Kommentar Kommentar: Geistiges Eigentum

Ich gehe auch seit langem nicht mehr ins Kino. Es liegt nicht daran das es mir zu teuer wär, nein, ich habe einen Sehfehler. Ich habe kein räumliches Sehvermögen. Also nützen mir die ganzen tollen 3d Filme nix weil ich entweder alles durchs rote- oder durchs blaue/grüne Glas sehe, bzw. ohne 3d Brille nur unscharfen Matsch. Also wozu soll ich da noch ins Kino gehen und da bin ich sicherlich kein Einzelfall.

LG
 
Wenn ich mir ein Buch kaufe und das dann weitergebe an einen Freund, bin ich dann ein Straftäter? Geistiges Eigentum muss geschützt sein, das steht auf alle fest. Nur leider kümmern sich Verwertungsgesellschaften und Co. leider nicht darum wie es im wirklichen Leben ausschaut, sondern es wird kriminalisiert und verunglimpft. Man kann nicht einfach jede Kopie 1zu1 umrechnen und behaupten X Milliarden dadurch verloren zu haben.

Und wenn man heute ins Kino geht, dann ist es auch nicht mehr das selbe wie vor 20 Jahren. Wenn heute weniger Leute ins Kino gehen, liegt das natürlich nur an Raubkopierern. Warum gibt es keine Releases im Internet als Streamingangebot, wo ich bequem von Zuhause schauen kann in FullHD auf dem schicken Slim LCD 52 Zoll Fernseher? Sicherlich gibt es in Deutschland auch dafür ein Absatzmarkt. Aber gerade was alte Medien angeht, tut sich die Industrie nunmal ziemlich schwer. Vielleicht ist das auch nur meine einzelne Meinung, aber ich gehe heute nur höchstens für 1-2 Filme ins Kino wegen den Filmen, ansonsten gehe ich eher ins Kino wegen Freunden/in.
 
Ich hatte ja echt mal gehofft nen gutes Kommentar zu lesen, aber stattdessen gibts hier nen Autor der groß über andere Kommentare herzieht, es selber aber nicht schafft irgendetwas neues und interessantes zum Thema beizutragen.

Leider nicht mehr als ein x-beliebiger Blogeintrag unter ner Überschrift die viele Klicks bringt.
 
Urheberrecht ...
An sich eine recht einfache Geschichte:
Ich erschaffe etwas und bestimme somit über das Erzeugte.
Will jemand auch das Erzeugnis so zahlt er.

Und es ist egal ob ich das Papier fertige oder das Wort auf dem Papier.

Es gehört mir und wenn ich will dass bezahlt wird so muss gezahlt werden.
Wird nicht gezahlt ist es Diebstahl!

An sich doch recht einfach?
 
Marrt schrieb:
Von deiner persönlichen Voreingenommenheit abgesehen... Ich verstehe nicht wie Musiker ein Beruf sein kann... Wenn es bedeutet, dass man viel Geld für ein Studio, Instrumente, etc. ausgibt dann muss ich doch vorher erfolgreich sein, bevor ich mir all das kaufe...
Und wenn meine Musik nur so gut ist, dass sie sich nicht oft genug verkauft, dann ist es wohl der falsche Beruf...
naja ist vielleicht nur meine persönliche Meinung...

Es gibt kein Equipment. Es geht hier um Orchestermusiker. Die haben sowieso mit der Gema etc. nicht direkt was zu tun.
 
An den Autor: Guter Kommentar! Man merkt darin gut, wie komplex das Thema ist.

Ich bin ja noch immer der Meinung, dass man die Lieder, Filme, ... nur billig genug machen muss, dann kommt garkeiner mehr auf die Idee, noch zu kopieren.

Ich mein, jeder der sich eine CD kopiert, das Cover ausdruckt, bei einer CD, die im Laden 5€ kostet, hat doch Verlust gemacht. Er hat je nach Sorgfältigkeit, doch bestimmt 15-30min aufgewendet. Wenn er in dieser Zeit gearbeitet hätte, hat er doch unter Umständen schon fast 5€ verdient. Zudem muss er den Rohling bezahlen, die Tinte und das Papier fürs Cover, ach ja und noch die Leerbox.

