wie es z.B. noch beim allgemein beliebten Vorgänger Sockel 7 der Fall war.
 
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Na Hoppla, da lacht mich ja fast mein damaliger Rechner aus dem Artikel an. Der steht heute noch auf dem Dachboden mit Ubuntu 10.04 als letzter Installation.

Im Übrigen war die Geforce 1 mit 64MByte 5-15% langsamer als mit 32MByte da das RAM langsamer angesprochen werden mußte. Dieses Verhalten konnte man vereinzelt bis zur Geforce 7000 Baureihe beobachten, bei mir persönlich konnte ich das Verhalten mit einer Geforce 4200 und Geforce 6800 bestätigen.
 
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Gilgamesch80 schrieb:
Im allgemeinen waren die Jahre 1996 - 1999 die goldenen Jahre... wenn man sich heute ansieht, was da alles Released wurde, so gaben sich die 90er die Klinke in die Hand... Ich hab auf GoG Galaxy ca. 1000 Games und man kann eindeutig sehen, dass ab den 2010er Jahren die Games welche einen wirklich mitreisen einfach weniger geworden sind. Grund könnten auch die ganzen Service Games sein...
Liegt aber glaube auch daran, dass wir 1999 den Gamingmarkt erst ca. 8 Jahre aktiv hatten wenn ich mal davon ausgehe den Gamingmarkt ab den 486er als "aktiv" zu zählen und c64, amiga davor ausblende.
Daher waren teilweise auch noch die Genres der Games neu. Mit heutigen mitte 40 kennt man halt alle Genres und abhandlungen davon alle schon und ein neues Game muss hier schon bei der Story, dem Universum als auch dem Gameplay gut liefern um noch ein WoW Erlebnis abzuliefern.
DAs geht am ehesten noch, wenn man bekannte Francise gut verpackt SW,ST, HDRO, Warhammer und co. da man hier eine gewisse Fanbase erreichen kann, allerdings ist diese Fanbase auch oft etwas kritischer.
Ein FC 7 oder 8 unterscheidet sich halt von einem FC 3 nicht so extrem. Da ist eben immer nur das Setting ein neues, damals war FC1 und 2 jedoch was komplett neues zusätzlich zu damals auch noch heftigen Grafikupdates.
Viele Spielreihen sind ja nur geringfügig geändert worden.
NFS, FC, AC, COD, FIFA, BF, TB, Fallout, Doom, CIV gibt es ja schon ewig. Da ändert sich maximal das Setting und die Grafik wird besser, aber vom Gameplay bleibt es gleich.
Deswegen fehlt hier halt oft der WOW Faktor.
Neues Leben hat hier Dota, LOL eingebracht als neues "Genre" , aber da braucht es halt auch keinen 3 oder 4 am Markt, vorallem da diese es schwer hätten. Blizzard kann da glaube noch eher mit HoS punkten oder am Markt auftreten, weil dort die Helden exklusiv aus den Blizz Universen gespielt werden können, was für Blizz Fans sicher auch einen Anreiz hat.
Bei den Hack and Slays haben wir halt auch mehr oder weniger Diablo und POE als große Player und mit Torchlight, the Ascent und co. ableger die in dem Genre durch Grafik, Setting und evtl. die eine oder andere Mechanik glänzen wollen, aber grundlegend ebenfalls nichts neues.

zb. TB 1, NFS 1+2, Diablo 1, SC1 + WC1, Dungeon Keeper waren halt damals etwas komplett neues und aussergewöhnliches.
 
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fresco schrieb:
Bei der Spiele-Liste musste ich schmunzeln, da ich fast alle Titel damals gespielt habe und "Indiana Jones und der Turm von Babel" sogar erst sehr kürzlich zum ersten Mal (hatte damals nur die Demo). Erstaunlich dass es noch ohne große Anpassungen lief und das sogar in 4k-Auflösung :cool_alt:
das war tatsächlich eins meiner ersten spiele, krass. war der kulturschock groß als du es "heute" wieder gespielt hast?
ich bin nicht sicher ob die steuerung, glaube das lief damals noch ohne maus-support, heutzutage nicht richtig abfuckt. aber fürn 5er auf gog.com ist das einen versuch wert :)
 
JMP $FCE2 schrieb:
Der Pentium III Coppermine mit integriertem L2 war früher auf dem Markt, als Thunderbird.
Wer den wechsel zurück zum L2 auf dem CPU Die zuerst gemacht hat ist mir egal.
Darum gings auch gar nicht.
Es ging darum das AMD zuvor bereits Mainstream/Consumer CPUs gebaut hat welche den L2 auf dem Die hatten. Mit dem K7 dann den Ausflug auf extrene Chips machten um dann wieder zurück zu rudern und, wie bis heute üblich den L2 auf dem Die mit der CPU zu fertigen.
 
