Kommentar Kommentar: Geistiges Eigentum

_greatest_ schrieb:
bei allem Verständnis für all die erbrachte Leistung, die auch belohnt / entschädigt werden muß:
warum glauben alle, daß nur der Konsument derjenige ist, der bezahlen muß?!

Was ist mit dem Kreativen / Entdecker / Wissenschaftler, der das Wissen der letzten Jahrtausende frei nutzen darf, seine Ausbildung üblicherweise auch der Gesellschaft zu verdanken hat, und nun von Eigentum spricht?! So lange man selbst in der Ausbildung ist, so lange man selbst noch Informationen und Wissen der letzten Jahrtausende benötigt, ist der Begriff nicht von Bedeutung. Wenn man aber selbst etwas geleistet hat, dann ist man auf ein Mal wer?!
Dafür zahlt man Steuern. Mercedes muss eine Autos auch nicht kostenlos abgeben, nur weil der Staat die Ausbildung der Beschäftigten finanziert hat oder weil man kostenlos auf die Erfindung des Rads zugreift.
 
Dawnbringer schrieb:
Dafür zahlt man Steuern. Mercedes muss eine Autos auch nicht kostenlos abgeben, nur weil der Staat die Ausbildung der Beschäftigten finanziert hat oder weil man kostenlos auf die Erfindung des Rads zugreift.

du hast meinen Beitrag offenbar weder aufmerksam gelesen noch ihn verstanden!
 
Hellsfoul schrieb:
Das Problem ist aber einfach, wenn Filesharing erlaubt werden würde, dann fängt doch jeder an einfach alles runterzuladen. Dass er dann noch eine CD oder ein mp3 aus den Shops kauft, ist doch eher unwarscheinlich. (Eine CD noch eher, weil man ja was in der Hand hat.)

Ähm nein? Dafür müsste erstmal jeder Filesharing überhaupt nutzen - das ist nicht der Fall. Wenn man es nutzt ändert das Recht überhaupt nichts, denn torrents kann man zu allem problemlos finden. Die Unterstellung ist Quatsch, da man ja jetzt schon die Wahl hat - kauf ich das Album bei Amazon mit 2 Klicks oder lad ich es eben mit etwas Sucherei über torrent herunter? Die allermeisten (mich eingeschlossen) entscheiden sich für Amazon. Die Sanktion ändert garnichts, wenn man jedoch dem Album oder was auch immer einen Wert beimisst für den entsprechenden Wert bekommt, ist man auch bereit zu bezahlen, das ändert alles. Nach deiner Theorie gäbe es heute schon keine gekauften digitalen Downloads mehr. Es ist aber nicht so, das zeigen die Verkaufszahlen sehr eindrucksvoll.
Und wenn jetzt jemand nur Hartz4 zur Verfügung hat und jeden Cent 3x umdrehen muss dann gönne ich ihm den .torrent-Download und er sollte keinesfalls sanktioniert werden, denn er hat ebenfalls ein Recht auf kulturelle Teilhabe, genau wie ich, der sich die Alben (z.B.) leisten kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
_greatest_ schrieb:
du hast meinen Beitrag offenbar weder aufmerksam gelesen noch ihn verstanden!
Im Grunde ist doch alles immer noch so. Jeder kann kann Patente oder urheberrechtlich geschützes Material nutzen, muss dafür dann aber eben eine Lizenz erwerben, aus der sich die Vergütung des Erfinders ergibt. Was du jetzt verlangst, ist dass Mercedes sein Patente verschenken soll, woraufhin der Staat dann den Wert selbiger bestimmt und den Urheber aus Steuermitteln vergütet. Das ist Unfug. Warum soll die Gemeinschaft dafür bezahlen, dass eine Firma Patente kostenlos nutzen darf, wenn dann diese Firma vom Gwinn profitiert und nicht wieder der Steuerzahler und außerdem hat der Staat nicht zu bestimmen, was eine Erfindung oder ein Kunstwerk wert ist.
 
Nerven tun allenfalls Parasiten die zwar konsumieren, aber nicht zahlen wollen und sich in ihrer selbstgerechten Argumentation auch noch im Recht fühlen.
 
