Was ihr schon immer wissen wolltet... 4 (1. Beitrag beachten)

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@haudrauff
seidl ist keine halbe!
seidl = 0,3l
halbe = 0,5l

@green
was los? schlecht drauf?
dachte hier darf man fragen.
 
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Haudrauff schrieb:
Knödel, Kniedla, Klöße
Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Knödeln und Klößen. Den sieht man spätestens dann, wenn man mal richtig gute Böhmische Knödel-Scheiben mit Thüringer Klößen vergleicht.
Klöße bestehen aus pampiger kartoffel-basierten Kloßmasse (du hast nicht gelebt, bevor du nicht in ner Großküche gearbeitet hast und n Schweinetrog voll mit dem Zeug gesehen hast...) und bleiben i.d.R. auch recht weich. Böhmische Knödel bestehen hingegen aus Weizenmehl udn Eiern und erinnern eher an zu dickes Weißbrot.
 
Ich glaube du verwechselst da was.
Böhmische Knödel und böhmische Klöße sind durchaus das selbe.
Die Bezeichnung des Knödels/Kloß an sich ist einfach regional Unterschiedlich.

Wiki sieht das ja ähnlich und spricht gleich zusammengefaßt von Knödel und Klößen.
 
Seidl = 0,3 L (Schweiz), oder 0,5 L in Bayern (laut Wikipedia). Und bei uns heißt es Seidla. Oder Patrone. Oder einfach nur "i hol mer nu ans". Auch da gibt es also regionale Unterschiede. Alles egal, hauptsache es schmeckt.
 
Im Zweifel kriegt man mit "Ä großes Helles" so oder so was man will. Außer in Bayern, wahrscheinlich....
 
Das zwischen Seidl und Seidla ein Unterschied liegt ist mir durchaus bewußt.
Hab selbst mal bei den Ösis gearbeitet und mußte mich oben eingeschneit auf dem Berg ein halbes Jahr lang von Seidl statt Seidla ernähren.

Ich wollte nur mal ein paar Begriffe wild durcheinander werfen und hatte gehofft, dass niemand es bemerkt.

Das ist ja gerade das ganze Problem worum es hier geht. Umgangssprachliche Bezeichnungen für ein und das gleiche Lebensmittel gibts wie Sand am Meer.
 
Das Problem hat man auch mit so Sachen wie Radler, Krefelder, Alster und co. Man bekommt immer was anderes, wenn man nicht fragt, was wo rein gemacht wird. Das hängt nicht mal so sehr von der Region ab, sondern davon, wie es der Kellner meint zu wissen.

Eigentlich schade, dass es so viel Begriffe gibt, die eigentlich das Gleiche meinen sollten, aber häufig was unterschiedliches zum Ergebnis haben. Bestes Beispiel finde ich das Krefelder, eigentlich Altbier mit Cola(eben weils ausm Raum Krefeld/Ddorf kommt und da Altbier am meisten "in" ist) Aber das gibts auch mit Pils, wenn man es woanders in DE bestellt :freak:

Wie istsn das mitm Pils im bayrischen Raum? Wenn ich mich recht erinnere, standen auf den Getränkekarten nur immer irgendwelche Weizenbiersorten oder Helles (war bisher noch oft da und kann mich auch nicht sooo genau erinnern;)).
 
Wie war das noch gleich mit den Wecke(r)n?

Wir hatten hier auch schon die Frage, warum man außerhalb Bayerns Brezel sagt (bzw. schreibt; und nicht etwa, warum man in Bayern Breze statt Brezel schreibt, sind ja schließlich keine bayerische Erfindung).

In unterschiedlichen Dialekten finden sich halt viele unterschiedliche Bezeichnungen. Das ist doch auch gut so, das nennt man kulturelle Vielfalt.
Wenngleich natürlich alle Unrecht haben, die Dinge anders benennen als in meiner Region üblich, aber das versteht sich von selbst.
Und Scheitel, zumindest in den grenznahen bayerischen Regionen musst du, wenn du ein Pils willst, nach einem "Pils" fragen.
 
weil wir gerade dabei sind. in manchen fernsehsendungen werden manchmal untertitel eingeblendet, weil der interviewte zb bayrisch oder hessisch oder xx-dialekt redet. übertrieben gesagt: versteht ihr euch untereinander so schlecht, dass sowas notwendig ist? (besserer formulierung im edit;))
ich meine, selbst ich als österreicher verstehe eure dialekte (sofern jetzt nicht ein super-regionales-wort [etwa nur in einem tal gebräuchlich] vorkommt.), zumindestens so weit, dass sich daraus ein sinn ergibt was das gesprochene bedeuten soll.
btw. nein, in wien und umgebung redet man nicht so, wie es die deutschen comedians immer gerne mal präsentieren.

