---Daniel---
Lt. Junior Grade
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Natürlich gibt es ein Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit. In der Vergangenheit sind auch schon viele Leute im Kampf für die Freiheit gestorben. Heute nehmen wir das als selbstverständlich hin und werfen unsere Daten diversen Konzernen etc. freiwillig in den Rachen. Dagegen ist die Stasi ein Kindergartenverein.shaboo schrieb:Ich will dann aber andererseits auch niemanden hören, der behauptet, es gebe kein Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit, und der gleichzeitig nach einem Terroranschlag als es Erstes nach dem Schuldigen sucht, der das auf jeden Fall hätte verhindern können und müssen.
Tatsache ist nun mal: Wenn irgendein Irrer eine Bombe schmeißt, man "anlasslos" keine Daten über diesen speichern konnte, wollte oder durfte, und es vor dieser Bombe keinen Anlass gab, dann gibt's auch keine Daten und man kann auch nichts verhindern.
Die Problematik bei dieser Angelegenheit ist, dass sich natürlich immer schön emotional argumentieren lässt, dass man durch die anlasslose Vorratsdatenspeicherung evtl. ein oder mehr Menschenleben retten kann während ohne diese evtl. Menschen sterben werden.
Das lässt sich natürlich kaum vernünftig berechnen und nun wird es schwierig zu beziffern, wieviel mehr an Freiheit ein Menschenleben wert ist.
Diese Sichtweise (und damit meine ich nicht deine, sondern jene von gewissen Politiker*innen) ist natürlich sehr naiv und leider ließe sich durch diese Argumentation auch eine 24/7 Videoüberwachung rechtfertigen.
Man sollte als Politiker*in aber schon eine gewisse Reife mitbringen, um solche Dinge rational zu betrachten zu können und muss dann eben so leid es tut die Menschenleben abwägen und langfristig Entscheidungen zugunsten der eigenen Bevölkerung treffen.
Mal abgesehen davon, dass es genug Fälle gab, bei denen selbst mit Überwachung nichts/kaum etwas gemacht wurde, weil einfach die Ressourcen fehlten oder auf organisationaler Ebene versagt wurde.
Im Übrigen würden die Überwachungsziele ohnehin auf andere Kanäle ausweichen und am Ende überwacht man fast nur Unschuldige - und bei einem Missbrauch der Daten werden vielleicht irgendwann (wer weiß welche Regime noch an die Macht kommen) möglicherweise auch Menschenleben gefährdet.
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