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Ich kenne die Gleichung nicht und bin auch kein guter Physiker. Aber welche äußeren Einflüsse werden denn in die Rechnung mit einbezogen? Ich könnte mir vorstellen, dass ein so spezielles Eingreifen wie der "Abschuss" eines Elektrons darin nicht berücksichtigt wird.
 
Ich kenne die Wellengleichungen auch nicht genau.
Aber ich glaube, dabei handelt es sich um eine stabile Gleichung, sprich das Elektron hat eine stabile "Bahn" um den Kern.
 
Vielleicht hilft das ja weiter: http://www.quantenwelt.de/faq/pauli.html

Mein Schulwissen (und ich kenne mich jetzt auch nicht richtig aus, kann ja gerne jemand richtigstellen) ist folgendermaßen:
Die Elektronen im Atom haben eine beschränkte Energie und sind damit räumlich an den Kern gebunden, somit bildet das System einen Potentialtopf.
In diesem System ergibt sich aufgrund des Wellencharakters für den Grundzustand (d= λ/2) eine Nullpunktsenergie von (h²/8md²), die das Elektron nie verlässt. Hat das Elektron aber Energie, so bleibt es vom Kern fern.

Das bezieht sich soweit aber nur auf Atome, nicht auf freie Elektronen. Somit kann man auch Elektronen auf irgendwas schießen, auf einen (riesigen) Zellkern sowieso, einen Atomkern zu treffen wird schon deshalb schwieriger, weil der relativ klein ist.
 
Die Schrödingergleichung - du meinst mit "Quantenphysik" (sagt niemand;)) wohl die QM und nicht die QFT - beschreibt selbst nicht direkt die Wahrscheinlichkeitsdichte. Und eine Wellengleichung ist sie auch nicht, auch wenn man dann die Lösungen als Wellenfunktionen bezeichnet. Die gebundenen Lösungen der Schrödingergleichung des Atoms, d.h. Eigenfunktionen des Hamilton-Operators zu negativer Energie, sind normierbar und ihr Betragsquadrat ist als Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte interpretierbar. Nun hat das Spektrum des Hamiltonians aber auch einen positiven kontinuierlichen Teil - die Streulösungen (das sind keine eigentlichen Zustände, da nicht normierbar), welche man klassisch als "Elektron kommt aus dem unendlichen, streut am Coulomb-Potential und verschwindet wieder ins unendliche" beschreiben könnte. Und das Betragsquadrat solcher Lösungen - die statistische Interpretation macht keinen Sinn - ist im Kern nicht 0, sprich die "Elektronen erreichen den Kern" (wenn du den Atomkern und nicht Zellkern meintest, e-Laurin).
 
Ich habe das vom berühmten (;)) Harald Lesch aufgeschnappt.
Ab ca. Minute 4:00 fängt er an, ab ca. Minute 19:30 wird er genauer: http://www.youtube.com/watch?v=sGcmBA4x_tc
Das Beispiel mit der Gitarrensaite fand ich sehr anschaulich.

@dOM89DoM
:watt:
Ich vermute einfach mal, dass du den Grund beschreibst, warum Elektronen doch mal einen Atomkern erreichen können. Verstehen tu ich deine Erklärung allerdings nicht, dazu bin ich zu sehr ein Quantennoob.
Hat Lesch in seinem Video die Erklärung zu sehr vereinfacht, sodass der gemeine Mensch überhaupt folgen kann?
 
Ich denke, er wollte ganz einfach sagen, dass Schrödingergleichung & Wellenfunktion die falschen Begriffe für den Sachverhalt darstellen, sondern dass man aus diesen lediglich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ableiten kann. Und dass diese Aufenthaltwahrscheinlichkeit im Atomkern eben nicht 0 ist sondern >0. So ein Elektron kann auch überall sein. Frei nach unserem Chemieprofessor: "Ein Elektron eines Atoms deines Nagels deines rechten Zeigefinger kann sich statistisch gesehen überall befinden, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich z.B. im Pferdekopfnebel befindet ist nicht 0 (aber praktisch 0), nur ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es sich in bestimmten Orbiten bewegt." Jetzt mal laienhaft gesagt^^ (Wäre sicherlich unsinnig zu sagen, es befindet sich dort, nur weil es eine minimalste Wahrscheinlichkeit dafür gibt.)

