@Naddel_81
Etwas mehr verstehen, was gesagt wird, stünde Dir wirklich gut zu Gesichte. Denn meine Aussage war klar und deutlich. Man kann es potentiellen Angreifern nur so schwer als möglich machen - die Updates und Patches, die man von MS bezieht, sind dazu ein wichtiger Baustein. Denn damit werden Lücken im System geschlossen, über die ein Angreifer Schadcode einschleusen oder die Kontrolle über Systemfunktionen übernehmen kann. Ich rede hier nicht von den popligen Java und Flash Lücken, ich rede hier von Lücken in System-Bibliotheken und -Funktionen, die einem Angreifer Zugriff auf Systemfunktionen gewähren könnten.
Ein weiterer Baustein ist der Virenscanner, der Schadprogramme erkennen und blockieren soll. Was über die Lücken im System hereinkommen könnte, würden die wenigsten Virenscanner als Schädlinge identifizieren und abwehren. Genau deshalb ist es wichtig, die Updates einzuspielen. Erst recht wenn man ein so schlecht gesichertes System wie Windows XP einsetzt, bei dem selbst der allerdümmste DAU per se Administratorenrechte besitzt und deshalb auch jeder Angreifer und Schädling meist auch diese Rechte besitzt.
Das sind die Gründe warum die meisten erfahrenen Windows Anwender, die die Sicherheit ernst nehmen, niemals ein ungepatchtes System betreiben und auch nie mit einem Administratorenkonto im Netz surfen würden. Aber ich kann immer wieder nachlesen, wie gewisse User auf die deutlichen Einschränkungen reagieren, die die Standardnutzerkonten seit Vista erfahren haben. Da wird nämlich in den allermeisten Fällen sofort gefragt wieso MS einem auf dem eigenen Rechner nicht die vollen Rechte des Administrators zugestehen will.
Und genau dies ist die Klientel, die schleunigst ihre potentiellen XP Virenschleudern vom Netz nehmen sollte. Denn diese Rechner werden nicht mehr sicherer gemacht, sie werden ab dem 8.4. immer unsicherer werden. Dich muss ich aufgrund Deiner Argumentationen leider ebenfalls zu genau dieser Nutzergruppe rechnen. Denn Du willst, oder kannst, nicht kapieren dass die Windows Updates zu einem grossen Teil erkannte Sicherheitslücken schliessen um Angriffe auf das System zu erschweren. Die puren Fehlerbereinigungen machen bei XP schon lange nicht mehr den überwiegenden Teil der Updates aus.
Ausserdem läuft kein aktueller Internet Explorer mehr auf XP, trotzdem der überwiegende Teil der XP Nutzer immer genau den als Browser eingesetzt hat. Eine riesengrosse Lücke, die MS leider nicht schliessen kann. Jeder halbwegs vernünftige Mensch sollte einsehen können, dass auch ein Betriebssystem eine Deadline hat, zu der seine Entwicklung eingestellt werden und der Wechsel zu einer höher entwickelten Version unabdingbar sein muss.
Da kann man noch Jahrzehnte jammern, dass XP doch gar nicht so schlecht ist - seine technologischen und sicherheitstechnischen Fähigkeiten sind aber ausgereizt und können nicht mehr weiterentwickelt werden. Ausserdem gibt es schon vier Nachfolgesysteme, die alle weiter entwickelt sind und wesentlich bessere Sicherheitsfeatures bieten. Für Betriebssysteme gibt es eben kein H-Kennzeichen, Welpen- oder Bestandsschutz. Hier ist die Sicherheit immer das wichtigste Kriterium nach dem der Hersteller handeln muss. Wenn MS sich dafür entscheidet, dass XP für die Masse nicht mehr supportet wird, dann hat man dafür Gründe und der Anwender sollte sich schon in seinem Interesse ein System zulegen, das noch im Support ist.
Dass man das dann auch noch Wochenlang durchdiskutieren muss, das verstehe ich erst nicht. Zumal die Ankündigung, dass der Support am 8.4.2014 ausläuft, schon älter als der Trifels ist und MS die Hinweise darauf in den letzten Monaten massiv verdeutlicht hat.