@Dawnbringer

Damit eine Unterhaltung funktioniert, ist einiges mehr erforderlich als nur zu lesen!

Wenn du an einem ernsthaften Austausch interessiert bist, dann solltest du nicht nur den Text lesen, und dir ein Paar Sätze oder gar einzelne Ausdrücke herausgreifen, weil sie dir nicht gefallen. Ernsthafter Austausch setzt voraus, daß man tatsächlich verstanden hat, was sein Gegenüber auch sagen will. Und selbst nach meinem Hinweis, machst du dir nicht die Mühe zu verstehen wovon ich spreche. Mehr noch: du legst mir Aussagen in den Mund die ich nicht gemacht habe, um dies anschließend als Unfug zu bezeichnen!

Atme doch ein Mal durch, und versuche erst in aller Ruhe mein Kommentar zum Artikel zu verstehen!

Ich spreche primär nicht von der Entlohnung, sondern vom "Geistigen Eigentum"!

Die Arbeit muß sehr wohl bezahlt werden! Und die Entlohnung muß der Leistung sehr wohl entsprechen. Die Arbeit muß sehr wohl derjenige bezahlen, der die Dienstleistung oder die Ware kaufen will.
ABER:
derjenige hat nicht das Recht zu behaupten er verfüge über "Geistiges Eigentum"!

  1. 99,99% seines Wissens sind Reichtümer der Allgemeinheit aus den letzten 3000-4000 Jahren.
  2. Das Wissen konnte ihm vermittelt werden, weil die Allgemeinheit über Steuern und Abgaben das Bildungssystem finanziert.
  3. Die Rahmenbedingungen, die er für seine Arbeit hat, sind durch die Allgemeinheit über Steuern und Abgaben, in Form von Subventionen, Fördergelder und Investitionen Dritter finanziert.

Sich dann von der Allgemeinheit abgekoppelt hinzustellen und zu behaupten, man hätte nun "Geistiges Eigentum" anzubieten ist mehr als große Ungerechtigkeit!

Einige Folgen erklärt auch der Autor von SemperVideo ... es gibt unzählige Artikeln im Internet, Sendungen im TV, die diese Folgen beschreiben:
Technologien, die bereits vor 50-60 Jahren von irgendeinem klugen Wissenschaftler zum Patent angemeldet wurden, werden erst jetzt dem freien Markt zugänglich gemacht, weil die Patente nach 50 Jahren ablaufen, und die Industrie kostenlosen Zugang hat. Der Wissenschaftler lebt längst nicht mehr, hat keine ordentliche Entlohnung für seine innovative Arbeit erhalten, und die Allgemeinheit hat die Innovation mit einer mind. 50 jährigen Verspätung. Dafür hat er und viele Anderen sicher die zufriedenstellende Überzeugung, sie hätten "Geistiges Eigentum" gehabt ...
 
_greatest_ schrieb:
Atme doch ein Mal durch, und versuche erst in aller Ruhe mein Kommentar zum Artikel zu verstehen!
Jaja, ich bin doof, ich weiß.

Ich spreche primär nicht von der Entlohnung, sondern vom "Geistigen Eigentum"!

Die Arbeit muß sehr wohl bezahlt werden! Und die Entlohnung muß der Leistung sehr wohl entsprechen. Die Arbeit muß sehr wohl derjenige bezahlen, der die Dienstleistung oder die Ware kaufen will.
ABER:
derjenige hat nicht das Recht zu behaupten er verfüge über "Geistiges Eigentum"!
Gerade die Entlohnung ist doch aber das Entscheidende. Und da der Staat keinen Wert festlegen kann, muss der freie Markt das tun.