Bei der digitalen Kopie muss der Preis dann natürlich noch niedriger sein, weil dort die Hemmschwelle niedriger ist. Außerdem muss ich mir die CD dann selber brennen, damit ich sie im Auto anhören kann, oder auf der Hifi Anlage. Außerdem geht beim Brennen auch noch Qualität verloren, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte. An den Kosten für die Server kann es ja nicht liegen, warum die Lieder so teuer sind. Youtube läuft auch nur durch Werbung finanziert, und dort werden ganze HD Videos gestreamt. Für digitale Musik entstehen den Rechteverwerten auch viel geringere Kosten. Es muss keine CD gepresst und weltweit verteilt werden. Außerdem kann man die digitalen Kopien auch nicht an Dritte weiterverkaufen, so wie das bei CDs der Fall ist.

Aber wahrscheinlich bin ich hier der Falsche für die richtigen Vorschläge. Ich hasse digitale Downloads. Ich will was in der Hand haben, das mir gehört, dass auch nicht einfach beim nächsten Festplattencrash im Nirwana verschwindet. Bin da wie ein Briefmarkensammler.
 
Die Content-Industrie ist mir mittlerweile völlig fremd geworden. Meine Bedürfnisse als Konsument werden in keinster Weise berücksichtigt, im Gegenteil, AKTIV SABOTIERT.

Warum sind denn wohl die Online-Inhalte so attraktiv? Dass sie kostenlos sind ist doch nur ein kleiner Teil davon. Der Faktor BEQUEMLICHKEIT wird doch vielfach unterschätzt. Kundschaft die auch eine Kaufkraft besitzt (alle anderen muss man doch gar nicht berücksichtigen, die würden eh nicht kaufen) hat Ansprüche. Erfüllt man sie bezahlt sie auch. Übertrifft man die Erwartungen hat man einen kaufkräftigen Stammkunden.

Mir scheint in dieser Debatte geht es nicht darum dass gute Kunst ihre Konsumenten findet (DAS ist doch der Kernpunkt der FÜR das Internet spricht).
Man diskutiert vermehrt darüber ob eine Konsumentenschicht OHNE KAUFKRAFT eine schlechte Künsterschlicht OHNE KONSUMENTEN schädigt. Meine Antwort? ES IST IRRELEVANT.

Gute Kunst findet ihre Käufer/Förderer/Konsumenten, und das Internet kann helfen. Kaufkräftige Konsumenten finden ihre gute Kunst, und das Internet kann helfen.

Was das Internet NICHT ist? Es vermehrt nicht schlagartig zahlende Konstumenten ODER gute Kunst, und da helfen auch keine Verbote, Zwänge oder Kriminalisierung. Je strikter die Kontrollen desto mehr fallen eben wieder nicht zahlende Konsumenten und schlechte Kunst weg, am Ende ist das immer ein Nullsummenspiel.
Nur eines geht dabei verloren: der Sandkasten wird kleiner, Eintrittsbarrieren höher. Das Gegenteil von dem was man erreichen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spi12 schrieb:
@Luda: Vielleicht aber auch, weil die Filme nicht immer besser geworden sind, sondern eher schlechter?
Das soll keine Verallgemeinerung sein, aber bei vielen Filmen kann man das durchaus beobachten.

Zustimmung!

Schon bevor digitale Raubkopien und Internet-Downloads in Mode kamen, beschwerten sich die Kino-Betreiber über rückgängige Besucherzahlen und machten damals im erheblichen Maße die schlechte Qualität der Filme verantwortlich. Nichts, für das man wirklich ins Kino gehen würde. Das war so 1998-2000

Zum Glück kam dann das Internet (kurz vorher noch DVD-Brenner) und man hatte schnell einen neuen Schuldigen.
 
Ein guter Artikel, vor allem dieses erstmal klar darzustellen "Kampagnen... , wenn Medien Polemiken dieser Machart publizieren, sich ansonsten aber gerne für ihren Qualitätsjournalismus rühmen.

