Die Reflexe lassen zwar nach im Alter, aber wenn man sie tagtäglich trainiert, dann kann man durchaus auch noch mit so manchem Gamer im Teenie-Alter mithalten. Nur halt nicht mit den Guten.
Und schlechten Lag merkt nicht jeder. Schon bei meinem alten Monitor, den Dell 2709 UW, der als Eierlegende-Wollmilch-Sau galt und damals Referenz war, sagte man einen zu hohen Lag nach, von dem ich bisher gar nichts spüre.
Das Problem mit Lag und ähnlichen Symptomen ist eines der Wahrnehmung. Das menschliche Gehirn neigt zu einer "Auto-Korrektur", die bei jedem Menschen anders ausfällt. Sehr viele Details, sowohl im visuellen wie auch im akustischen Bereich, werden sehr wohl wahrgenommen, aber nur wenn man sich wirklich
bewusst darauf konzertiert. Tut man das aber nicht, sondern konzentriert man sich z.B. eher aufs Spielgeschehen, dann werden diese Details nicht mehr wahrgenommen, weil das Gehirn immer mehr Teile dieser "Eingangsinformation" schlichtweg verwirft. Sie werden nicht verarbeitet weil das sozusagen die Rechenkapazität übersteigt. So wie eine Konsole, die bei zu fordernden Szenen die gerendert werden sollen, die Auflösung automatisch nach unten anpasst, damit das Bild nicht zu sehr ruckelt.
Und genau das passiert im Alter immer stärker. Man blendet immer mehr Informationen einfach weg. Ebenso passt aber das Gehirn Informationen automatisch an. Wenn ein Hardcore-Zocker spielt, dann passt sein Gehirn sich mit der Zeit dem Input-Lag automatisch an. Es wird sozusagen mitberechnet, und man reagiert automatisch etwas früher.
Erst wenn man sich auf eine Sache
bewusst konzentriert, schaltet das Gehirn diese Auto-Korrektur ab.
Einfaches Beispiel:
Wenn man seinen Center nicht mittig unter/über dem TV plaziert, sondern seitlich, und macht dann einen LS-Test, dann ortet man natürlich den Center klar rechts bzw links vom TV. Schaut man aber eine Weile lang fern mit dieser schlechten Positionierung, dann beginnt das Gehirn die "Auto-Korrektur". Der Ton, vor allem die Sprache, wird automatisch immer mehr in die Mitte gerückt, weil das Gehirn davon ausgeht, daß sich das Ohr täuscht, da Bild- und Toninformation sich widersprechen. Je interessanter der Film ist, umso stärker ist dieser Effekt. Konzentriert man sich aber dann mitten im Film
bewusst auf die Ortung des Tons, anstatt auf die Handlung, dann merkt man wie der Ton dann plötzlich wieder nach links/rechts zur eigentlichen Position des Centers wandert. Denn jetzt wird wieder die Auto-Korrektur abgeschaltet.
Noch berühmter im visuellen Bereich: Das Bild das eine junge bzw alte Frau zeigt, je nach Betrachtungsweise. Auch hier muß man erstmal die "Auto-Korrektur" des Gehirns abschalten, damit man von einem Bild zum anderen
bewusst wechseln kann. Und das passiert bei jedem Menschen unterschiedlich. Die einen können das ganz einfach, die anderen müssen sich ungeheuer anstrengen, manche gar schaffen das überhaupt nicht.
Was letztendlich die Auflösung angeht. Wenn erstmal altersbedingt Weitsichtigkeit einsetzt, dann bringen einem 4K auf 27"-32" wirklich rein gar nichts. Auch Anti-Alliasing ist für die Katz. Denn das mangelnde Sehvermögen sorgt schon ganz von allein, und ohne jede Rechenleistung für einen AA-Effekt.
Deshalb soll mein nächster Monitor auch 43-49" haben. Damit ich auch was von 4K habe.