Hallo Stalker Community,
Ich habe mich zwar noch nicht in diesen Foren hier beteiligt aber ich beobachte STALKER auch schon mit voller Erwartung seitdem das Spiel angekündigt wurde.
Es gab schon diverse Spiele bei denen ich über lange Zeit vor dem eigentlichen Release meine Hoffnungen gelegt habe und später bitter enttäuscht wurde aber STALKER schafft es mal wieder wirkliche Aggression in mir auszulösen. Das haben bis jetzt nur Daikatana und Dominion geschafft (schonmal Respekt dafür liebe Entwickler).
Könnt Ihr Euch noch an die ersten Facts erinnern?
Besonders einprägend war natürlich das KI-Versprechen in Verbindung mit den Stalkern die eigenmächtig handeln und Aufträge erfüllen.
Dicht gefolgt von der völligen Bewegungsfreiheit in einem riesigen Gebiet um Tschernobyl mit der Möglichkeit Fahrzeuge zu steuern.
Und dann stand da noch die Grafik und die Physikengine, das Itemsammeln von besonderen Artefakten und sogar ein Co-op Mode.
Das waren so die Dinge die mir und vielen mit denen ich mich über das Spiel unterhalten habe am Wichtigsten waren.
Man muss kurz dazu sagen das vor einigen Monaten das Gesamtprogramm STALKER schon arg entschärft wurde, so sollte es keine eigenmächtig-handelnden Stalker mehr geben und ausserdem wurden die Fahrzeuge aus dem Spiel entfernt.
Kommen wir zum Spiel selber:
Ich blicke nun zurück auf ung. 10 sehr unzufriedene Spielstunden. Der Spielanfang war noch wirklich durchschnittlich wo sich einiges hätte entwickeln können auch wenn ich einfach mal einen grandiosen Spielanfang nach dieser lange Entwicklung erwartet hätte.
Man beginnt in einem Camp voller Stalker die 1-2 Sätze mit uns reden und ein paar Aufträge für uns parat haben. Diese Aufträge sind alle mehr oder weniger um das Camp herum verteilt und man hat kurz das Gefühl von sehr viel Freiheit . Leider dauert das Gefühl nur ein paar Minuten bis man merkt wie klein dieses Gebiet tatsächlich nur ist, überall sind Eingrenzungen , sei es ein kleiner Weidenzaun, eine Felswand oder zu 90% der Fälle die Anomalie . Einst die Idee in die Spielewelt einzelne Anomalien zu packen um die Mysterie auszubauen ist leider mutiert zu der Maßnahme das Spielgebiet überall mit einer riesigen unendlichen Anomalie einzugrenzen . Es ist teilweise zu stark eingegrenzt das es meist nur einen Weg an Ziel gibt der nichtmal breiter als 20 Meter ist.
Angenommen wir folgen einer Strasse um in ein Dorf dahinter zu gelangen und die Strasse wird von Banditen blockiert.
Es besteht keine Chance diese Strassensperre irgendwie zu umgehen, keine Chance einen anderen Weg einzuschlagen und keine andere Möglichkeit als sich mal wieder dort durchzukämpfen.
Ok für mich wenn ich nen ordinären Shooter erwartet hätte aber das habe ich nicht, ich bin von einer gewissen Freiheit einfach mal ausgegangen.
Nachdem ich jetzt also erlebt habe wie die Freiheit in Stalker aussieht ist mir auch bewusst geworden warum die Autos aus dem Spiel entfernt wurden. Ein Auto würde auf Grund der Bewegungsfreiheit einfach keinen Zweck in diesem Spiel erfüllen.
Kommen wir nochmal kurz auf diese Anomalien zurück, also die "anderen" Anomalien , die diese einzig große Anomalie die das Spielgebiet eingrenzt sondern die 2 Millionen weiteren, ca. 1 - 10 m² Anomalien die einfach nur willkürlich in die Landschaft gesetzt wurden. Sie stören ohne jeglichen Zweck zu erfüllen ausser einfach da zu sein, man weicht ihnen halt aus oder versucht ein Artefakt zu bergen was mitten in dieser Anomalie liegt.
