Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

ascer schrieb:
xDream schrieb:
Gerade in der IT ist der höchste Bildungsabschluss nichts anderes als die Eintrittskarte für den ersten relevanten Job.
Ja nein: genau das ist doch der Punkt. Diese typische Stammtischparole „was ich im Studium gelernt habe, habe ich nie benötigt“ kommt genau daher, dass über die Jahre immer mehr irgendwas, irgendwie, irgendwo studieren, ohne ordentliche Spezialisierung und dann hinterher fachfremd arbeiten.
Du missverstehst mich deutlich.

Ein Studium sollte vor allem Methoden vermitteln und weniger statische Inhalte.
Die fortlaufende inhaltliche Auseinandersetzung sollte man danach schon selbst hinbekommen.

Je größer der zeitliche Abstand von einem Studium ist, desto weniger Relevanz haben dort erlernte Inhalte und desto mehr kommt es darauf an die erlernten Kompetenzen in relevanten Tätigkeiten unter Beweis gestellt zu haben.
Wenn mich heute, ettliche Jahre abseits meines Studiums, ein Arbeitgeber einstellt macht er das ganz bestimmt nicht wegen meiner vor einer Dekade abgelegten Prüfungsleistungen sondern wegen den Dingen die ich in der Zeit dazwischen erreicht habe; auch hier mit abnehmender Relevanz hinsichtlich größer werdendem zeitlichen Abstand. Somit bleibt der höchste Bildungsabschluss die Eintrittskarte in den ersten Job und von dort an wird er immer irrelevanter.
Ob und wie viel die im Job ausgeübte Tätigkeit inhaltlich mit dem Studienfach zu tun hat mag von Position zu Position variieren. Sicher bin ich jedoch, dass es keine Position gibt bei der man 10 Jahre nach dem Studium ausschließlich die im Studium vermittelte Fachlichkeit nutzen kann. Falls es soetwas doch geben sollte fände ich das unfassbar traurig.
 
xDream schrieb:
Ein Studium sollte vor allem Methoden vermitteln und weniger statische Inhalte.
Die fortlaufende inhaltliche Auseinandersetzung sollte man danach schon selbst hinbekommen.

Je größer der zeitliche Abstand von einem Studium ist, desto weniger Relevanz haben dort erlernte Inhalte und desto mehr kommt es darauf an die erlernten Kompetenzen in relevanten Tätigkeiten unter Beweis gestellt zu haben.
Passend dazu, ich hatte letzte Woche ein Vorstellungsgespräch. Stelle in der Softwareentwicklung, aber mit viel Leitung und Management.
Meine 16 Jahren alten Noten von der Hochschule wahren sehr diskussionswürdig, einen ziemliche Punktabzug habe ich aber wohl dafür bekommen, dass ich mein Abiturzeugnis nicht mehr angehängt hatte und mich nach 20 Jahren auch nicht mehr genau an den Notenschnitt erinnern kann...
 
Lass mich raten, die Personaldame war noch sehr jung und wirkte wie frisch von der Uni?
Bei meinen Vorstellungsgesprächen nach der Uni hatte ich meist auch das berechtigte Gefühl, dass sie meinen Ausführungen gar nicht wirklich folgen konnten (da einfach noch viel zu jung, unerfahren und teilweise auch recht naiv). Das Ganze hat dann natürlich auch negative Wellen auf die Fachbereiche durchschwingen lassen (man will ja als Unternehmen eine gerade Linie repräsentieren), und schon war der zumeist perfekt geeignete Bewerber disqualifiziert.
 
Ist doch prima, dann weiß man als Bewerber, wo man nicht arbeiten will.

Gerade bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation kann einem oft nichts Besseres passieren.
 
Bin ich froh nichts mit IT am Hut zu haben.

Ich komme aus dem Metallbereich und mache den sgt in Maschinenkonstruktion. Bei uns verdienen Angestellte mit Ausbildungsberuf ohne Führungsfunktion 1800netto im Monat. Und da ist noch mehr drin..Hier im Osten. Von denen geht jeder pünktlich nach 8 Stunden nach Hause. Und dasn jeden Tag. Im Westen haben einige von denen 3000 netto verdient, sind aber wieder zurück in die Heimat und haben auf das Geld gepfiffen

Ihr müsst das tun, was nicht jeder macht. Und dazu gehört leider nicht der IT Bereich.. in Zukunft noch weniger
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt halt nicht den IT-Bereich. Der IT-Bereich ist sehr vielfältig und da gibt es auch in Zukunft noch sehr viele Bereiche die nicht jeder macht/machen kann und trotzdem benötigt werden. Daran ändert auch nichts, dass mehr Menschen in diesem Bereich arbeiten wollen und sich dafür ausbilden lassen.

