Atma schrieb:
Ich persönlich verstehe nicht, warum Apple so eisern an Intel festhält. Die aktuellen Epyc CPUs wären für die Mac Pro Computer schon jetzt das deutlich überlegenere Produkt im Vergleich zu Xeon-W.
Erstens: Der typische Mac (Pro) Anwender kennt AMD vermutlich nicht einmal. Vermutlich sind die Mac ohne "Intel inside" größtenteils schlicht unverkäuflich.
Zweitens: Zählt in dem Profi-Segment nicht nur die reine Performance, sondern auch Plattform-Stabilität (damit ist nicht die Stabilität der Hardware gemeint, sondern dass das Ökosystem über mehrere Generation identisch ist). Dazu gehört ja nicht nur MacOS X, sondern auch die entsprechende Software (Final Cut, Quark, Pro Tools, etc.) ist auf Intel ausgelegt, getestet und ggf. zertifiziert. Wie schon in einem anderen Thread erwähnt: Die Leute arbeiten nicht mit Betriebssystemen, sondern mit Anwendungen. Und wenn die Anwendung für 20.000 € Lizenzkosten in den Hardware-Voraussetzungen sagt, du sollst einen Xeon XYZ nutzen, dann wird im Procurement in Absprache mit der IT-Leitung auch Xeon XYZ gekauft. Punkt. Spielt dann auch keine Rolle, ob die Workstation dann 7.000 oder 8.500 € kostet und ob dem Admin das jetzt persönlich passt oder nicht.
Drittens: Nur für den Mac Pro lohnt sich das für Apple nicht. Der macht doch höchstens ein paar Promille im Gesamtumsatz aus. Das Geld wird mit dem iPhone und den Mac Books verdient. Und da AMD die mobilen Ryzen immer noch etwas stiefmütterlich behandelt, wird das nicht gerade förderlich wirken.
Viertens: Dürften Intel und Apple entsprechende Abnahmemengen für die nächsten Jahre vereinbart haben. Im Gegenzug zahlt Apple natürlich auch keine Listenpreise...
Fünftens: Reicht eine temporäre Phase vermeintlicher Überlegenheit in diesem Segment nicht aus. Die großen OEMs wollen sehen, dass das auch die nächsten fünf Jahre so sein wird. AMD haut die Generationen ja raus wie nix. Auf den ersten Blick positiv, auf der anderen Seite: Ende 2020 könnte Zen3 kommen, 2021/2022 dann Zen 4 . Das sind noch zwei Jahre. Und dann?