conglom-o schrieb:
Aber ist die Kingston V300 wirklich so schlecht oder kann man die optimieren?
Nein, da kann man Schreibleistung nur durch ein Secure Erase wiederherstellen und die fällt dann wieder ab, nachdem alle NAND Pages einmal beschrieben wurden. Das ist bei den Sandforce Controllern so und daher bringt TRIM auch nicht den Effekt den es bringen sollte, nämlich die Scheibraten möglichst immer auf dem Ausgangsniveau zu halten. Das liegt an der Arbeitsweise des Sandforce, die räumen in der Ide-GC zwar NAND Blöcke frei, löschen sie dann aber nicht auch, sondern machen das erst während des Schreibvorgangs. Ebenso räumt die Idle-GC nur einen Bereich frei der der Größe der Free Area ab Werk entspricht, wird mehr am Stück geschrieben, müssen dann auch noch während des Schreibvorgangs NANDs Blöcke freigemacht werden, also ggf. noch gültige Daten darin umkopiert werden und daher fällt die Schreibrate dann noch stärker, selbst wenn große Teile der SSD getrimmt waren. Bei anderen SSDs passiert dies hingegen nur, wenn mehr geschrieben wird als vorher aus Sicht des Controller frei war, also wenn man z.B. die SSD überschreibt die vorher schon voll war, da geht irgendwann jedem SSD Controller der freie Platz aus und er muss anfangen diesen während des Schreibvorgangs zu schaffen indem er die Daten deren LBAs schon überschrieben wurden dann wegräumt, was die Schreibgeschwindigkeit mindert.
Nur passiert dies beim Sandforce eben früher, denn während er im Idle nur ein paar GB freiräumt und nicht einmal löscht selbst wenn man z.B. 80% der SSD trimmen würde, machen ordentliche Controller das Löschen dann in der Idle GC und schaffen sich auch entsprechend viele gelöschte NAND Blöcke und kann danach diese 80% (plus die Free Area) dann auch mit der vollen Geschwindigkeit wie im Neuzustand beschreiben. Das könnte er nicht wenn der Bereich nicht getrimmt wäre, dann müsste er wenn die Free Area voll ist auch während des Schreibvorgangs alte Daten löschen, aber ein Sandforce Controller kann es eben selbst dann nicht, wenn der Bereich getrimmt wurde und daher macht TRIM bei denen weniger Unterschied als bei anderen Controllern, weil deren Schreibrate eben nur über ein Secure Erase auf den Neuzustand gebracht werden kann und nicht durch TRIM.
conglom-o schrieb:
Ist manuelles Ausführen des TRIM Befehls möglich?
Hast Du mal mit
TrimCheck geprüft ob TRIM geht? Man lässt es zweimal laufen, beim ersten mal wird die Testdatei erzeugt und gelöscht, beim zweiten mal wird geschaut ob TRIM funktioniert hat. Dazwischen sollte man nichts am Rechner machen und ein paar Minuten warten. Wurde TRIM nicht als funktionierend erkannt, kann man es auch erneut laufen lassen und es prüft die Daten noch einmal. TrimCheck muss auf der SSD liegen, wenn es ausgeführt wird, der User muss in dem Verzeichnis Schreibrechte haben und es darf weder verschlüsselt noch komprimiert sein.
Es gab für die SF-2281 FW Versionen bei denen TRIM nicht funktioniert hat obwohl der Controller dies in den Eigenschaften angab, man es also z.B. bei
CrystalDiskInfo angezeigt bekommt.
Red-Killer schrieb:
Was haltet hier von den werten von meiner Samsunng mzvlw256hehp.
Finde das Schreiben von 4K mehr als schlecht und man beachte die Zugriffteit.
Aktualisieren mal Deine Systeminfo oder schreibe was für ein System Du hast. Dann vergiss die Zugriffszeiten, da hat AS-SSD einen Bug und liest einfach irgendwelche LBAs aus, ohne zu prüfen ob diese belegt sind oder nicht. Der Controller kann aber nur Daten zurückliefern wenn dort auch welche stehen und sonst liefert er einfach 00 zurück ohne überhaupt etwas aus dem NAND gelesen zu haben, was natürlich schneller geht. Die bei AS-SSD angezeigte Zugriffszeit Lesend ist also davon abhängig wie voll die Partition oder die SSD (keine Ahnung über welchen Adressraum AS-SSD da geht) ist und steigt je voller sie ist.