Das man vor 20 Jahren schnell ein Alleinstellungsmerkmal hatte wenn man einen PC verstanden hatte und bedienen konnte, vllt gar noch Programmieren konnte, ist in der Tat nicht mehr der Fall.
 
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@Manegarm

Verstehe ich leider auch nicht. Die angesprochen Gehälter sind auch in der IT (nach der Ausbildung zum Fachinformatiker) Durchschnitt. Dazu gehen Fachinformatiker auf dem Arbeitsmarkt weg wie warme Semmel und sind nachgefragt wie noch nie...

Mein Bruder ist Metallbauer und der Singt mir ein ganz anderes Lied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Egal wie rum man es über einen Kamm schert, was Richtiges kriegt man da nie raus und genug Leute mit anderen Erfahrungen wird es immer geben, da gibt es kein Richtig oder Falsch. Gerade die IT ist sehr, sehr breit gefächert.

Dazu gibt es regionale Unterschiede und natürlich welche aufgrund der Branche und Firmengröße. Sowohl was das Gehalt angeht, als auch das nach 8 Stunden den Stift fallen lassen oder quasi always on inkl. Remote im Urlaub, nach Feierabend oder wann auch immer. Wobei in der IT natürlich technisch dafür fast immer alles da ist, während das in vielen anderen Bereichen schlicht nicht möglich ist.

Gleiche mit der Verfügbarkeit der Stellen. Und was das Gehalt angeht, da ist natürlich auch immer wichtig wie hoch die Mieten in der Region sind und was das wirklich bedeutet.

Irgendwie stellt jeder immer das was er persönlich an Erfahrungen hat oder in seinen kleinen Umkreis als absolute Wahrheit dar. Hier gehen die ITler z.B. nicht weg wie warme Semmel und die Gehälter sind relativ mies. In dem Amazon Lager um die Ecke wäre ich als Hilfskraft vermutlich höher eingestiegen. Und das kenne ich hier ebenso von Bekannten und Partnerunternehmen. Habe ich nun Recht?

Ich hab die 1.900 Euro Netto hier z.B. nach 7 Jahren geknackt in der Entwicklung, als ein wenig Projektleitung hinzukam. Die Einsteiger können bei uns froh sein dort Brutto zu landen. Dafür haben wir auch andere Mieten als in München, Frankfurt oder Stuttgart.
 
Pogrommist schrieb:
Für unter 45k fangen heutzutage nicht mal Bachelor an.
Langsam habe ich das Gefühl, dass du trollst.

Ich habe damals mit Bachelor für 40k angefangen. Ist aber auch schon etwas her und ich bin innerhalb von drei Jahren recht schnell auf 60k hoch. 40h/Woche, sehr selten Überstunden, die aber abgefeiert oder ausbezahlt werden können. Kleiner Betreiber mit weniger als 20 Mitarbeitern.
 
apachy schrieb:
Irgendwie stellt jeder immer das was er persönlich an Erfahrungen hat oder in seinen kleinen Umkreis als absolute Wahrheit dar.

Das ist ja nun mal auch die Wahrheit? Und das Gesamtbild ergibt sich dann aus der Schnittmenge der einzelnen Erfahrungen.
 
ayngush schrieb:
Das ist ja nun mal auch die Wahrheit?

Stimmt hab das allgemeingültige verschluckt, sorry. Ansonsten sehen wir ja oben auch wieder an den Diskussionen ala unter 45k fangen heutzutage nicht mal Bachelor an. Das tun sie bei uns auch gerne für 30k. Das heißt aber nicht, dass kein Bachelor über 30k verdient, genauso wie es nicht richtig ist, dass keiner unter 45k verdient.

Die Realität liegt hier oft eben sehr weit auseinander, genauso wie alle anderen Parameter. Und nur weil einem das quasi unvorstellbar erscheint, da man es aus eigenem Umfeld anders kann ist es eben trotzdem nicht für alle die Wahrheit oder eine andere Wahrheit falsch, weil sie nicht der Eigenen entspricht.

ayngush schrieb:
Und das Gesamtbild ergibt sich dann aus der Schnittmenge der einzelnen Erfahrungen.

Ist nur leider dadurch so weit auseinander gezogen, dass es für die einzelne Situation relativ unbedeutend ist ohne die ganzen Parameter, die man meist nicht berücksichtigt. Geht auch kaum, sonst haste in so einen breit gefächerten Bereich ja gar keine Vergleichsmöglichkeiten.
 
apachy. In Ostdeutschland?

ayngush schrieb:
Das ist ja nun mal auch die Wahrheit? Und das Gesamtbild ergibt sich dann aus der Schnittmenge der einzelnen Erfahrungen.

Hier werden sich eher die melden, die es gut erwischt hat. Somit nicht repräsentativ.
 