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robertsonson schrieb:
war der kulturschock groß als du es "heute" wieder gespielt hast?
ich bin nicht sicher ob die steuerung, glaube das lief damals noch ohne maus-support, heutzutage nicht richtig abfuckt. :)
Die Steuerung bzw die Bewegung von Indy waren tatsächlich der größte Krampf. Mausunterstützung hat das Spiel (glaube sogar Joystick :D, und wenn man ein wenig konfiguriert sollte es sogar mit einem Controller klappen). Was sehr nervig war, dass Indy nach jedem Sprung erstmal eine Gedenksekunde einlegt - das kennt man dann doch dynamischer. Ansonsten war das Spiel schön gemacht (im Rahmen der damaligen Möglichkeiten). Das Leveldesign hat es mir angetan, z.B. die Fahrt durch die Minen in Ägypten - schön durchdacht, da stört auch die klobige Optik nicht :)
 
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39 Watt elektrische Leistungsaufnahme beim leistungsstärksten Prozessor - da kommen einem heutzutage die Tränen ... da sind wir aktuell bei den Lastspitzen fast bei Faktor 10 höher.
 
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Ich hatte im Frühjahr 1999 zum ersten mal einen PC selbst konfiguriert u. zusammen gebaut.
Hatte zuvor im Sommer 1996 meinen ersten PC gekauft. Von Dell. Und der Fertig-PC war teilweise für mich eine Mogelpackung, da die Soundkarte AWE32 nicht Original drin steckte, sondern eine kleinere Soundkarte, die mit dem Mainboard zusammen die AWE32 ergeben hatte.

Im Frühjahr 1999 hatte ich folgende Teile gekauft:
  • Mainbord Abit BH6 Intel BX AGP
  • Pentium II 400 Mhz In a Box
  • Dimm 128 MB, PC100 7ns
  • Festplatte AT 17280 MB 3,5 " Diamond Maxtor
  • Gehäuse Midi Tower ATX Elan Vital T-10AB
  • CD-Laufwerk AT 36-fach Toshiba 6402B

Habe mir eben mal meine alten Rechnungen raus gesucht. :-)
Zur Grafikkarte habe ich leider nichts gefunden. Ich meine, die hatte ich damals bei Mediamarkt gekauft, und daher keine Rechnung. Es müßte eine Riva TNT gewesen sein (AGP).

Der Prozessor war in einer Box zusammen mit dem Kühler u. Lüfter.
Diese Box kam in einen Slot rein. Die Installation war einfach. Diese Bauart hatte sich aber nicht durchgesetzt.

Den PC hatte ich nur ca. 2 Jahre genutzt. Die Konfiguration war für 1999 auch kein High-End.
Die Grafikkarte hatte ich im Nov. 2000 noch ausgetauscht. Das müßte dann eine Geforce 2 gewesen sein.
Aber dann mußte auch schon wieder ein neuer PC her.
 
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nazgul77 schrieb:
... da sind wir aktuell bei den Lastspitzen fast bei Faktor 10 höher.

Dafür säuft der Rest Strom.
Neue PCs sind sparsamer, weil die Differenz zwischen Leerlauf und Höchstleistung hoch ist und sie die meiste Zeit Stromsparfunktionen nutzen, die es früher nicht gab.
Und wenn ein aktueller PC bei Höchstleistung rechnet, dann ist er auch viel früher damit fertig. Die Leistung ist entsprechend hoch, aber auch die Rechenleistung.
Früher waren PCs Tagelang mit Berechnungen beschäftigt, die heute in Sekunden fertig sind. Da ist doch ein 1000 Watt PC sparsamer, der eine Stunde für eine Arbeit benötigt, als ein anderer, der dafür eine Woche mit 100 Watt rödelt, um die selbe Leistung zu erbringen.
 
