Binalog schrieb:
Für mich ergibt sich mit diesem "fließenden Übergang" zu echtem autonomen Fahren ein Problem. Die Fahrer haben mit der Zeit immer weniger Fahrpraxis, sollen aber andererseits in Gefahrensituationen routiniert eingreifen. Irgendwie unlogisch.
Als ich im Urlaub mal ein Model S als Leihwagen hatte, habe ich auch den Autopiloten getestet und fand das Feature sehr anstrengend.
Darauf zu achten, was das Auto macht, ist für mich nervenaufreibender, als es einfach selbst zu steuern. Wenn du selbst fährst, hast du bei gewisser Routine ein gutes Gespür für die Situationen, du sitzt selbst am Gas und Lenkrad und machst unbewusst kleinste Mikro-Anpassungen.
Jetzt macht plötzlich das Auto das alles selbst, du sollst es aber trotzdem kontrollieren, musst das Lenkrad zwischendurch anfassen und hin und wieder eingreifen. Vor allem wenn dein Gehirn denkt, dass du als Fahrer jetzt etwas bestimmtes machen würdest, das Auto es aber später macht, sitzt du da angespannt und wartest darauf, dass es endlich passiert.
Logisch, ich bin das nicht gewohnt. Wenn ich so ein Fahrzeug monatelang fahren würde, gewöhne ich mich sicher daran, was wahrscheinlich ein noch viel größeres Problem ist. Du sitzt entspannt da, lässt das Auto fahren und je besser die Systeme werden, je seltener du eingreifen musst, desto unachtsamer wirst du. Jetzt sollst du aber plötzlich aus dem Nichts schnell reagieren und eingreifen? Das funktioniert einfach nicht.
Aus meiner Sicht ist autonomes Fahren erst interessant, wenn es wirklich autonom ist und ohne dein Eingreifen funktioniert. Außerdem sollte jegliche straf- und zivilrechtliche Haftung des Passagiers entfallen und der Hersteller an diese Stelle treten. Er entwickelt die Hardware, die Software und ist für die Steuerung des Fahrzeugs verantwortlich, nicht der Passagier.