bender_ schrieb:
Du hältst es also für fairen Wettbewerb, wenn der Platzhirsch durch politische Winkelzüge zuerst die Hoheit über den Ausbau des Nahbereichs erhält, sich das von Behörden absichern lässt und dadurch ein Monopol bildet, dafür Fördergelder kassiert die für FTTB und FTTH Ausbau gedacht waren und er ebenfalls behördlich legitimiert auf FTTC in seinem Sinne ausweitet und nun überall dort wo Konkurrenz droht, sein Monopol nutzt um die Wettbewerber auszustechen?
Hier schmeißt du aber einiges durcheinander.
Die Nahbereich erschließt die Telekom ohne Fördergelder. Des Weiteren ist bei Vectoring ein VULA Vorleistungsprodukt als Ersatz für die TAL verpflichtend. Von Monopol kann also nicht die Rede sein.
Das angesprochene Mitverlegen von Glasfasern findet auch nicht im Nahbereich statt.
Außerdem haben die Wettbewerber auch die Chance Nahbereiche zu erschließen (wenn sie mehr FTTC im Vorwahlbereich ausgebaut haben), wollen es aber größtenteils nichts, weil sie lieber günstiger Vorleistungen bei der Telekom einkaufen oder verzichten.
bender_ schrieb:
Ferner noch dort, wo sich die Konkurrenz tatsächlich durchgesetzt hat, einfach prophylaktisch das eigene Glas mit in die Gräben wirft?
Das Gesetz gab es her, warum sollte man das als gewinnorientiertes Unternehmen nicht nutzen?
Würde BMW sagen: Ne den 7er bauen wir nicht mehr, die Kunden können ja zur S-Klasse wechseln?
Nein, da wird mit allen erlaubten Mitteln das eigene Produkt an den Mann gebracht.
Btw. es ist in allen Branchen so, das Neueinsteiger es meist sehr schwer gegen die etablierten Riesen haben. Schau dir nur mal die Autobranche an.
Aber der Staat will ja augenscheinlich keinen großartigen Ausbau durch die Telekom, sonst hätte er der Telekom schon längst den Auftrag dazu gegeben und auf seine Dividende dazu genutzt.
Stattdessen wird, verständlicherweise, anbieterneutral gefördert.
Aber um meine Ansicht Mal auf den Punkt zu bringen:
Fakt ist der Telekommunikationsmarkt ist privatisiert. Das primäre Ziel von Firmen ist es nicht ein tolles Produkt möglichst allen anzubieten, sondern mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Gewinn zu machen.
Dazu werden alle Möglichkeiten ausgenutzt, wenn ein Gesetz ungenau formuliert ist, ist das nicht Problem der Firma.
Da kann man weder der Telekom noch einem anderen Anbieter einen Vorwurf machen.
Hätte man etwas anderes gewollt, hätte man die Privatisierung nicht durchführen sollen.
Das lässt sich aber jetzt nicht mehr ändern, man kann den Markt aber noch lenken:
Daher auch mein Vorschlag:
15€ Steuern pro Monat auf jeden nicht FTTH Anschluss. Die gehen in einen Fördertopf, mit dem bis zu 90% der Kosten eines FTTH Anschlusses bezahlt werden können.
Jeder Provider kann darauf zugreifen.
Das Problem hat sich in spätestens 10 Jahren alleine gelöst.
Wenn man es noch weiter verallgemeinern will:
Statt Förderung für die Provider eine Netzgesellschaft, welche das FTTH Netz baut und vermietet und von der Steuer profitiert.