AW: Fußballstammtisch 2015 (1. Beitrag beachten)
"Die Spanier", das sind Bernat, Thiago, Martinez und Alonso. Letzterer hat sowieso nur noch Vertrag bis 2016 und da muss es mit den Münchener DM-Talenten schon mit dem Teufel zugehen, dass man die Notwendigkeit sieht, mit ihm noch zu verlängern. Martinez war auch schon vor Guardiola Bayernspieler und das sicher nicht gegen seinen Willen.
Wie sollten die denn reagieren, wenn Guardiola irgendwann beschließt, den FCB nicht mehr trainieren zu wollen? Dass Thiago und Bernat ihm dann ohne zu blinzeln hinterherwechseln ist doch völlig haltlos. Sowas sieht man höchst selten im Profifußball. Wenn der FCB und "die Spanier" (wenn die Tatsache, dass sie Spanier sind bei dieser kleinen Gruppe überhaupt Relevanz besitzt) eine derart labile Verbindung darstellen sollen, wie es unterstellt wird, gleicht doch jeder Profi-Verein der Welt einem Polonium-212-Atom.
Gleichermaßen haltlos sind sämtliche Vermutungen, dass Guardiola den "deutschen Kern" der Bayernmannschaft vergrault. Dafür, dass es angeblich ein schlechtes Verhältnis zwischen Müller und dem Trainer geben soll, gab es doch noch keinerlei Anhaltspunkte. Das sind alles vage Vermutungen, die die Presse im Sommerloch einmal ausgesprochen hat, weil Müller bekanntermaßen nicht dem Spielertypus entspricht, den Guardiola in seiner bisherigen Laufbahn präferiert hat, und viele plappern das nach. Neue Information steckt da allerdings nicht drin, denn das Müller diesem Typ eben nicht entspricht, wusste man schon bei Guardiolas Antritt. Gesetzt war Müller seitdem dennoch.
Kroos war ein Spieler, wie Guardiola ihn vom Typ her sehr gemocht hat, sonst wäre er letzte Saison, in der es noch keine Verletztenmisere gab, in dicht besetzten Offensive relativ betrachtet nicht auf so viel Spielzeit gekommen. Er ist nicht wegen Guardiola gewechselt sondern wegen des Managements, das ihm (meiner Meinung nach zurecht) zu wenig Geld geboten hat. Solange man sich an dem orientiert, wofür es Indizien gibt, kann man nur zu anderen Schlüssen kommen, wenn der Aluhut brennt.
Genauso verhält es sich nun mit Schweinsteiger, wobei bei ihm noch das Problem der mangelnden Perspektive hinzukommt. Aus diesem Grund nimmt er nun den tendenziell sportlichen Abstieg zugunsten von finanziellem Aufstieg, mehr Spielmöglichkeiten aufgrund mangelnder Konkurrenz, sowie einer neuen Erfahrung zum Karriereende hin. United kann ihm in dem Sinne also einfach mehr bieten als der FCB und das gänzlich unabhängig vom Trainer, sondern ist einfach der übrigen Situation geschuldet.
Edit: Ich finde es übrigens schade, dass Schweinsteiger geht, da ich immer ein Fan von ihm war. Allerdings sehe ich darin auch Chancen für die Talente wie Höjbjerg und Gaudino, auf seiner Position langfristig zu internationaler Qualität heranzureifen. Wenn er halt den Wünsch äußert, nochmal zu wechseln, dann sehe ich es wie Rummenigge, dass man ihm für seine Leistungen für den Verein dankbar sein und seinen Wunsch akzeptieren sollte.