fruchtgehalt schrieb:
Exemplarisch ist dieser Abschnitt, als ob Saturn und MM nur auf Anweisung vom Publisher Preise anpassen. Dein Troll-Versuch kannst bleiben lassen. Du brauchst hier nicht Valve als Opfer oder Wohlfahrtsverein hin stellen, das ist eine knallharte Verkaufsplattform mit DRM und sonst gar nichts.
Immer freundlich bleiben. Je energischer du vorgehst, desto weniger wollen die Leute deiner Argumentation folgen
cor1 schrieb:
Hinzu kommt, dass Sie selbst immer den dämlichen 30% von Steam rumhacken und mit ihren 12% angeben, obwohl sie selbst gar keine Kontrolle haben bei Spielen von anderen Publishern oder dies offen legen, wieviel davon denn nun wirklich an die Entwickler geht. Es bestimmt nämlich, im genannten Beispiel von Anno, immer noch Ubisoft und nicht EPIC! Ergo: Der Entwickler, in dem Beispiel Bluebyte, sieht vermutlich keinen einzigen Cent mehr, wenn ein Kunde bei EPIC kauft anstatt bei Steam gekauft hätte!
Hier kann man ein ein weit verbreitetes Missverständnis über diese 30% rauslesen, das ich hier im Thread schon mehrfach gesehen habe. Ich bin mir nicht sicher, ob
@cor1 das auch falsch verstanden hat (ich glaube nicht), ich bin aber absolut der Meinung, man soillte es klar stellen, weil es scheinbar gerne falsch aufgefasst wird. Steam bestimmt nicht, was ein Spiel kostet. Darum geht's auch nicht. Steam verlangt schlicht 30% dessen, was das Spiel auf Steam kostet. Fertig. Das können 30ct sein, das können hunderte Euro sein. Einfach pauschal 30%. Das betrifft auch oft die Microtansactions, die bei Steam-Titeln getätigt werden (deswegen sind oft die Steam-Version von einem Spiel und die self published Version nicht kompatibel, wenn's um Sonderpreise etc. geht, siehe TESO oder World of Warships). Soll heißen: Das Gesamtbudget des Titels muss rein betriebswirtschaftlich schon ca. 20% für Valve enthalten (den Rest kann man aus Gewinnen decken), egal, wie hoch der Preis ist. Deswegen hat das Ganze keine Auswirkung auf den Endverbraucherpreis. Wohl aber auf die Budgetverteilung. Und das wird eine spürbare Auswirkung haben.
Dass die Entwickler "davon nichts sehen" ist ebenfalls ein wenig kurz gedacht: Was machen Publisher? Meistens hört man von denen ja nur als Microtransaction treibende Kakerlaken, die der Grund allen Übels sind. Aber im Endeffekt sind das spezialisierte Investmentfirmen, die Finanzkräfte, Marketingexpertise und Zugang zu Märkten bereitstellen, was die einzelnen Studios nicht könnten. Ihr Kernjob ist, Spiele zu finanzieren und zu vertreiben. Soll heißen: Die wollen, dass für ein gesetztes Budget X ein Spiel mit Gewinn Y rauskommt. Wie hoch X und Y sind, ändert sich nicht, egal, wie viel Valve davon haben will, sondern hängt schlicht und ergreifend an der Berechnung aus zu erwartendem Gewinn und verfügbaren finanziellen Mitteln.
Ihr Kerngeschäft ist Geld auszugeben, damit am Schluss mehr Geld rein kommt. Deswegen haben die kein Interesse daran, Geld, das sie zu mehr Geld machen könnten, indem sie es in Spiele stecken einfach zu behalten.
Soll heißen: Wenn der Anteil von Valve sinkt ist zu erwarten, dass Publisher die Budgets gleich hoch halten, sie allerdings anders verteilen können, was wiederum dem Endprodukt zu Gute kommt. Jedenfalls ist das eine Möglichkeit. Natürlich kann es immer noch sein, dass der Kunde genau nix merkt und die Publisher einfach in mehr Marketing investieren oder das Geld einfach aus den Budgets kürzen. Aber es ist nicht abzustreiten, dass ein positiver Effekt davon wahrscheinlich ist.
So, der Post ist schon lang genug, ich belass' es dabei