  1. 99,99% seines Wissens sind Reichtümer der Allgemeinheit aus den letzten 3000-4000 Jahren.
  2. Das Wissen konnte ihm vermittelt werden, weil die Allgemeinheit über Steuern und Abgaben das Bildungssystem finanziert.
  3. Die Rahmenbedingungen, die er für seine Arbeit hat, sind durch die Allgemeinheit über Steuern und Abgaben, in Form von Subventionen, Fördergelder und Investitionen Dritter finanziert.
Das ist völlig belanglos. Das kostenlose wissen, dass der Erfinder genutzt hat, wird dadurch nicht verbraucht und steht jedem anderen immer noch zur Verfügung. Der Erfinder hat aber einen Anspruch darauf, seiner eigene Leistung kommerziell verwerten zu können.
Er selbst zahlt außerdem auch Steuern und profitiert von Straßen oder einer kostenfreien Ausbildung nicht mehr wie jeder andere auch, ob er nun materielle oder immaterielle Güter herstellt.

Sich dann von der Allgemeinheit abgekoppelt hinzustellen und zu behaupten, man hätte nun "Geistiges Eigentum" anzubieten ist mehr als große Ungerechtigkeit!
Nein, ist es nicht. Alle profitieren von staatlicher Infrastruktur.

Einige Folgen erklärt auch der Autor von SemperVideo ... es gibt unzählige Artikeln im Internet, Sendungen im TV, die diese Folgen beschreiben:
Technologien, die bereits vor 50-60 Jahren von irgendeinem klugen Wissenschaftler zum Patent angemeldet wurden, werden erst jetzt dem freien Markt zugänglich gemacht, weil die Patente nach 50 Jahren ablaufen, und die Industrie kostenlosen Zugang hat. Der Wissenschaftler lebt längst nicht mehr, hat keine ordentliche Entlohnung für seine innovative Arbeit erhalten, und die Allgemeinheit hat die Innovation mit einer mind. 50 jährigen Verspätung. Dafür hat er und viele Anderen sicher die zufriedenstellende Überzeugung, sie hätten "Geistiges Eigentum" gehabt ...
Dann erklär doch erstmal, wer die Vergütung bitte regeln soll, wenn nicht der Markt.
 
solche leute wie der Gutenberg dürfen das geistige eigentum anderer kopieren
und werden dafür nicht(kaum) strafrechtlich belangt
aber ein kino.to Betreiber wird wie ein schwerverbrecher behandelt und gebrandmarkt
das ist heuchlerich vor allem von diesen CDU Köpfen(erfüllungsgehilfen des Kapitals)
 
_greatest_ schrieb:
bei allem Verständnis für all die erbrachte Leistung, die auch belohnt / entschädigt werden muß:
warum glauben alle, daß nur der Konsument derjenige ist, der bezahlen muß?!

Weil der Konsument derjenige ist, der diese erbrachte Leistung entweder nutzen will -> Er muss sie bezahlen, oder er will sie nicht nutzen -> Er muss nichts bezahlen.

Was ist mit dem Kreativen / Entdecker / Wissenschaftler, der das Wissen der letzten Jahrtausende frei nutzen darf, seine Ausbildung üblicherweise auch der Gesellschaft zu verdanken hat, und nun von Eigentum spricht?!

Wenn der Kreative / Entdecker / Wissenschaftler nicht dagewesene Dinge erstellt und durch seine Eigenleistung diese Dinge am Markt absatz finden, dann ist das SEINE Leistung und sein Recht, das von ihm geschaffene Werk als Eigentum zu bezeichnen.
Denn- Ohne die Zustimmung oder Veröffentlichung desjenigen, stände sein Produkt/ Werk/ Kunst niemandem zur verfügung.

Wenn man aber selbst etwas geleistet hat, dann ist man auf ein Mal wer?!

Exakt! Die eigene Leistung entscheidet darüber, ob man groß rauskommt oder nicht.

- gerade weil Menschen im 18. und 19. Jh. noch für die Entwicklung des Automobils gearbeitet haben, konnte sich das Automobil so schnell verbreiten

Sie wurden entlohnt, wenn es Angestellte waren, wenn es Entwickler auf eigene Faust waren, dann haben Sie das geldwerte Risiko der Neuentwicklung getragen, um später evtl. Geld mit ihrer Entwicklung zu verdienen.

- gerade weil die ersten Computerentwickler entwickelt haben und nicht jeden kleinen Schritt erst zum Patent angemeldet haben, hat jeder Haushalt mind. 1 Rechner stehen

Die Computerentwickler taten, was sie taten, weil sie erstens von dem Thema fasziniert waren, sie zweitens Geldgeber hatten und drittens die Möglichkeit der Marktdurchdringung des Produktes bestand.

