@wazzup und Krethi&Plethi: Ihr sprecht hier mit einer absoluten Sicherheit, dass man meinen könnte ihr seid Kernelentwickler bei Microsoft. DirectX12 soll ja eine Low-Level-API sein, und das ist schon ein anderes Kaliber als die aktuellen DirectX-Versionen. Von DirectX5 bis 9c wurden ja "nur" Schnittstellen für Architekturen, Shader etc. hinzugefügt. Wenn man sich das Ringmodell so vorstellt, dann liegen diese DirectX-Versionen ÜBER der Treiberebene. Ganz deutlich macht man sich das in der Evolution bis DirectX9b, bei denen neue Shader in DirectX ausgeliefert wurden. Ab 9c konnte das alles modular ausgetauscht werden. Damit war DirectX keine monolithische Sache mehr, die man in großen Schüben verpackt. Genau genommen kann man dabei stehen bleiben und alles damit schreiben. Die sog. DirectX10-Hacks beweisen das ja. DirectX10 und 11 sind daher keine so krassen Neuerungen mehr gewesen wie 9c, sondern Erweiterungen für die Möglichkeiten die sich mit dem WDDM ergeben. Im großen und ganzen ist das aber ziemlich High Level. Was mit DirectX12 dazu kommen soll ist ein umfassender Zugriff auf Low-Level-Funktionalitäten. Also so direkt auf die Hardware wie möglich. UNTER die Treiberschicht. Und dazu sind Anpassungen am Treibermodell und der OS-Architektur allgemein nötig.
Gehen wir davon aus, dass sich das Nachliefern lassen würde: Mit der Installation dieser Architektur würde Win7 auf einmal den "Stable"-Status für jede Menge Produktivsoftware verlieren, die genau auf Windows7 und das Treibermodell maßgeschneidert ist, oder zumindest aufwändige Freigabetests durchlaufen hat. Gerade CAD und Simulationssoftware hat da teils ganz besondere Bedürfnisse, da kann es schon krachen wenn nicht der ganz bestimmte Treiber installiert ist. Mit der Integration von CUDA- und OpenCL-Funktionen in solche Produktivsoftware ist die Grafikschnittstelle mitsamt Treibermodell auch relevant, wenn keine 3D-Funktionen verwendet werden.
Da könnte man dagegen halten: Ja dann spielt doch die Änderungen nicht ein. Das ist naiv. Bei solchen Architekturumbauten wäre das nicht weniger als ein veritabler Fork - und damit ein neues OS, dass gesondert gepflegt werden müsste.
Dann kommt sofort der Einwand: Ja MANTLE kann das ja auch. Ja das stimmt, dennoch ist Mantle eine Funktionalität, die im Treiber umgesetzt wird. Damit kommt man schon eine Stufe herunter, aber damit wird auch gleichzeitig Potential verschenkt.
A Propos Mantle: Ist euch aufgefallen, dass AMD vor ein paar Tagen groß getönt hat, dass sie Mantle auch an nVidia und Intel zugänglich machen? Und kurz darauf Tönt ein PR-Mitarbeiter, dass DirectX12 eh nur für Win10 kommt. Noch dazu jemand, der mit der Materie nicht vertraut ist. Wenn ich mir die Reaktionen hier im Forum ansehe dann kann man nur sagen: Die Marketingstrategie ist voll aufgegangen. Die "Konkurrenz" schlecht machen, selbst gut darstehen. Und dass AMD den Kerl für dreckiges Marketing noch zurückpfeifft ist natürlich auch nur Microsoft-Verschwörung. Da zeigt sich gleich, wie kritisch die "kritischen" Denker wirklich sind.