Das der Mainstreamjournalismus nicht mehr berichtet und informiert, sondern Meinungen transportiert ist der wichtigste Ansatz um das ganze zu verstehen. Warum der Autor aber dagegen SpOn normalerweise für etwas "besseres" hält ist dagegen nicht zu verstehen.
 
Geodomus schrieb:
Es gibt, u.A., mehrere Gründe, warum man sich keine Filme/Musik/Spiele mehr kauft:

Oben Produziertes ist einfach nur SCHLECHT.
Na, dann gibts ja immerhin auch keinen Grund, es herunterzuladen.
Oben Produziertes ist einfach zu TEUER. Warum muss ich für ein Diablo 3 (Beispiel) 60€ ausgeben
Musst du Diablo 3 kaufen? Nö. Nimm besagtes Torchlight für 1/3 des Preises und sei zufrieden.
Und warum muss ich für eine Musik-CD 10-20€ Euro ausgeben, für die paar Tracks, die ich wirklich hören will?
Wenn dir die CD insgesamt nicht gefällt, dann kauf sie eben gar nicht. Wenn der Hersteller deine paar Tracks nicht einzeln veröffentlicht, hast du eben Pech gehabt. Das war vor 20 Jahren nicht anders.


Aber weil man ja alles haben muss, hat man natürlich ein Problem.
Kinobesuche kosten mehr als vor 10 Jahren, und dabei ist die Technik an sich GÜNSTIGER geworden.
Das kannst du ja sicher mit Zahlen belegen. Ich glaube kaum, dass die Umstellung auf Digitaltechnik in den Kinos so günstig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein "ethisches" Problem, was meiner Meinung nach viel zu selten kommt, ist doch der unglaubliche Verdienst einiger Superstars egal ob Kino oder Musik. Klar macht das nur ein gewissen Anteil an Stars aus, wenn man aber überlegt das manch einer dieser Stars mit einen einzigen Film für ihr ganzes Leben ausgesorgt haben. Dann gibt es ja noch Produzenten, Regisseure, Bosse von Musiklabeln, Filmstudios. Ich denke, heute sind diese Stars so reich wie niemals zuvor in der Menschengeschichte. Ich frage mich da, was finanzieren wir wirklich mit unseren Geld. Den Film? Die Kosten? Die Rechte? Es ist wird doch allzu oft mit diesen "weißen Ritter" Argument vom Urheberrecht argumentiert, obwohl es einfach nur ums Geld geht und die Leute ganz oben nie genug bekommen.
 
Ganz guter Kommentar, den ich mir hier so nicht erwartet hätte; davon darf es auch gerne mehr geben. Auch wenn mir eine "Überpolitisierung" auf dieser Seite doch sehr mißfallen würde, finde ich diesen Beitrag allemal interessant als die oft etwas belanglosen Kommentare zu einem beliebigen Smartphone oder ähnlichem.

Jedenfalls war der Artikel recht amüsant zu lesen, vielen Dank Herr Frischholz; auch wenn ich mir manchmal auch hier etwas mehr "Substanz" und etwas weniger "Oberflächlichkeit" gewünscht hätte. Und überhaupt, was hat Charlotte Roche damit zu tun ;)
 
Teralios schrieb:
Bei dir scheint die Ahnung aber auch weit entfernt zu sein. Entschuldige die Wortwahl, aber bei so einem Beitrag bietet es sich an.

Die wenigsten Filme spielen wirklich ihre Produktionskosten ein, geschweige denn, das dreifache davon. Solche Filme, man nennt sie auch Blockbuster, sind immer noch eine Ausnahme und für viele Filme gilt: Wenn sie die Produktionskosten einspielen, hat man glück.