edit:
ich relativiere die frage mal, bzw formuliere sie so: brauchen(verlangen) diese untertitel viele zuseher, oder werden die einfach mal eingeblendet vom jeweiligen sender, um missverständnisse vorzubeugen bzw die zuseher nicht zu "vergraulen" (wenn sie nicht alles verstehen)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Kinofilm "Wer früher stirbt, ist länger tot" wurde in einigen Bundesländern auch mit Untertiteln ausgestrahlt. Scheinbar gibt es da also wirklich Verständnisprobleme. Aber ich verstehe etwa auch kein Kölsch oder gar Platt. Mit anderen "gemäßigten" Dialekten komme ich aber großteils zurecht, aber alles versteht man da auch nicht immer. Es gibt da schon starke regionale Prägungen. Und wenn sich etwa zwei Franken (Middlfrangn) am Stammtisch unterhalten, wird es teilweise echt übel aus dem Kauderwelsch schlau zu werden. Davon abgesehen, dass es sich meiner Meinung nach grausig anhört. Wiener Dialekt höre ich mir dagegen total gerne an, etwa Michael Niavarani.
 
Ich sag mal so: Wenn man sich trifft, dann passt man halt das Dialektlevel soweit an, bis alle sich verstehen. Ich als Schwabe hab z.B. selten Probleme mit bayerischen, hessischen oder sächsischen Dialekten. Ein Bekannter, der aus Meck-Pomm hierher gezogen ist, versteht uns, wenn wir Schwäbisch reden, eigentlich auch relativ gut. Wenn er dann allerdings richtig in seinen Dialekt abrutscht, dann muss ich mir schon Mühe geben, um hinterher zukommen.
Wenn solche Untertitel eingeblendet werden, amüsiert mich das meistens auch und ich denke, das wär' doch wirklich nicht nötig.
Ich weiß nicht, ob das z.B. im Hannoveraner Raum anders aussieht, deren Sprache ziemlich nah an dem Schriftdeutschen oder Hochdeutschen liegt, ob die dann stärkere Dialekte schlechter verstehen.
Jedenfalls hab ich mich bislang noch mit jedem Deutschen Dialektsprecher, den ich getroffen habe, verständigen können, dann halt etwas mehr in Hochdeutsch.
In Kurz: Oberdeutsche Dialekte sind mir im Allgemeinen relativ gut verständlich, niederdeutsche eher schlechter und ich persönlich könnte auf die Untertitel meist getrost verzichten, in Einzelfällen sind sie hilfreich.
 
simpsonsfan schrieb:
Ich sag mal so: Wenn man sich trifft, dann passt man halt das Dialektlevel soweit an, bis alle sich verstehen. Ich als Schwabe hab z.B. selten Probleme mit bayerischen, hessischen oder sächsischen Dialekten.
Tja, und was verstehst du, wenn ich "Nu!" sage? Spätestens mit nem "Nunee!" kann man als Sachse alles in Verzweiflung stürzen.
Und dann ist da ja noch die Sache mit "Dreiviertel Sieben"...
 
Unter "Nu!" verstehe ich ohne Kontext erst mal gar nichts. Ich hab u.a. schon "Komm her und setz dich!" darunter verstanden. Aber man kann ja im Zweifel nachfragen. "Dreiviertel Siebne" und "Viertel Siebne" sagt man bei uns auch. Ich würde aber auch "Viertel vor" und "Viertel nach" verstehen, so schwierig ist das nicht.
Ich sag ja auch, wenn man den Dialekt nicht versteht, dann reduziert man den halt ein bisschen und spricht eher Richtung Hochdeutsch.
Wenn man aber ein paar Jahre in einer Region lebt, dann wird man meistens auch den dortigen Dialekt verstehen lernen. Zumindest kenne ich mehrere Personen aus Sachsen, die mittlerweile in BaWü wohnen und die unser Schwäbisch gut verstehen. Und ich verstehe sie auch (meistens), vielleicht auch, weil sie ihren Dialekt abgeschwächt oder mit unserem vermischt haben.
 
Knecht_Ruprecht schrieb:
Aber ich verstehe etwa auch kein Kölsch oder gar Platt. Mit anderen "gemäßigten" Dialekten komme ich aber großteils zurecht, aber alles versteht man da auch nicht immer.

Plattdeutsch würde ich auch nicht mehr zu den Dialekten zählen. Ich habe meine gesamte Schulzeit in Schleswig-Holstein verbracht und verstehe kaum ein Wort auf Plattdeutsch. Irgendwie klingt das für mich mehr wie Niederländisch als Deutsch. Und das geht beinahe allen Menschen dort so, die keine 80 Jahre alt sind oder es nicht von ihren Eltern/Großeltern gelernt haben. Bayrisch verstehe ich dagegen problemlos, ohne dort je gelebt zu haben. Für österreichische Filme brauche ich dagegen dann teils wieder Untertitel. Oder für RTL2-Nachmittagsprogrammdeutsch.
Aber solche Probleme treten in jedem größeren Land auf. In China versteht mindestens die eine Hälfte der Bevölkerung die andere auch nicht, obwohl sie alle das gleiche schreiben.
 
Wie heißt es denn bei euch?
Wasserkran oder Wasserhahn?

Platt ist doch halb holländisch, deswegen passt das doch mit der Mischung. Haben meine Großeltern auch fast nur gesprochen(Niederrhein). Verstehen kann ichs gut, aber mehr als ein paar Wörter sprechen nicht.

