Blackcorsa schrieb:
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Alle die meckern können es einfach nicht bedienen.
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Und das ist doch wohl das schlimmste Armutszeugnis für ein Betriebsystem, das man sich vorstellen kann.
Wenn Leute mit bis zu 20 oder mehr Jahren Windowserfahrung ratlos in Foren nachfragen müssen, wie man Anwendungen schließt und den Rechner herunterfährt usw., dann muss Microsoft doch irgendetwas falsch gemacht haben.
Sowas habe ich noch niemals zuvor erlebt. Kein anderes Windows vorher hat mich derartig verwirrt und abgestoßen zurückgelassen wie Windows 8. (Und ich bin jemand, der sogar ME und Vista eine Chance gegeben und sie Jahrelang gerne benutzt hat.)
Bei einem Betriebsystem soll es nicht darum gehen, neue, geheimnissvolle Bedienmethoden zu erforschen, systematisch alle leeren Bildschirmflächen abzuklicken, ob sich da vielleicht unsichtbare Schalflächen für ständig benötigte Funktionen verbergen, sich in Foren über Tastaturkombinationen und Wischgesten zu informieren und diese auswendig zu lernen usw.
Ein Betriebsystem soll intuitiv und effizient sein und keine Geheimwissenschaft!
Daran mögen einige Enthusisaten/Hobbyisten wie wir vielleicht sogar Spaß haben. Ist fast wie ein altmodischen Point&Click-Adventurespiel, wo man nach versteckten Überraschungen suchen muss.
Aber wer einmal erlebt hat, wie ein Windowsupdate in einem Unternehmen abläuft, in dem Hunderte oder Tausende Büroarbeiter einfach nur weiter ihre Arbeit erledigen müssen, der wird wissen, was es bedeuten würde, wenn ein Unternehmen wirklich so wahnsinnig wäre, Windows 8 in dieser Form einzuführen.
Ohne Übertreibung, das könnte durchaus nicht nur zu extremen Produktivitätseinbrüchen und Schulungskosten führen, sondern zu totaler Verzweifelung, Wut- und Nervenzusammenbrüchen bei den Mitarbeitern.
Man stelle sich z.B. eine typische Bürofachkraft im fortgeschrittenen Alter vor, die sich Tag für Tag abmüht ihr Arbeitspensum zu schaffen. Ständig mit dem Chef im Nacken.
Und dann hat sie plötzlich diesen Metro- und "App"-Kram vor der Nase. Nichts funktioniert mehr wie vorher, alles ist an anderen Stellen, als man es seit Windows95/NT4 gewohnt war oder ist gar nicht mehr wiederzufinden. Statt dessen hat man es mit bunten, bildschirmfüllende Kacheln zu tun und auf einen unbedachten Mausklick hin schrumpft aus unerfindlichen Gründen plötzlich der ganze rätselhafte Kram kurz auf Ameisengröße zusammen usw.
Für diese Leute ist ein Betriebsystem und der ganze PC einfach nur ein Arbeitsgerät, das wie gewohnt funktionieren soll. So wie z.B. das Auto.
Die werden sich mit Win8 fühlen, als ob sie plötzlich in einem Auto sitzen, in dem die Gänge alle anders angeordnet sind, die Pedale allesamt vertauscht, das neue "Anlasserloch", in das man seine Nase stecken muss um das Auto zu starten und wieder auszuschalten, ist im Kofferraum versteckt usw.
Schon die Umstellung von Win XP auf Win7 war für viele Unternehmen eine echte Herausforderung, die viele intensive Schulungen, Flyer, unzählige Sonderschichten für die IT-Abteilung usw. nötig machte.
Windows 8 wäre das alles hoch zehn!
Das gleichen auch die von Ballmer angepriesenen Features wie ein einheitliches OS für PCs, und Tablets oder integrierte Cloud-Dienste usw. nicht wieder aus. All das spielt nämlich in 99% der normalen Industrie- und Handels-Unternehmen keine Rolle und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
In den meisten Unternehmen findet man z.B. 20 Jahre alte Siemens-Telefonanlagen statt Smartphones, die Projektoren in den Besprechungsräumen haben allesamt nur VGA-Anschlüsse und deshalb die Business-Notebooks ebenso, Tablets gibts nur in der Werkskantine, um damit die mittwöchliche Currywurst herumzutragen usw.
Ich habe den Eindruck, dass die Verantwortlichen bei MS und auch alle anderen, die Windows 8 für eine tolle Sache halten, jeden Bezug zur grauen Realität verloren haben und in einer bunten hippen Traumwelt leben.