pseudopseudonym schrieb:
Die meiste Software wird nach wie vor für nur einen geschrieben. Kein Wunder, wenn man mal guckt, wie aufwändig Parallelisierung ist.
...und bedenkt, wie schnell man in das parallelisierungs- Paradoxon läuft, dass je nach Art des abzuarbeitenden Tasks der synchronisations- und Verwaltungsaufwand so schnell ansteigen kann, dass sich der Geschwindigkeitsgewinn durch Splitten in Worker- Threads schnell zu einem waschechten Geschwindigkeitsverlust auswachsen kann.
Genau das Problem der Synchronisierung bzw. der geliebten "race- conditions" bedenkt der Laie nicht, wenn er die Programmierer beschimpft, nach Mehrkernoptimierung brüllt und Parallelisierung sowie Kernanzahl über alles stellt. Es hat schon seinen Grund, warum es bei der Spieleprogrammierung nachwievor einen Main- Thread gibt, an dem meist die Gesamtleistung der Engines hängen.
Da wird sich auch nicht mehr viel verbessern können, da man bei Spielen bei Ausgabe eines Frames gezwungen wird, alle in die Welt hinausgeschickten und aufgeteilten Berechnungsaufgaben wieder einzusammeln und in einem konsistenten Zustand wieder auszugeben. Und das jeweils am besten inzwischen 120mal in der Sekunde bei gleichbleibendem Framepacing.
Ist nicht so, wie bei Rendersoftware wie Cinebench, wo man das Bild in Chunks/Tiles aufteilen kann, und die zugewiesenen Threads so lange hinrechnen darf, bis es eben fertig ist und dann auf den nächsten Bereich losgelassen wird.
Für Spieler wäre eine CPU mit einem extrem starken Kern für den Mainthread und vielen kleinen Kernen das Optimum. Insofern gehen Intel und AMD da schon in die richtige Richtung, wen auch mit unterschiedlichen Ansätzen (der eine machts durch die Core- Archtiektur, der andere durch Anflanschen eines Zusatzcaches).
Es bleibt also, wie es immer war. Single- Core ist trumpf, da die dort zur verfügung gestellte Rechenkraft immer, universell und Anwendungsunabhängig in Verarbeitungsgeschwindigkeit umgemünzt werden kann.
Mit steigender Kernanzahl sinkt zugleich die Anzahl der Rechenaufgaben/Software, die diese sinnvoll in schnellere Berechnung umsetzen können.
Das wurde den Zweiflern spätestens seit dem AMD 1800/x klar, für den eine nicht kleine Menge an Usern vorausgesagt hat, dass diese in Spielen den 7700K in kürzester Zeit vom Thron stoßen würde.
Wie wir im Nachhinein wissen, ist das nie passiert. Es hat noch nicht mal eine nennenswerte "Aufholjagd über die Zeit", die immer prophezeit wurde stattgefunden. Die Single- Core Leistung war dort einfach deutlich unter der, der Intel CPUs angesiedelt.
Dort hat glücklicherweise in der Userschaft eine entsprechende Erkenntnis durch einen langwierigen Lernprozess stattgefunden. So wird man in den Foren inzwischen nicht mehr gekreuzigt, wenn man in Spielen lieber einen schnellen 8- Kerner empfiehlt, als 16+xy Kerne.
Mein Wort zum Sonntag...