Das gute am Ruhrpott ist, hier kannze reden wie de willst, irgendwer redetet immer "schlimmer".
Aber ich bin eigentlich eher Fan vom Hochdeutsch und gescheiter Grammatik^^
 
wasserhahn in ö :)
wasserkran noch nie gehört
 
jud4s schrieb:
versteht ihr euch untereinander so schlecht, dass sowas notwendig ist?
Manchmal ist das notwendig. Ich als Mecklenburger habe es sehr schwer, den bairischen Dialekt zu verstehen. Da kommt vielleicht nur jedes 5 Wort durch. Das reicht nicht aus, um auf den Rest des Gesagten schließen zu können, zumal die Grammatik sich auch vom Hochdeutschen unterscheidet.
Erstaunlicherweise kann ich die Österreicher viel besser als die Bayern verstehen. Woran das liegt, weiß ich nicht. Eigentlich sind sich die beiden Dialekte ja sehr ähnlich. Vielleicht sprechen die Österreicher einfach mehr Hochdeutsch, wenn sie mich als Ausländer erkennen.

Dafür habe ich im norddeutschen Bereich keine Probleme. Dort sprechen alle Hochdeutsch, ein paar wenige Platt (Moin!) und ein Teil berlinert. Im mitteldeutschen Bereich habe ich auch keine Probleme mit den Thüringern und den Sachsen. Ok, hier und da sind mal ein paar Wörter anders oder werden anders ausgesprochen, aber insgesamt sind sie für mich sehr verständlich. Das liegt vermutlich vor allem daran, dass ich Verwandtschaft in den Gegenden habe.
Schwäbisch klappt meist auch recht gut, wobei allerdings oft (in meinen Ohren) recht wilde Wortaneinanderreihungen vorkommen.


@simpsonsfan
Wo kommt dein Mecklenburger her? Unser Dialekt weicht eigentlich nicht sehr stark vom Hochdeutschen ab. Das Platt ist fast ausgestorben, und wird hier vielleicht nur noch unter den Ältesten als Umgangssprache verwendet. Die DDR-Führung war recht erfolgreich darin, allen nur noch Hochdeutsch in der Schule beizubringen. Dadurch ging das Platt ziemlich unter.


@Scheitel
Eigentlich ist es umgekehrt. Holländisch ist ein plattdeutscher Dialekt.
 
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@Laurin
Sagen wir mal nicht allzu weit von Schwerin. Ist allerdings auch schon 60 und konnte sich mit der DDR-Führung noch nie so richtig anfreunden. Ich weiß auch nicht, ob man das als richtiges Platt zählen würde, aber als Hochdeutsch kann ich es keinesfalls durchgehen lassen.

Und bis wann man etwas als noch als Dialekt oder schon als extra Sprache ansieht, ist auch irgendwie fließend. Die Grammatik weicht nicht nur bei Platt vom Standarddeutschen ab. Dieses hat sich aber eher unvermischter gehalten und wird ja auch als oft als eigene Sprache verstanden.

Edit: Unter einem Wasserkran würde ich übrigens einen schwimmenden Kran verstehen, für einen Wasserhahn habe ich das noch nie gehört, der Duden listet es aber unter der Bedeutung Wasserhahn auf.
 
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e-Laurin schrieb:
Im mitteldeutschen Bereich habe ich auch keine Probleme mit den Thüringern und den Sachsen.
Nicht einmal Sachsen verstehen Sachsen... Wir haben locker 3-4 größere Sprachzonen. Entspannt ist Raum Dresden. Mir ham hald das dyb'sche Sächsche. Mir schleifn jede Endung, mir ham keen 'p', sondern nur hardes 'b' und babbsches 'b', analog hardes 'd' und babbsches 'd'.
Fieser sind gewisse Gebiete in der Lausitz, die ein "R" haben, das am ehesten britisch klingt. Die rrrrollen so lustig.
Und ganz bitter ist das Fernseh-Sächsisch: Chemnitz & Erzgebirge. Ich sag nur "De Randfichten".... Das versteht keiner, der nicht sein halbes Leben zwischen Bergmännern verbracht hat, glaub ich.

Die DDR-Führung war recht erfolgreich darin, allen nur noch Hochdeutsch in der Schule beizubringen. Dadurch ging das Platt ziemlich unter.
Dann waren sie da aber verdammt erfolglos. Ich verweise auf Walter Ulbricht, der zeitlebens nach Leipzig klang. "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der von Westen kommt, nur kopieren müssen?"

simpsonsfan schrieb:
Und bis wann man etwas als noch als Dialekt oder schon als extra Sprache ansieht, ist auch irgendwie fließend.
Ich hab mal die nette Definition gehört, nach der es an Landesgrenzen aufhört, ein Dialekt zu sein.

Würde in soweit passen, dass es ja z.B. de-de & de-at gibt, genauso wie en-gb und en-us. Andererseits wäre es dann, im Bezug auf unsere radelnden Nachbarn, wohl auch de-nl heißen müsste...
 
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