Ja genau so siehst du aus dann nen mal Zahlen und Fakten oder hast du dir das gerade mal so aus den Fingern gezogen?
Fakt ist das sich gerade die Rechteverwerter dumm und dämlich verdienen und die Künstler usw. an der kurzen Leine halten. Gema und Gez sollten sofort aufgelöst werden und die Kunstgemeine sollte sich selbst um die vermarktung kümmern.;)
 
Vielleicht machen wir uns das Ganze viel zu schwer. Es ist doch eigentlich sinnlos, sich über alle möglichen Hintergründe und Aspekte des Urheberrechts den Kopf zu zerbrechen, wenn das Ganze schon von vornherein an ganz simplen Fakten scheitert.

Die Kernfrage bei der angestrebten Reform ist ja, ob man private, nicht kommerzielle Kopien und deren Verbreitung (z.B. durch Filesharing) weiterhin kriminalisieren soll oder nicht.

Wenn man das kriminalisiert, wenn man also den Urhebern und Verwertern per Gesetz das Recht zugesteht, zu kontrollieren, was alle Menschen der Welt privat an Informationen untereinander austauschen, dann muss man das auch irgendwie effektiv durchsetzen.

Das bedeutet im Klartext, dass man totale Überwachung und Zensur braucht. (Das wird ja auch immer wieder von der Rechteverwertungsindustrie eingefordert.) Beides sind Einschnitte in die Bürger-/Menschenrechte, die per Grundgesetz entweder gar nicht erlaubt sind, oder nur dann, wenn ansonsten gleich- oder höherrangige Grundrechte (Recht auf Leben usw.) gefährdet sind.
Diese Gefährdung sehe ich beim Thema Urheberrecht, bzw. speziell der Legalisierung von privatem Austausch, nicht. Hier werden ja nicht die Eigentumsrechte des Urhebers (Urheberpersönlichkeitsrechte) berührt, es wird nur kopiert und nichts gestohlen, sondern schlimmstenfalls die Möglichkeiten der kommerziellen Verwertung und die sind durch kein Grundrecht garantiert.

Für mich ist die Sache damit klar. Es ist sinnlos, etwas zu kriminalisieren, wenn man das Verbot sowieso nicht durchsetzen kann, ohne dabei höherwertiges Recht zu verletzen.

Ein schönes Beispiel dafür findet sich z.B. im ACTA-Text, Abschnitt 5,27,3:
"Jede Vertragspartei ist bestrebt, Kooperationsbemühungen im Wirtschaftsleben zu fördern,
die darauf gerichtet sind, Verstöße gegen Markenrechte, Urheberrechte oder verwandte Schutzrechte wirksam zu bekämpfen und gleichzeitig den rechtmäßigen Wettbewerb und – in Übereinstimmung mit den Rechtsvorschriften der jeweiligen Vertragspartei – Grundsätze wie freie Meinungsäußerung, faire Gerichtsverfahren und Schutz der Privatsphäre zu beachten."


Es soll also vom Staat gefördert werden, dass Rechteverwerter und Internetprovider Abkommen über effektive Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen schließen. Diese Maßnahmen dürfen aber weder Grundrechte verletzen noch rechtsstaatliche Grundsätze oder auch nur die Wettbewerbsfähigkeit des Providers einschränken. (Bemerkenswert übrigens, dass das extra erwähnt werden muss.)

Toll. :freak:
Dafür hätte ich dann doch gerne mal ein Beispiel gelesen, wie das aussehen soll. Wenn jemand so was parat hätte, wäre die ganze Debatte wohl mit einem Schlag beendet.
Das klingt für mich nach "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."

Typisch ACTA übrigens. Dieser Vertrag ist so schwammig und in sich widersprüchlich formuliert, dass man Alles und Nichts hineininterpretieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir scheint die ganze Raubkopiedebatte hängt auch ein ganzes Stück an einer industriellen Blauäugigkeit, die ständig wachsende Märkte zur Voraussetzung hat.

Seit den 90ern haben wir einen erheblichen Anstieg an Unterhaltungsprodukten, dem steht die Stagnation und sogar der Rückgang der Kaufkraft gegenüber.