Noch ein Mal:
- JA - der Künstler und Wissenschaftler, die Neues entdecken, oder etwas leisten haben eine Entlohnung verdient

Ja- Und zwar in der Höhe, in der sie es angemessen bzw. Marktkonform erachten.
Sonst wirft er nämlich seine Entwicklung in die Tonne und keiner hat was davon.
Und an diesem Beispiel sieht man sehr wohl, dass er Besitzer seines geistigen Eigentums ist.

ABER: sie bauten auf Wissen und Erkenntnissen von Jahrtausenden ohne für jede Kleinigkeit bezahlen zu müssen. Und deshalb soll auch die Entlohnung entsprechend sein.

Er verkauft nicht das Wissen und Erkenntnisse von Jahrtausenden, sondern etwas, was es in dieser Form Weltweit noch nicht gab. Sonst würde das Produkt floppen.
 
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HOT schrieb:
Man kann einfach nicht voraussetzen, dass er weiss, dass er ein "Verbrechen" begeht.

Das ist aber unfassbar naiv gedacht...

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und das ist auch gut so. Sonst würden alle Strafttäter sofort behaupten sie hätten es nicht besser gewusst. Das würde zur totalen Anarchie führen.


_greatest_ schrieb:
warum glauben alle, daß nur der Konsument derjenige ist, der bezahlen muß?!

Warum glauben immer alle, dass der Dreh eines Spielfilm, Tonstudioaufnahmen oder die Produktion eines Videospiels kostenlos sind oder eine Erfindung einfach so vom Himmel fällt? Häufig steckt dahinter jahre- oder gar jahrzehntelange Arbeit und ein enormer Geldaufwand.

Sowas geht locker in den Millionenbereich und das ist das, was das Produktionsteam vorstrecken, also bezahlen muss, bevor der Konsument überhaupt einen Cent ausgibt. Vor allem Games und Filme sind extrem teuer in der Produktion.

Jetzt sag mir mal bitte ob du mehrere tausend Euro für etwas ausgeben würdest, dass dann alle benutzen dürfen und du selbst nicht sicher sein kannst ob du am Ende richtig viel Geld verlierst. Ich bin auf deine Antwort gespannt. Über das Geld der anderen wird immer viel geredet, aber wenn es an die eigene Briegtasche geht, dann sind plötzlich alle ganz kleinlaut.

Und jetzt komm mir nicht mit Antworten wie "das würde man dann mit einer Flatrate oder vom Staat finanzieren lassen". Genau sowas ist nämlich Mist! Man sieht es doch bei den ÖR: Das ganze GEZ Geld fließt in den Tatort und Kochshows. Alles abseits des Mainstreams bekommt einen Alibizuschuss. Dann hieße es ganz schnell, dass das gesammelte Geld nicht in Killerspiele fließen darf!

Die Kulturlandschaft muss für private Unternehmer weiterhin attraktiv und lukrativ bleiben, denn sonst würden die Quentin Tarantinos oder die Marilyn Mansons, oder einfach alle die gegen irgendwelche Konventionen verstoßen, nie die Gelegenheit bekommen, ihrer Kreativität ausdruck verleihen zu dürfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeroZerp schrieb:
[...]

Jeder kann sein erschaffenes Produkt, Musik, Patent vermarkten wie er will!
Der Produzent kann auch Preise festlegen wie er will. Wenn einer den Preis nicht akzeptieren will, dann soll er es nicht kaufen!
Jeder Konsum einer vom Produzenten geldwert geschätzten Ware, ohne Bezahlung ist illegaler Entzug der Angebots- und Willenserklärung beim Kauf, dem Produzenten gegenüber.
[...]

Dann den Produzenten entscheiden lassen, wie er sein Produkt, zu welchem Preis anbieten will.
[...]

