Blops234 schrieb:
Ich frage mich gerade ein wenig wie du deine Gehaltsverhandlungen fürst. Ich und die meisten meiner Kollegen reagieren meist alle ~3 Jahre auf die üblichen Anfragen von Headhuntern und holen sich von der Konkurrenz entsprechend Angebote rein. Dann geht man damit zur Personalabteilung und fragt ob sie mitgehen und wenn nicht wechselt man eben. Ist doch eigentlich die normale Art.
Genau diese Art und Weise verfolge ich ganz bewusst
nicht. Und das ist leider die Art mit der viele Mitarbeiter bei uns in die Gespräche gehen. Also da stimme ich dir zu, das dürften wohl die meisten (neuerdings?) machen.
Das ist in meinen Augen aber Erpressung. Man spielt mit der Angst des Teamleiters/ Chefs keinen Ersatz zu finden, wenn man diesem Ultimatum nicht folgt. Langfristig schadet es aber dem Vertrauen zwischen Arbeitgeber/ Chef und Mitarbeiter. Denn wie lange will man das Spiel treiben? Beim nächsten Mal wieder mit einem Angebot daherkommen und dann wieder?
Angebote von anderen Firmen spiegeln in meinen Augen nicht die wahren Fähigkeiten des Arbeitnehmers wieder, sie sind nur ein Zeugnis davon, dass sich jemand gut verkauft und den Eindruck erweckt hat, diesen Lohn wert zu sein. Bewiesen ist es zum Bewerbungsgespräch jedoch noch nicht und es zeigt sich erst nach mehreren Monaten im Unternehmen. Und das beobachte ich auch bei Ex-Kollegen, die sich im neuen Unternehmen oftmals nicht halten können, weil sie den hohen Anforderungen nicht mehr gerecht werden.
In einem Fall hat unsere Firma einem Kollegen einen Aufhebungsvertrag vorgelegt, nachdem er mit einem Angebot einer anderen Firma daher kam. Das konnte die Firma nicht zahlen und dann blieb nur ihn gehen zu lassen. Blöd nur, dass der Kollege eigentlich bleiben wollte, weil ihm Team und Aufgaben sehr gefallen haben und er eigentlich die Chance auf ein schönes Projekt hatte. Die neue Firma war dann eben nicht so cool - wie er selbst sagte.
Ich gehe den zugegebener Maßen anstrengenden, schwierigen Weg und zeige meinem Arbeitgeber auf, was ich für ihn leiste und welches Wissen ich in welcher Form gewinnbringend einbringe und in welchen Bereichen ich mich weiterentwickelt habe.
Das hat den Vorteil, dass mein Chef lernt, was ich den ganzen Tag mache, weiß das dadurch noch mal mehr wertzuschätzen, was er an mir hat und wir haben eine sehr starke Vertrauensbasis. Ich kann mir die Projekte aussuchen, die ich übernehmen möchte.
Ich will nicht sagen, das ist der einzig wahre Weg und es muss auch nicht der richtige sein, aber für mich fühlt sich zumindest der Weg mit den Angeboten anderer Firmen nicht richtig an.
Und ja, ich lausche mal auf die Angebote von Headhuntern, um meinen Wert abzuschätzen, aber die Headhunter haben sowieso keinen Plan was ich kann und schätzen mein Tätigkeitsfeld immer völlig falsch ein 😂