Wenn du dir eine Gaußsche Normalverteilung (Glockenkurve) anschaust, die z.B eine Größenverteilung von sagen wir Bolzen (manche sind halt kleiner, manche größer, wegen der Fertigung; aber das Gros schart sich um den Modalwert) anschaust, dann besteht ja auch die theoretische Wahrscheinlichkeit, dass es einen Bolzen gibt, der 100 mal größer ist, als er sein sollte. Diese Interpretation ergibt aber keinen Sinn. Eventuell meinte Lesch ja genau das. Außerhalb der Orbite (sinnvolle Regionen der Normalverteilung in unserem Beispiel, z.B. bis 3*sigma) nähert sich die Wahrscheinlichkeitskurve so weiter assymptotisch der 0 an, dass eine Interpretation keinen Zweck mehr erfüllt.

So stell ich mir das vor.

Wäre aber auf jeden Fall sehr nett wenn dOM89DoM das Ganze noch mal auf Deutsch, am besten mit Vergleichen, etwas erklären könnte :)
 
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Entschuldigt bitte das Jargon - ab und zu vergisst man dass sich Leute aus anderen Gebieten etwas anders über Physik unterhalten und ihre Probleme mit der Physik anderer Natur sind (:lol:). Eigentlich bin ich der Meinung man sollte gewisse Dinge nie zu deutlich unter ihrem Wert verkaufen - insbesondere dann wenn man wesentliche Dinge unter den Tisch kehrt können sich Fragen stellen die problematisch werden. Nichtsdestotrotz kommen einige Spezialisten auf die Idee das ganze herunterzubrechen und dem Laien mit teilweise zwiespältigem Resultat mundgerecht zu verabreichen (nicht auf Lesch bezogen, auch mir wenn das Video da etwas suspekt ist). Physik lässt sich nicht wirklich mit Worten machen!

Nehmen wir mal das Wasserstoffatom in der QM, das grösste exakt lösbare Atom. Die entsprechende (stationäre) Schrödingergleichung hat zwei Typen von Lösungen - diejenigen der gebundenen und der freien Elektronen. Die gebundenen Zustände befinden sich "im" Coulomb-Potential (man plotte sich den Graphen von -1/|x| und denke diese Lösungen seien in diesem Loch drin, etwa so) und haben eine "negative" Energie - das sind die Elektronen die sich um den Kern "bewegen" und die Elektronenhülle stellen. Für diese kann man schön die Orbitale in Form von diffusen Wolken zeichnen und hat so eine konkrete Vorstellung wo sich die Elektronen in etwa aufhalten. Die radiale Wahrscheinlichkeitsdichte exakt im Ursprung (dem "Kern", der hat in diesem Modell aber keine Ausdehnung, dito für das Elektron) ist dort dann aber 0 da man gegen den Kern hin mindestens eine r^2-Dämpfung hat, wobei r den Abstand zum Kern bezeichne (weit weg fällt das exponentiell ab).
Die Streulösungen haben "positive" Energie und werden - energetisch gesehen - nicht durch den Topf beschränkt (oberhalb des Topfes). Sie haben zuviel Energie um vom Kern eingefangen zu werden und bewegen sich vom unendlichen ins unendliche. Diese Lösungen erlauben aber keine Wahrscheinlichkeitsinterpretation (nicht normierbare Wellenfunktion, uneigentliche Zustände) und verhalten sich in der Nähe des Kerns etwas anders. Wenn man die Dinger mit genug Energie draufpfeffert dann haben diese Elektronen auch im Kern eine genügend grosse nichtverschwindende Aufenthaltswahrscheinlichkeit was eine potentiell interessante Wechselwirkung bedeuten könnte und Grundlage für viele lustige Streuexperimente mit allen möglichen Partnern ist. Klassisch kann man sich einfach ein Bild malen worin die Bahn des Elektrons durch das Proton abgelenkt wird - wenn es genug nahe an den Kern herankommt kann etwas passieren.

War das verständlich? Viel weiter runter kann ich in meinem Elfenbeinturm leider nicht mehr klettern.