Jemand der erwischt wird, dass er die Ware ohne Zustimmung des Produzenten, weil nicht bezahlt, trotzdem konsumiert, wird bestraft.
Der Produzent sieht wiederum kein Geld vom Kunden, wenn er den Preis für das Gebotene zu hoch ansetzt, bzw. die Qualität schrottig ist. Dann hat er eben Pech gehabt! Wenn etwas produziert wird, was keiner will/braucht, dann ist das für mich nicht wertvoll für die Gesellschaft und Kultur und muss auch nicht gefördert werden.

[...]

Es ist doch wirklich nicht so schwer....

Mal abgesehen davon, daß der ganze Beitrag ein zynisches Abnicken menschlichen Elends beinhaltet ("Pech gehabt"), stimmt er in seinen Grundbestimmungen schon nicht.

Der Produzent dieser Waren ist nicht der Eigentümer, denn er besitzt weder die Produktionsmittel noch die Distributionsrechte - die besitzt der Kapitaleigner, der sich die Arbeitskraft als Ware beim Produzenten einkauft. Das zu begreifen, ist doch wirklich nicht so schwer. Wer sich Kapitalismus zu einer Art Marktwirtschaft mit Basarcharakteristika verklärt, für den ist das natürlich alles nur ein ganz natürliches Spiel von Angebot und Nachfrage - bei Strafe des Untergangs, der wird mit einkalkuliert ("Pech gehabt", wenn das passiert).

Auf das Beispiel des geistigen Eigentums bezogen: Es kann eben nicht jeder sein erschaffenes Produkt, Musik, Patent vermarkten wie er/sie will, sondern man muss sein Produkt bzw. seine Arbeitskraft als Ware in Vertragsform verkaufen an jene, die das dann vermarkten können, wie sie wollen.
 
Ein sehr guter Kommentar! Danke!
 
Abe81 schrieb:
Auf das Beispiel des geistigen Eigentums bezogen: Es kann eben nicht jeder sein erschaffenes Produkt, Musik, Patent vermarkten wie er/sie will, sondern man muss sein Produkt bzw. seine Arbeitskraft als Ware in Vertragsform verkaufen an jene, die das dann vermarkten können, wie sie wollen.
Doch, das kann jeder tun, die Zusammenarbeit mit Verwertern ist immer noch freiwillig. Und im Idealfall funktioniert das zum gegenseitigen Vorteil. Die professionelle Produktion einer CD kostet immerhin Geld, dann muss sie beworben werden und im Zweifelsfall braucht der Künstler auch mal einen Anwalt, um seine Rechte durchzusetzen. Das finanziert alles das Label, auf eigenes Risiko, und im Gegenzug verdienen die dann natürlich auch daran.
Wer das nicht mag, kann sich da aber auch einfach selbst drum kümmern. Es gibt genug kleine Bands, die das so handhaben.
 
Abe81 schrieb:
Es kann eben nicht jeder sein erschaffenes Produkt, Musik, Patent vermarkten wie er/sie will, sondern man muss sein Produkt bzw. seine Arbeitskraft als Ware in Vertragsform verkaufen an jene, die das dann vermarkten können, wie sie wollen.

Das ist einfach nur eine glatte Lüge.

Niemand wird genötigt einen Vertrag bei einem Videospiel- oder Filmstudio, einer Plattenfirma oder einem Verlag zu unterschreiben. Punkt.

Ein Vertrag ist immer ein beiderseitiges Einverständnis. Die Studios nehmen nicht nur, sie geben auch in dem sie dem Künstler die Produktion seiner Werke finanzieren, ihm technische Hilfsmittel und Werkzeuge zur Verfügung stellen und für ihn die Werbetrommel rühren. Wer darauf verzichten kann, der produziert selbst und muss sich somit auf die Suche nach Investoren begeben oder es aus eigener Tasche finanzieren.

Jeder Künstler kann sich frei entscheiden, bei welchem Studio er unterschreibt oder ob er überhaupt irgendwo unterschreibt. Jeder Künstler entscheidet selber. Wenn du meinst einen DSDS-Knebelvertrag bei RTL unterschreiben zu müssen, dann ist das ja wohl deine eigene Schuld.
 