Die 4k Werte hängen vor allem vom System und dessen Energiespareinstellungen ab. Reviewer deaktivieren diese in aller Regel bis runter zu den C-States im BIOS um einen festen Takt für die CPU zu erzwingen um die bestmöglichen Werte zu erzielen. Wie praxistauglich so ein System dann ist, steht auf einem anderen Blatt, aber bei AMD Systemen (zumindest den älteren, vom RYZEN habe ich diesbezühlich noch keine Tests über den Einfluss der Energiespareinstellungen gesehen) machen die Energiespareinstellungen viel mehr als bei Intel Systemen (außer den alten mobilen 50er Generation, also der vor Sandy Bridge) aus und gehen auch auf die seq. Transferraten. Schau mal
hier, wie die Werte sich ändern, wenn man den CPU-Takt fest einstellt und natürlich auch alle anderen Energiespareinstellungen in Windows und im BIOS (Cool'n'Quiet, C1E, etc.) deaktiviert.
Red-Killer schrieb:
DiskMark sehen die Werte besser aus.
CDM zeigt die Bestwerte der Wiederholungen an und AS-SSD die Mittelwerte und obendrein noch in Wahrheit M
iB/s statt MB/s.
Hatsune_Miku schrieb:
Bei CDI sind mir 2 Werte nicht geheuer und zwar (Controller Busy Time sowie Number of Error Information Log Entries)
Was ist Dir daran nicht geheuer? Der eine zeigt an wie lange der Controller beschäftigt war und der andere wie viele Fehlereinträge er verwalten kann, was aber nicht bedeutet, dass da auch Fehler drin stehen. Wäre da eine kritische Warnung drin, wäre der Wert von 01 Cricital Warning nicht mehr auf 0, es ist also alles bestens.
Hatsune_Miku schrieb:
Weil ich starke performanceprobleme im System habe sowie lange windows bootzeiten. Bootzeit laut W10 24,1 Sekunden
Die Bootzeit hängt vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW und deren Treiber ab, weniger bis fast gar nicht von der Performance der SSD. Von RYZEN Boards ist bekannt das die lange zum Booten brauchen und da die Werte Deiner SSD normal sind, hat die wohl auch nicht die lange Bootzeit zu verantworten. Ebenso ist bekannt, dass die Latenz von
RYZENs internem Chipsatz nicht gut ist, habe hier schon mal ausführlich dargelegt habe und an den die SSD bei Dir auch hängt, sogar die Latenz der externe AM4 Chipsätze schneidet besser ab! Ich weiß nur für AM4 nicht, wie hoch der Einfluss der Energiespareinstellungen darauf ist.
Hatsune_Miku schrieb:
NVME treiber ist installiert. Die generelle Performace der 960 EVO scheint aber in Ordnung zu sein was schreib und lesegeschwindigkeit angeht. Windows schreibcache ist wieder aktiviert, die deaktivierung brachte nichts bei mir.
Wenn Du den Samsung NVMe Treiber installiert hast, solltest Du nichts an der Einstellung zum Schreibcache ändern. Nur wenn man den stornvme Treiber von Microsoft nutzt, sollte man da den zweiten Haken setzen.
Hatsune_Miku schrieb:
Mal ein anderes Sata Kabel bzw nen Sata Anschluss versucht?
Das wird nicht viel bringen, die Werte der V300 sind bei nicht komprimierbaren Daten wie AS-SSD sie benutzt bei einigen der Modelle, je nach NAND Bestückung, eben nicht besser. Das ist eine Value SSD von einem Anbieter der selbst keine NAND fertigt und daher dort die NANDs verbaut hat die er gerade besonders günstig bekommen konnte. Solche Überraschungen vermeidet man Besten indem man nur
SSDs von NAND Hersteller oder deren Tochterfirmen (also aus der Auswahl hinter diesem Link zu Geizhals) kauft. Die schneiden auch in der Ausfallstatistik am Besten ab:
Samsung 0,17% (contre 0,20%)
Intel 0,19% (contre 0,27%)
Crucial 0,31% (contre 0,28%)
Sandisk 0,31% (contre 0,62%)
Corsair 0,36% (contre 1,67%)
Kingston 0,44% (contre 0,29%)
Wobei die Ausfallraten absolut gesehen inzwischen bei all den genannten Herstellern sehr gering sind, es gibt nur wenige andere Komponenten die so geringe Werte erzielen.