Diese Artefakte , also der grosse Jäger und Sammler Part in Stalker, liegen lieblos in der Gegend verteilt rum. Manchmal rennen wir einen Weg entlang (den einzigen Weg den es gibt) und er liegt voll mit Artefakten . Manchmal sind sie leicht versteckt und manchmal trägt auch der Feind ein Artefakt im Inventar aber Tatsache ist nunmal das sie Sand am Meer sind. Nach ungefähr 10 Spielstunden hatte ich die Taschen voll mit Artefakten die auch alle entweder dieselben oder nahezu identisch waren.
Artefakte können verschiedene Attribute steigern aber erzielen meist auch einen negativen Effekt mit sich wieso man nicht einfach alles anlegen kann was man findet.
Viele Aufträge verlangen es aber auch ein bestimmtes Artfakt zu bergen.
Das mit den verschiedenen Aufträgen hört sich ja auch wirklich sehr schmackhaft an, diese RPG Elemente die mit dem Shooter verknüpft werden. Leider sind das in der Realität wieder ganz anders aus, vergleicht eine Missionsbeschreibung wie z.B. bei F.E.A.R. mit einem Auftrag bei S.T.A.L.K.E.R., da wir eh nur einen Weg gehen können um ans Ziel zu gelangen weil es die Freiheit so verlangt kommen wir natürlich an diversen Auftragsgebern vorbei.
Folgen wir diesem Weg nun weiter rennen wir natürlich auf das Missionsziel geradewegs zu, alles was wir also auf unserem Weg so umpusten, looten, ansprechen oder beobachten gehört irgendwie zu einem Auftrag den wir dann irgendwie schon erfüllen werden. Ich frag mich wie man das in dieser Spielwelt überhaupt hätte umsetzen können wenn jeder STALKER eigenständig handeln würde und damit auch Aufträge angenommen hätte.
Unsere Freunde, diese STALKER , begegnen wir ebenso häufig auf unserer einsamen Strasse zum Levelabschluss wie den unzähligen Anomalien oder Artefakten.
Der grosse Vorteil ist aber schonmal das wir mit ihnen handeln können um endlich diese 1373423694 Waffen abzugeben die wir nach jedem Gefecht einsammeln, zusammen mit 13234347 Weissbroten, 13434368 Bandagen, 265 Flaschen Wodka und 40 Schuss Munition für das Maschienengewehr die wir lieber selbst behalten.
Ich möchte sagen: Zwar hat man schon irgendwie das Gefühl es gibt genausoviele Items wie Anomalien in diesem Spiel aber das looten erweist sich nach kurzer Zeit schon eher als störend, man sollte wohl drauf achten jede Waffe mitzunehmen um dann irgendwann irgendwo verkaufen zu können aber die Gepäckplanung gestaltet sich als äusserst schwierig das der Charackter sich einfach keinen Meter mehr bewegt wenn er überladen ist.
Ist jetzt nicht unbedingt von Relevanz für das Spiel aber man hätte auf die meisten Items einfach verzichten können, für den STALKER zählt nicht viel. Als feste Ausrüstung hat er eigentlich nur seinen Overall, wichtig ist natürlich noch Munition und ein paar Verbände aber ausser dem Overall selbst und natürlich den Artefakten (die wie gesagt eh fast alle gleich sind) gibts es auch absolut nichts zu finden.
Ich bin kein Spieletester und ich möchte auch nicht irgendeine Prozentzahl hinter die 3 Seiten geschriebenes packen aber irgendwas in mir hat mich einfach dazu angetrieben das hier niederzuschreiben nachdem ich wirklich Jahre lang die Entwicklung von STALKER verfolgt hatte.
Ich fühle mich verarscht.