Abe81 schrieb:
Mal abgesehen davon, daß der ganze Beitrag ein zynisches Abnicken menschlichen Elends beinhaltet ("Pech gehabt"), stimmt er in seinen Grundbestimmungen schon nicht.

Ich zwinge niemanden dazu, Musik machen zu müssen und dadurch zu verarmen, wenn derjenige einfach schlechte Musik macht.

Der Produzent dieser Waren ist nicht der Eigentümer, denn er besitzt weder die Produktionsmittel noch die Distributionsrechte - die besitzt der Kapitaleigner, der sich die Arbeitskraft als Ware beim Produzenten einkauft.

Das geistige Eigentum ist das Potenzial auf Kapitalerträge, dadurch, dass Kosumenten dieses geistige Eigentum für den entsprechenden Verwendungszweck benutzen wollen. Der Musikproduzent besitzt die Produktonsmittel und wenn gewollt auch die Distributionsrechte.

Wer sich Kapitalismus zu einer Art Marktwirtschaft mit Basarcharakteristika verklärt, für den ist das natürlich alles nur ein ganz natürliches Spiel von Angebot und Nachfrage - bei Strafe des Untergangs, der wird mit einkalkuliert ("Pech gehabt", wenn das passiert).

Empfindest Du den praktizierten Kapitalismus als andersartig? Ich finde sogar die Bezeichnung "Basar" in diesem Zusammenhang als sehr passend. Denn auch dort wird gedumpt, geschoben, bestochen und hinter den Kulissen Macht ausgeübt.

Auf das Beispiel des geistigen Eigentums bezogen: Es kann eben nicht jeder sein erschaffenes Produkt, Musik, Patent vermarkten wie er/sie will, sondern man muss sein Produkt bzw. seine Arbeitskraft als Ware in Vertragsform verkaufen an jene, die das dann vermarkten können, wie sie wollen.

Siehe Kommentar dawnbringer
 
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Mein Beitrag bezieht sich auf blu-rays:

leider reagieren vor allem die Film-Vertriebe extrem träge und langsam, pfuschen aber auch sehr oft. Ein Beispiel: Filme auf Blu-Ray, nehmen wir die allseits beliebte Dollar-Trilogie mit Clint Eastwood, zuerst veröffentlichte man in Deutschland den 3. Teil "Zwei glorreiche Halunken", natürlich mit Tonhöhenfehler. Da man hier zu doof war, hat man es mit den anderen beiden Filmen einfach sein lassen. Also, entweder man guckt sich immer wieder die extrem bescheidenen DVDs der Filme an, oder man holt sich den Film aus dem Netz in bester HD Qualität, wo ein einzelner eine bessere Qualitätssicherung vornimmt als ein Label wie Warner. Und das tut man noch nicht einmal aus niederen Motiven, nein, wenn man könnte, dann würde man ja kaufen, aber wo? wie?...
Auch Filme die Tonhöhenfehler haben, die nicht beseitigt werden, z.B. Doc West mit Terence Hill, da lädt man sich die 1080p Variante für das Bild, die DVD-Variante für den Ton und muxt es sich zusammen. Besser als für 15€ einen fehlerhaften Film zu kaufen! Nun merken einige, ich bin Western-Fan, und hier ist das Problem, es gibt EINE einzige perfekte Blu-Ray Veröffentlichung eines Spaghetti-Western (Spiel mir das Lied vom Tod) welche natürlich als Steelbook in meinem Regal steht. Wo sind Django, die Dollar-Trilogie, Hängt ihn höher, Nobody und außerdem: Die nackte Kanone, Die Olsenbande, und unzählige TV-Serien die nicht auf Blu-Ray rausgebracht wurden und werden?

^^Und das ist mein Problem, sie wollen doch garnicht, kriegen es nicht gebacken eine deutsche Tonspur unter die schon längst vorhandenen HD-Master zu legen. Und nun kommt mir nicht damit, dass niemand die Lizenzen hat. Die DVDs wurden ja auch nicht vom Storch gebracht.