@e-Laurin:
e-Laurin schrieb:
Die negativen geladenen Elektronen und der positive geladene Atomkern müsste sich nämlich eigentlich so stark anziehen, dass sie miteinander kollidieren.
Nur weil die beiden sich anziehen müssen sie nicht zusammenfallen - das ist eine Frage der Energie was passiert. Der Mond fällt auch nicht einfach so auf die Erde - er hat zuviel Energie dafür, aber zuwenig um einfach abzuhauen.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich's verstanden habe. Es kam mir so vor: Gibt man 'nem Eletron nur genug Energie, dann rammelt der auch irgendwann in einen Atomkern. So richtig?
 
Warhorstl schrieb:
Was ist das für ein Stoff, der angezündet wird?
Ist zwar schon etwas länger her, aber ich glaube die Frage ist noch nicht beantwortet worden (habe erst jetzt wieder dran gedacht, bei Kollegen nachzufragen.
Diese Tentakelarme stammen vom Quecksilberthiocyanat. Des weiteren wurde Ammoniumdichromat verwendet (Vulkan-Effekt).
 
@e-Laurin:
Treffen musst du natürlich auch noch da nur eine statistische Aussage gemacht wird, aber ja das beschreibt es in etwa (die Wortwahl schiebe ich auf die Uhrzeit:D). Summa summarum - die Aussage
e-Laurin schrieb:
Diese Gleichung besagt auch, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der sich ein Elektron im Atomkern befinden kann, gleich 0 ist.
ist falsch, wenn man auch freie Elektronen zulässt. Die entsprechende Schrödingergleichung beschreibt beide Situationen, sie ist nicht nur exklusiv für die gebundenen Elektronen gültig. (Natürlich nur bei kleinen Energien, bei grösseren muss man die QFT-Maschinerie auffahren. Aber ich merke dass ich elende Quasseltante schon wieder zu weit aushole.)
 
Wieso haben Überwachunskameras immer so schlechte Qualität? Ich meine in den Nachrichten sieht man ja ständig Leute die gesucht werden mithilfe eines grottigen Kamerabildes auf dem man praktisch nur 2-3 Farbklekse erkennt. Wieso benutzt man heutzutage noch so grottige, oft schwarz weiß Kameras? In Zeiten von Gopros und Iphone-Drohnen für Jedermann muss es doch möglich sein eine relativ hochauflösende Kamera einzusetzen. Die einzige Erklärung liegt für mich beim Speicherbedarf aber ich denke wenn man alle 2-3 Sekunden ein Bild macht wie es ja meist auch ist sollte der Bedarf doch relativ einfach und kostengünstig abgedeckt werden können?
 
Hm, ich weiß es nicht, aber meine Skala reicht von Geiz bis Dummheit :D

Gefragt habe ich mich das auch jedes Mal, wenn Aktenzeichen läuft. So bringt das ja fast gar nix. Gerade in Banken würde es reichen, beim rein-und rausgehen Fotos zu machen. Man könnte die Aufzeichnungen ja löschen, wenn man sie nicht mehr braucht, aber das wird offensichtlich jetzt ja auch nicht gemacht.
 
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Seppuku schrieb:
Ist zwar schon etwas länger her, aber ich glaube die Frage ist noch nicht beantwortet worden (habe erst jetzt wieder dran gedacht, bei Kollegen nachzufragen.
Diese Tentakelarme stammen vom Quecksilberthiocyanat. Des weiteren wurde Ammoniumdichromat verwendet (Vulkan-Effekt).

Sehr nice! Vielen Dank für die Antwort!
 
Ich hab' wie eine dolle Frage für euch. ^^

Und zwar: Warum sehen Meteoriten so aus, wie sie aussehen?

Durch das Ereignis in Russland bin ich darauf gekommen (wer hätt's gedacht). Auf diesen zwei Bilder sieht man ein paar beispielhafte Exemplare. Es ist mir aufgefallen, dass sie immer irgendwie dieselbe Oberflächenstruktur haben. Müssten sie nicht eigentlich entweder scharfkantig (wegen dem Zerplatzen in der Atmosphäre) oder komplett rund bzw. tropfenartig sein (wegen der hohen Temperatur, der Rotation und dem Luftwiderstand)?
Wie kommt es zu diesen "Dellen"?
 
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