Die Unterhaltungsindustrie weckt immer mehr Begehrlichkeiten, aber woher soll das Geld dafür kommen? Ein Jugendlicher soll heute nicht mehr nur seine Anlage + CDs finanzieren, sondern auch noch mehrere Spielekonsolen nebst Spielen, DLCs, monatliche Gebühren, PC, Internetzugang, DVDs etc. Es ist wohl logisch, dass dann einige unattraktivere Medien unter die Räder kommen und andererseits die Menschen ihre kulturelle Teilhabe über illegale Kopien sicherstellen.

Moralische Appelle sind da völlig fehl am Platz, was man bei einer illegalen Kopie spart, gibt man anderswo aus, auch die Hardware will bezahlt werden. Ich gebe garantiert 10x mehr Geld im Jahr für Unterhaltung aus als früher, gehe aber eben kaum noch ins Kino und kaufe keine CDs mehr.

Es geht eben nicht alles und es schadet den Künstlern mehr als es nutzt, wenn man sich der illegalen Kopien enthält. Denn dann fällt noch die Mundpropaganda weg, wem ist damit gedient?
 
Bei so einem "Kommentar" kann man nur hoffen, dass ab sofort jeder auf CB AdBlock und NoScript einsetzt. Und dann bin ich mal gespannt, was dann noch hier geschrieben wird...
 
Bei der ganzen Urheberrechtsdebatte geht es doch hauptsächlich um eines, und das sind billige Kopien.

Aber wie sieht es da bei den Urhebern aus, ist da nicht einiges auch nur eine billige Kopie , so mancher Film ist doch nur eine Wiederholung und viele Musikstücke sind so ähnlich das sie sich ebenfalls wie eine Kopie anhören. Hier versucht doch so manch einer ebenfalls nur mit einen billigen Kopie sein Geschäft zu machen und jammert dann wenn sein Werk ebenfalls kopiert wird.

Es gibt immer wieder junge Nachwuchskünstler die Erfolg haben weil sie eben eine eigene Note und einen eigenen Stil haben der sie von der Masse abhebt und dafür sind auch viele bereit zu zahlen.

Ein weiteres Problem ist aber auch das solche Nachwuchstalente (solange der Durchbruch noch aussteht) vom Rundfunk zu wenig beachtet werden weil viele Sender ständig nur die Top Hits von vorne nach hinten und von hinten nach vorne abspielen. Wann wird man schon tagsüber auf neue unbekannte Künstler und deren Songs aufmerksam gemacht. Aber was einer nicht kennt wird er kaum kaufen. Viele haben sich bereits vom Radio und TV verabschiedet weil ihnen das unerträgliche Gequassel und die ausufernde Werbung den Rest gegeben haben.
Damit verlieren aber Musiker eine ihrer wichtigsten "Werbeplattform" weil die Rundfunksender nicht mehr für ihr eigentliches Hauptprodukt (Musik) werben sondern für jeden anderen Sch...

Haben solche Talente jedoch den Durchbruch geschafft lässt man sie nicht "reifen" sondern sie werden hochgepusht und man versucht das maximale aus ihnen herauszuholen. Wenn sie dann nicht mehr die nötigen Quoten bringen lässt man sie fallen wie eine heiße Kartoffel und widmet sich den nächsten Kandidaten (Opfer). So ist manches Talent bereits verheizt bevor er oder sie sein Talent richtig zeigen konnte.

Zudem gibt es in viele Bereichen einfach ein Überabgebot und eine Marktsättigung. Gute Musik ist auch etwas was man sich gerne immer wieder anhört und nicht nach einmal hören wieder weggeworfen wird, das begrenzt auch die Menge an Musiktitel weil man irgenwann gar keine übrige Zeit hat sich alles anzuhören, in diesen Bereich ist auch kein ewiges Wachstum möglich.
 
„Die bereits genannten SemperVideos“ — Wo waren sie denn bereits genannt? :D
Aber:
Sehr guter Artikel! Da fühlt man sich mit seiner Meinung nicht mehr ganz so allein. Denn so schwer, wie immer getan wird, ist die Sache mit dem Urheberrecht nicht, man muss nur die aus offensichtlichen und weniger offensichtlichen Gründen vollkommen unqualifizierten Beiträge entfernen, und man ist schon fast bei einer Einigung. Solange aber die Mehrheit dumm ist und das Sagen hat, wird sich wenig tun.

fireblade9977 schrieb:
Ein mittelmäßiger Künstler würde vielleicht wenige tausend CDs verkaufen und wäre damit nicht reich, es würde zum leben reichen... wenn nicht alle leute die CDs saugen statt kaufen würden.