Fazit: Wenn sich George Lucas für Star Wars etwas Zeit lässt, damit er die Filme nochmal "verbessern" kann, dann kann man warten, auf neue Kinofilme kann jeder normale Mensch auch warten und bei Interesse kaufen, hier gibts technisch ja meist wirklich nichts zu meckern, wer hier raubt ist für mich auch ein Dieb, wo die großen Labels aber überhaupt kein Interesse an Veröffentlichungen haben, soll man warten bis die Motten einen zerfressen? Soll man 20€ für ein fehlerhaftes Produkt ausgeben? Für mich ist das die bekannte Dilemma Situation.

PS: dabei fällt mir ein, wie gern ich doch THE BIG BANG THEORY auf BD hätte, natürlich wurden bereits 4 Staffeln mit Tonhöhenfehler veröffentlicht von Warner ohne mit der Wimper zu zucken. Jeder Dödel im Netz hat mehr auf dem Kasten als diese Labels mit ihren deutsche Tonspuren...
 
Ihr jammert immer über Gier... Das Spiel nennt sich Kapitalismus und so läuft das eben. Natürlich gehts um Geld, wer was anderes erwartet hat ist naiv.
Vervielfältigung von Content bedeutet Vervielfältigung eines Wertgegenstandes. Damit steigt der allgemeine Wohlstand/die Lebensqualität. Widerspricht nur leider mal wieder dem kapitalistischen System.
Wer aufmerksam ist wird bermerken, dass das auch in anderen Bereichen zutrifft (Verschrottung der Produkte von Überproduktion usw.).
 
3rdStar schrieb:
Man ist als normaler Benutzer doch eh als "Kopierer" abgestempelt, oder warum bezahle ich mittlerweile auf
alle elektronischen Geräte und Komponenten (Festplatten, Datenträger, Handys usw.) noch einen Kopierbonus??? Das wird nie erwähnt...
Also habe ich mir doch rein theoretisch schon das Recht erkauft, eine urheberrechtlich belegte Sache für meinen Gebrauch zu vervielfältigen..
Diese Abgaben gibt es wegen der Privatkopie. Man hat ja durchaus das Recht, für sich privat CD's, DVD's, Programme zu kopieren und man darf diese sogar begrenzt an Freunde weitergeben. Nur die Begrenzung durch den Kopierschutz finde ich da sehr dämlich.
In der Schweiz beispielsweise finde ich das deutlich besser. Da darf man einen Kopierschutz umgehen, um das Recht auf eine Privat/Sicherheitskopie nutzen zu können.

_greatest_ schrieb:
bei allem Verständnis für all die erbrachte Leistung, die auch belohnt / entschädigt werden muß:
warum glauben alle, daß nur der Konsument derjenige ist, der bezahlen muß?!

Was ist mit dem Kreativen / Entdecker / Wissenschaftler, der das Wissen der letzten Jahrtausende frei nutzen darf, seine Ausbildung üblicherweise auch der Gesellschaft zu verdanken hat, und nun von Eigentum spricht?! So lange man selbst in der Ausbildung ist, so lange man selbst noch Informationen und Wissen der letzten Jahrtausende benötigt, ist der Begriff nicht von Bedeutung. Wenn man aber selbst etwas geleistet hat, dann ist man auf ein Mal wer?!
Da sollte man auch bedenken, dass man kein Patent auf Entdeckungen bekommt. Lediglich auf Erfindungen. Wissen kann also durchaus weitergegeben werde.
 
Also wenn ich es nochmal vereinfachen darf. (Auch wenn ich damit wieder als polemisch dargestellt werde)

Ich drehe einen Film oder produziere ein Spiel
Ich habe dadurch kosten in nicht unerheblicher Höhe für
-->Darsteller
-->Autoren
-->Kameramänner/Programmierer oder beides
-->Regisseure (oder das Äquivalent in der Programmierbranche)
-->Equipment (nicht zu unterschätzen)
und noch sicherlich hunderte von Punkten die mir leider jetzt nicht einfallen.