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nazgul77 schrieb:
39 Watt elektrische Leistungsaufnahme beim leistungsstärksten Prozessor

Man hat aber nicht viel von dieser relativen Sparsamkeit gehabt. Zumindest was die Lautstärke angeht.

Ich habe noch immer einen alten Dell-PC mit Coppermine-Pentium 3 800MHz und GF2Ti. Gegen den ist mein moderner Gaming-PC mit 9900K und RTX2080 geradezu unhörbar.
Der DELL rauscht wie ein Wasserfall. :evillol:
Zum Teil mag das an Staub liegen und vielleicht auch etwas Verschleiß in den Lüfter-Lagern, aber leise war der PC auch neu nicht.

Vor 22 Jahren war die Lautstärke einfach keine Priorität und man gab sich herzlich wenig Mühe bei den Kühllösungen. Wobei der CPU-Kühler in diesem Dell auf den ersten Blick so wirkt, als hätte sich dabei jemand etwas gedacht (spezieller Luftkanal vom CPU-Kühler direkt zur Gehäuserückwand), aber wie gesagt, selbst bei nur 33W TDP ist er alles andere als leise.
 
Herdware schrieb:
Man hat aber nicht viel von dieser relativen Sparsamkeit gehabt. Zumindest was die Lautstärke angeht.

Ich habe noch immer einen alten Dell-PC mit Coppermine-Pentium 3 800MHz und GF2Ti. Gegen den ist mein moderner Gaming-PC mit 9900K und RTX2080 geradezu unhörbar.
Der DELL rauscht wie ein Wasserfall. :evillol:
Zum Teil mag das an Staub liegen und vielleicht auch etwas Verschleiß in den Lüfter-Lagern, aber leise war der PC auch neu nicht.

Vor 22 Jahren war die Lautstärke einfach keine Priorität und man gab sich herzlich wenig Mühe bei den Kühllösungen. Wobei der CPU-Kühler in diesem Dell auf den ersten Blick so wirkt, als hätte sich dabei jemand etwas gedacht (spezieller Luftkanal vom CPU-Kühler direkt zur Gehäuserückwand), aber wie gesagt, selbst bei nur 33W TDP ist er alles andere als leise.
War auch ein langer Weg von den off-the-shelf Industrielösungen, die mehr oder weniger zweckentfremdet / passend für den PC-Markt gemacht wurden. Man denke nur an die Evolution von CPU-Kühlkörpern und geräuschloseren Lüftern sowie an effizientere Airflow-Cases und Kabelmanagement. Hat sich schon deutlich was getan :-)
 
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Puh, 1999, da hatte ich einen Pentium II mit 233 MHz, gepaart mit einer Riva TNT M64 und einer Voodoo2, die sogar noch lebt.

2000 kam dann im Sommer ein Upgrade auf einen Celeron 533, der in einem Sockel370-auf-Slot1-Adapter auf mein altes Board gekommen ist.

Erst im Herbst 2000 gönnte ich mir einen GHz-Athlon mit Geforce 2 und 2x 30GB Festplatten. Davon habe ich noch die Rechnung!
 
Anmerkung: Wie zahlreiche Hinweise aus der Community richtigerweise angemerkt haben, muss die Empfehlung für den RAM im Jahr 1999 korrekterweise 256 MB SDRAM PC100 oder PC133 heißen. DDR SDRAM war erst mit der kommenden Generation des AMD-Chipsatz nutzbar.


Mit 2× 128 MB DDR-200 SDRAM mit einer Speicherbandbreite von 200 MT/s konnten Spieler im Jahr 1999 jedes Spiel problemlos betreiben.


In einigen wenigen Fällen musste ein Downgrade auf 128 MB durchgeführt werden, wenn beispielsweise auch das ein oder andere Spiel unter MS-DOS gespielt werden sollte.


DDR-200 SDRAM besaß eine Versorgungsspannung von 2,5 bis 2,6 Volt und verfügte auf den besten Speichermodulen seinerzeit über eine CAS-Latenz von 1,5 bis 2,0 Zyklen.


256 MB DDR-200 SDRAM CL2 von Samsung und Infineon galten 1999 als Optimum unter Spielern.

Ist das nicht ein Widerspruch?