@can320 Nein, Norddeutschland, Bremen, in Kombination mit KMU:

https://www.computerbase.de/forum/threads/gehaelter-in-der-it-1-post-beachten.1668797/post-22746011

war nen Einstieg von 24k p.a. bei mir mit (schulischer) Ausbildung und bei Leuten mit Bachelor nicht selten auch was um 30k.

can320 schrieb:
Hier werden sich eher die melden, die es gut erwischt hat. Somit nicht repräsentativ.

Das ist sicher auch, wie in allen Threads dieser Art der Fall. Sei es weil man sich auf die Schulter klopft (nicht negativ gemeint) oder weil es einfach vermehrt Leute sind, die Interesse am Thema haben und ihre Karriere aktiv pflegen. Gerne mal Arbeitgeber wechseln, Umzüge in Kauf nehmen usw. wo der gerade ausgeführte Job ggf. im großen Ganzen etwas in den Hintergrund rückt.

Und gerade diese Wechsel und häufig auch Umzüge bzw. Ausrichtung bzgl. des Gehalts sind meist nötig um ein hohes Gehalt zu erzielen.
 
Ich musste einfach nur knapp drei Jahre meine Aufstiegsfortbildung absolvieren und dafür ca. 3000 Euro von meinen Ersparnissen investieren. Bin im Unternehmen geblieben und umgezogen bin ich auch nicht. Es klappt auch, gerade wenn man ein Lehrberuf hat, durch Fortbildung ein besseres Stellenprofil und einhergehend auch ein besseres Gehalt zu bekommen. Ob man dann eine Spezialistenkarriere oder eine Führungskarriere einschlägt kann man sich ja aussuchen.
 
@ayngush true, aber eben nicht die Regel. Management ist, das zeigen Statistiken, doch recht häufig mit (teils auch deutlich) >40h, Reisebereitschaft, ... verbunden und wirklich hohe Gehälter bei den "Spezialisten", in der Mehrheit, stark spezialisierten Akademikern vorbehalten.

Im Durchschnitt und auch im Median - vor allem für die untere Hälfte - geht es weder für den Absolventen der nächstbesten FH noch für den ausgebildeten z.B. Fachinformatiker weit hoch.
 
ayngush schrieb:
Bin im Unternehmen geblieben und umgezogen bin ich auch nicht. Es klappt auch, gerade wenn man ein Lehrberuf hat, durch Fortbildung ein besseres Stellenprofil und einhergehend auch ein besseres Gehalt zu bekommen.

Aber auch dafür brauchst du erstmal einen halbwegs großen Arbeitgeber, wo es Aufstiegschancen gibt. Hier ging das Gehalt über die Jahre von 24k leicht hoch bis knapp 28k, mit den Einstieg in die Projektleitung dann auf 33k. Dadrüber kommt nicht mehr viel bei uns, außer der Chef.

Ob ich nun nebenberuflich ein Fernstudium mach danach kräht dann auch kein Hahn, zumal da jetzt auch nix fehlt an Fähigkeiten für die Stelle. Wenn ich doch was brauche, was ich nicht kenne und Thema des Studiums wäre, dann setz ich mich halt nen Wochenende hin.

Mal davon ab, je kleiner das Unternehmen desto weniger Spezialisierung hast du ja. Da ist dann eher jeder Mädchen für alles von Support, über Entwicklung und Projektleitung. Da gibt es dann eher ein paar Euro dazu, wenn du etwas weiteres dazunimmst aber auch da ist dann irgendwann Schluss und es kommen alle paar Jahre ein paar Prozent zu um einen bau Laune zu halten, nennen wir es Inflationsausgleich.
 
Unser Unternehmen hat 30 Angestellte, zwei Azubis und knapp 200 Handelsvertreter, mit denen ich aber nichts zu tun habe. Ein Riesenladen...
Kleiner Tipp: Wartet im Leben nicht darauf, dass euch jemand befördern möchte. In der Regel sind die Arbeitgeber mit euch genau da wo ihr gerade seid sehr zufrieden.

Der größte Irrglaube ist, dass Bildung mit anerkannten Abschlüssen "ja nichts bringen", nur weil man aktuell keine Perspektive darin sieht. Bildung hat noch nie geschadet und wenn der Abschluss erst mal in der Tasche ist und man um ein Gespräch beim Vorgesetzten bittet, kann man das "P" in den Augen schon ein wenig erkennen. Sofern die Firma ein behalten möchte. Falls nicht, dann sucht man sich, mit einen besseren Abschluss in der Tasche, halt einen Arbeitgeber, der die Leistung honoriert. Das sollte in der IT-Branche "machbar" sein. Übrigens kenne ich Fälle, bei denne einer in einer niedersächsischen Behörde angestellt ist und in Berlin wohnt und halt von zu Huase arbeitet (Softwareentwicklung).
 
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