Das ist eine sehr einseitige Sicht. Das Internet bietet zwar die Möglichkeit, für die Musik nicht zu bezahlen, aber zeig mir erstens mal einen Beweis, dass das wirklich so einen großen Einfluss hat. Zweitens bin ich der festen Überzeugung, dass gerade unbekanntere Künstler deutlich weniger gesaugt werden. Und zwar auch relativ, nicht nur absolut. Absolut ist ja logisch. Und drittens haben kleine Fische etwas nicht, das die großen haben: Geld für Werbung. Im Internet gibt es das mehr oder weniger gratis, das ist auch eines der Dinge, die die „Content-Mafia“ so stört, sie können nicht einfach überall Plakate aufhängen und die Leute kaufen schon, die sind so unverschämt und machen Mund zu Mund Propaganda, kaufen Indie Games und verbreiten die Info, dass Call of Dutie 27 eigentlich ein scheiß Spiel ist. :lol:

Ich sage nicht, dass du nicht irgendwo doch recht hast, ich sage lediglich, dass deine Sicht der Dinge verdammt einseitig ist.
 
Also prinzipiell ist es schön, dass in dem Kommentar etwas differenzierter als sonst üblich die Situation betrachtet wird. Leider gleitet er mehrfach und insbesondere gegen Ende dann wieder ab, dass die bösen Urheber ja nur das Geld wollen, sich aber gefälligst den heutigen Möglichkeiten des Kopierens unterwerfen sollen.

Ich bin Fotograf - und somit Urheber - und natürlich will ich mit meinem "geistigen Eigentum" meinen Lebensunterhalt verdienen. Aber mir geht es beim Urheberrecht vor allem auch darum, dass eben NICHT jeder mit meinen Werken machen darf, was er will. Ich will eben nicht, dass jeder meine Werke "remixen" - und wohl in den meisten Fällen verunstalten - kann. Es ist zwar schön, dass es heute sehr einfache Möglichkeiten gibt, vorhandene Werke zu bearbeiten und zu "remixen", aber die meisten dieser Möglichkeiten funktionieren ja nur so leicht, weil sich hier bei Vorhandenem bedient wird, was im Gegensatz zur Schaffung eines wirklich neuen Werkes kaum mit Aufwand verbunden ist. Und natürlich ist jedes Werk irgendwie von anderen Werken inspiriert. Das gab es schon immer. Aber Inspiration und Kopie sowie einfache Bearbeitung sind 2 komplett unterschiedliche Paar Schuhe.

Keine Frage, das Urheberrecht hat durchaus Anpassungen nötig. Auch ich finde es nicht in Ordnung, dass es mittlerweile eine regelrechte Abmahnindustrie gibt, von der hauptsächlich findige Anwälte profitieren. Gleichzeitig kann es aber nicht sein, dass ich um meine Werke bestohlen werde - und nichts anderes ist es, wenn jemand ungefragt meine Arbeiten kopiert und verwendet, ohne mich zu fragen - ohne dass ich dagegen vorgehen kann.

Ja, das Ganze ist sehr komplex und ich habe zugegebenermaßen auch keine Patentlösung. Aber das Ganze - insbesondere alle Urheber - so undifferenziert wie in diesem und in vielen Artikeln zu betrachten ist auch nicht zielführend. Und der Nutzer muss einfach akzeptieren, dass eben nicht alles kostenlos genutzt und verwendet werden darf. Ich will niemandem meine Arbeiten aufzwingen. Wenn dafür niemand etwas bereit ist zu zahlen, ist das OK für mich. Es ist aber nicht OK für mich, wenn alle meine Arbeiten nutzen und verwenden, aber nicht dafür zahlen wollen. Ihr arbeitet ja sicher auch nicht unentgeltlich, oder?
 
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