fortunes schrieb:
Denn die technische Lösung ist kein Problem. Bei den Amis ist es bereits Normalität, dass man mit Zugangsdaten im Kabelnetz surft & telefoniert.
Zugangsdaten zu veröffentlichen ist auch eher nicht das Problem, das ich sehe, sondern dass im Kabelnetz, wie es heute funktioniert,
aktive Modems verwendet werden müssen, die wie in der Meldung beschrieben, durchaus ganze Teile des Netzes stören können.
Wenn es so wäre wie bei DSL, wo man mit einem schlechten, oder falsch eingestellten Modem nur seinen eigenen Empfang versaut, meinetwegen. Aber wie gesagt will ich nicht so gerne, dass mein Nachbar mir meinen Internetzugang stört, nur weil er in irgendeinem Forum gelesen hat, dass Modem XY doch viel besser und billiger ist, als das vom Kabelbetreiber gestellte und dass es doch kinderleicht ist, es richtig zu konfigurieren.
Jetzt sind die deutschen Kabelnetzbetreiber in der Pflicht, diese technische Lösung auch hier umzusetzen.
So wie es die Pflicht der Zepellinbauer ist, die Dinger auch dann zum Fliegen zu bringen, wenn sie aus massivem Blei bestehen.
Aber ich will gar nicht behaupten, dass es technisch unmöglich wäre, das Kabelnetz so umzubauen, wie du es dir vorstellst. Dass es auf Kundenseite auch komplett passiv und störungsresitenz realisiert werden kann. Ich bin kein Experte in dem Gebiet und lasse mich gerne beraten. Vielleicht geht das sogar recht einfach und ohne Mehrkosten. Das Gegenteil will ich aber auch nicht ausschließen. Aber die Kabelbetreiber selbst haben davon wohl viel mehr Ahnung, als du und ich (und die Politiker), und die sehen wohl durchaus Probleme.
Letztlich ist es mir als Kunden aber wie gesagt auch total egal, welches Modem sich bei mir um den Internetzugang kümmert und wie es eingestellt ist. Mich interressiert nur, was auf meiner Seite des
WAN-Anschlusses passiert, denn da sind alle Features versammelt, über die ich Kontrolle haben will/muss. Auf welchen Frequenzen und mit welchem Übertragungsprotokoll das Modem durchs Kabelnetz empfängt und
sendet, wie es sich gegenüber der Gegenstelle identifiziert usw., will ich gar nicht unter Kontrolle haben. Sollte ich auch besser nicht, denn das muss der Netzbetreiber kontrollieren. Es ist schließlich seine Verantwortung, dass das Netz funktioniert wie es soll, nicht meine.
Oder willst du diese Verantwortung auf dich nehmen? Willst du vielleicht sogar Schadensersatz zahlen, wenn dein Frickelmodem mit inoffizieler, gepatchter Firmware und handgetunten Einstellungen aus dem Roxxor-1337-Forum den Internetzugang eines Unternehmes auf der anderen Straßenseite stört?