1999 gab es noch kein DDR-SDRAM oder kurz DDR-RAM. Erst Anfang 2001 gab es die erste Charge des ASUS A7M266, dem ersten DDR Board für die AMD Plattform (im März/April 2001 folgten die KT266 Boards). Bei Intel dauerte es etwas länger, bis Anfang 2002, das hatte aber vertragliche Gründe.

Bei AMDs Athlon lief der Bus jedoch mit 200 MHz DDR (statt 100 MHz SDR, wie bisher), aber das hatte erstmal nichts mit dem Speicher zu tun.

Im Spätsommer 1999 gab es zudem ein Erdbeben in Taiwan, der den Speichermarkt komplett zusammenbrechen ließ. Die Preise haben sich innerhalb von 2-3 Wochen (das war ab Oktober 1999) verdreifacht und teilweise vervierfacht. Kosteten im Sommer (ca. August) 1999 noch 128MB PC100 "nur" 160 DM (PC133 lagen da bei über 300DM, doppelter Preis also), so lage der Preis im Oktober / November bei über 400 DM, teils 500+ DM.
Weihnachten 1999 lagen 128 MB PC100 bei 350 DM und PC 133 bei 430 DM und sie waren nun auch lieferbar. Beim RAM gab es nämlich ähnlich wie jetzt bei Grafikkarten eine echte Knappheit, so dass man trotz der krassen Preise nicht immer sofort RAM kaufen konnte (zum sofort mitnehmen).

Im April 2000 konnte dann endlich wieder die 199 DM für 129 MB PC 100 erreicht werden, der 133er lag auch "nur" noch bei 220 DM.
Danach gingen die Preise aber wieder hoch, über 250 DM auf dann 300 DM (100) und 320 DM (133) im Juli 2000.

RAM war also ab Herbst 1999 bis weit ins Jahr 2000 kein grünstiges Unterfangen und daher gab es 1999 sehr viele Rechner mit "nur" 64 MB, da zur "Upgrade Season" (also 4. Quartal 1999) der RAM viel zu teuer war.

Dazu kam eine Explosion bei den Systemanforderungen. Reichten Ende 1998 noch ein Pentium II 233 / 266 bzw. K6-2 mit mindestens 350 MHz, so musste es Ende 1999 ein Pentium III oder Athlon sein. Nicht für jedes Spiel, aber z.B. UT99 lief nur auf Athlons und Coppermine P3s wirklich durchgehen flüssig. Allerdings: Selbst kleines Ruckeln wurde damals als "flüssig" empfunden, man war da deutlich resistenter als heute. 40 fps wurden als extrem flüssig wahrgenommen ;)

Einige deutsche PC Zeitschriften haben z.B. beim Test der Riva TNT Ende 1998 davon geschwärmt, dass die Karte Quake 2 in 1600x1200 relativ flüssig darstellen kann. Flüssig bedeuten damals knapp 16 fps ^^ Ab 25 fps war es hier und da "butterweich" (nicht in jeder Zeitschrift, aber in der Mehrheit).

Das bedeutet für die CPUs, dass man auch mit einem mittleren Pentium 2 die Games gezovkt hat und auch als "flüssig" empfand. Würde man heute mit diesen Rechnern zocken, würde man wohl frustriert nach wenigen Sekunden keinen Bock mehr haben.

Zur Grafikkarten-Empfehlung war der Traum PC Anno 1999 immer mit 3 Grafikkarten bestückt: 1 x nVidia und 2 x Voodoo 2. Es gab auch im Jahr 2000 noch Glide-exklusive Spiele, so dass es zwingen war, eine 3dfx Karte im Rechner zu haben. Dank der Top Performance eines V2 SLI Systems (war auf einem Niveau mit der Voodoo 3), konnte man sogar bis Mitte / Ende 2000 nur mit 2 Voodoo 2 KArten alle Spiele gut bis sehr gut zocken (allerdings halt maximal in 1024x768, was aber eh üblich war. 1280x1024 oder noch höher war nur eine sehr kleine Nische, und die nVidia und Co Karten hatten über 1024x768 ebenfalls Probleme die fps hinzubekommen, gerade mit maximaler Bildqualität. Da waren 40 fps in 1024x768 bei einer TNT2 Ultra nicht unüblich, dank 32 Bit Performancefresser).
 
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