Jetzt habe ich meinen Film oder Spiel produziert und soll mich damit zufrieden geben, dass einige wenige Leute in den Film ins Kino gehen bzw das Spiel kaufen und eine weit größere Mehrheit sich das Spiel bzw den Film kostenfrei runterlädt?
In Deutschland meckern wir seit Jahren über billige Produktkopien aus Asien aber wenn ein Film heruntergeladen wird ist das besser?
Wenn irgendeine asiatische Firma zB sich das wissen über Fertigungstechnologie von Mercedes aneignet und verwendet, dann schreien alle: die bösen chinesischen Produktpiraten. Mir muss jetzt jemand erklären wo genaui der unterschied zu dem heruntergeladenen Film ist.
Mercedes hatte Entwicklungskosten---der Film hatte Produktionskosten

Beide kosten werden nicht adäquat entgeltet. Also wo ist der unterschied?

Und JA es geht den Verlegern, Produzenten, Autoren, Künstlern ums Geld....dasselbe trifft doch auch auf jeden zu der sich einen Film runterlädt anstatt zu kaufen (und schonwieder 8 Euro gespart).
Früher war es so, dass wer sich den Konsum nicht leisten konnte der hat nicht konsumiert, wer sich heute den Konsum nicht leisten kann, der macht es trotzdem und ist dann auch noch sauer wenn jemand das nicht ok findet.

Das Argument, dass Hollywood oder die Filmindustrie und die Musikindustrie hohe Gewinne erziehlt haben, ist kein Argument dafür das es ok ist ihnen weitere Gewinne vorzuenthalten.

Das Argument, dass etwas in den Medien verquer dargestellt wird, ist keine entschuldigung dafür, dass es falsch ist die Leistungen von jemand anderes zu beziehen (irgendwer hat den Film gedreht oder die Musik gemacht) ohne demjenigen etwas dafür zu geben.

Die Flucht auf das "geistige" im Geistigen Eigentum ist keine Entschuldigung für die Nichtachtung von Zeit, Arbeit, Mühe und dem finanziellen Risiko was ein Produzent eingegangen ist.

Das Origin und Steam den grandiosen Service anbieten und den Usern Ihren Datensatz/Allerwertesten hinterhertragen (wodurch sie prima Spielerstatistiken führen können: Merkt ihr was?) ist kein Argument dafür, dass man eine DVD(oder Bluray) nicht einfach in den Schrank stellen kann.

Allgeimein kann man die Haltung von vielen Menschen, was die Nichtachtung des Urheberrechts angeht als allgemeine Konsumverwöhntheit bezeichnen.

Und JA es ght den Verlegern, Produzenten, Autoren, Künstlern ums Geld....dasselbe trifft doch auch auf jeden zu der sich einen Film runterlädt anstatt zu kaufen 8und schonwieder 15 Euro gespart)
Früher war es so wer sich den Konsum nicht leisten konnte der hat nicht konsumiert, wer sich heute den Konsum nicht leisten kann, der macht es trotzdem und ist dann auch noch sauer wenn jemand das nicht ok findet.

PS: Ich finde es ein bissel peinlich diesen Artikel nur wenige Tage nach der Bekanntgabe, dass Crisys 3 aufgrund von Leaks und Raubkopien fat nicht erschienen wäre, zu veröffentlichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir sicher, dass - sollten sie weiterhin so erfolgreich sein - Apple derjenige sein wird, der die "Kulturflatrate" einführen wird. Ich bin mir sicher, dass man in ein paar Jahren bei iTunes eine "Flatrate" buchen kann, bei der man x€/Monat zahlt und dafür so viele Inhalte konsumieren kann, wie man will. Dieses Konzept wird mit Sicherheit aufgehen und alle werden sich fragen: "Warum sind wir nicht auf diese Idee gekommen?". Spotify geht genau in diese Richtung.

Theoretisch gibt es schon jetzt die Möglichkeit zu einer "Flatrate" im Bezug auf Kultur. Ein Label/Verlag/Publisher/... könnte beschließen, jemanden, der einen Vertrag mit ihnen abschließt, nicht zu verfolgen, wenn die Person jeden Monat einen Betrag x als Abo überweist. Schon jetzt ist dies ja auch bei Platformen wie Steam/Origin/... der Fall. Man lädt etwas herunter, zahlt einen gewissen Betrag dafür und wird strafrechtlich für den Download nicht verfolgt.
 
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