News Anker Solix & Solovoltaik: Umtausch des MI60-Balkonkraftwerk-Wechselrichters nötig

@Rockstar85
Ich denke in so einem gravierenden Fall wo sogar die Betriebserlaubnis erlischt wird dem Hersteller nichts anderes übrigbleiben als entweder neu zu zertifizieren oder durch Umtausch des Gerätes die ursprüngliche Zertifizierung sicherzustellen.
Auch wenn jetzt Deye ein externenes zertifiziertes Relais gratis versendet muss irgenwo ein neues Zertifikat ausgestellt werden dass nun den mangelhaften Wechselrichter inkl. dem externen Relais als Gesamtpaket normgerecht und betriebstauglich beschreibt.

Die andere Frage ist aber noch ob überhaupt jeder Betroffene davon Kenntnis hat.
Falls man das BK angemeldet hat könnte der Stromanbieter oder eine ander Stelle dem Endkunden einen Information zukommen lassen.

Aber das nächste Problem ist auch dass möglicherweise Wechselrichter so leise klicken dass man annehmen könnte dass das Trennrelais gar nicht verbaut wäre.
 
Weyoun schrieb:
Garantie gibt es doch in der Regel nur über 12 Monate, selten mehr und wenn, dann nur für bestimmte Teile. Ein Relais hält definitiv länger als 12 Monate.

Deye und viele andere geben 10 Jahre Produktgarantie und mehr. Mein AP Systems MWR hat ebenfalls 10 Jahre Grantie welche kostenplichtig sogar auf 25 Jahre erweitert werden kann.
 
@cbtestarossa
Wenn das denn so einfach wäre, würde man es machen. Leider sieht die VDE Norm das anders.. Man muss aber klar sagen, dass es vorrangig um gewerbliche Anlagen geht. Die Preisfrage dann ist, ob BK-PV wirklich betroffen sind.
Und diese Diskussion will ich nicht führen, denn dann müsste man Grundsätzlich auch verstehen, welche Aufgabe der VDE erfüllt.

Beim NA-Schutz handelt es sich nach der VDE 4105 um eine „typgeprüfte Schutzeinrichtung mit Konformitätsnachweis“, welche ständig Spannung und Frequenz des Versorgungsnetzes auf Einhaltung der vorgegebenen Toleranzen überwacht.


Das hier ist das spannende:

In Deutschland müssen alle Stromerzeugungsanlagen von 30 Kilowatt bis 135 Kilowatt gemäß der neuen Anwendungsregel VDE-AR-N 4105:2018-11 einen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) haben. Von der NA-Schutzpflicht sind vor allem gewerbliche Photovoltaik-Dachanlagen betroffen.

Nach der Exakten Auslegung der VDE, müssten Privatanlagen nichts befürchten..

https://www.vde.com/de/fnn/themen/t...gen-am-niederspannungsnetz-vde-ar-n-4105-2018

bzw bei Hager:
https://www.hager.de/files/download/0/27354608_1/0/21DE0227_TIPP_H_45_VDE_AR-N_4105.pdf


Hager nutzt das Externe EU400
Und wenn DEYE den MWR mit einem Trennrelais zertifiziert, dann kann da der VDE noch so sehr meckern. Am Ende ist die Preisfrage halt die Nutzung eines Dezentralen oder Zentralen NA Schutz. Und da besagt die Zertifizierung, wie die Verwendung ist. Wenn DEYE auch Zentralen NA Schutz zugelassen hat, dann ist ein Externes Trennrelais sehr wohl zulässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weyoun schrieb:
Garantie gibt es doch in der Regel nur über 12 Monate, selten mehr und wenn, dann nur für bestimmte Teile. Ein Relais hält definitiv länger als 12 Monate.
Naja aber erstens ist die Garantie ein vom Hersteller nicht gesetzlicher Bonus und bei so einem Mangel greift auch die gesetzliche Gewährleistung.
Wann die Beweislastumkehr eintritt ist denk aber nicht in jedem EU Land gleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kristatos schrieb:
Der Grund sind nicht die Kosten des Relais, sondern die Haltbarkeit. Der Hersteller hat ja schon zugegeben, keine Relais verbaut zu haben, weil er von einer Haltbarkeit von höchstens 7 Jahren ausgeht, wobei der WR eine Garantie von 10 hat.
Dann ist der Grund doch einzig und allein bei den Kosten zu finden. Im Automotive-Bereich findet man Relais in Form von Hochvoltschützen (physikalisch sind beide gleich), die selbst bei extremen Temperaturen 15 Jahre halten. Jedes Elektroauto besitzt übrigens zwei HV-Schütze, um nach dem Abstellen (oder nach einem heftigen Unfall) die Verbindung zwischen HV-Batterie und dem dem Rest des Autos (Inverter und Wechselrichter für die 12V-Starterbatterie) zu trennen.

Ein Relais, das 10 Jahre hält, kostet vielleicht 25 Cent mehr als eines, das 7 Jahre halt.;)
 
Rockstar85 schrieb:
Diese Dinger wurden von Zertifizierungsstellen zertifiziert!
Laut TÜV sind da Relais verbaut.
Der TÜV zertifiziert alles. Wirklich alles.

Erinnerst du dich an die EE powerbar die zurückgerufen wurde?
https://www.independent.co.uk/tech/...tery-packs-in-case-they-blow-up-a6776436.html

Die sind anschließend bei Saturn/Mediamart im Laden gelandet als RealPower PB260. Neues Gehäuse drum und sogar TÜV Rheinland zertifiziert!


Was wirklich schön ist?
Das Teil wird munter von Mediamarkt/Saturn weiterverkauft im wissen dessen, dass dies zurückgerufene Produkte mit neuem Gehäuse verkaufen:
https://www.mediamarkt.de/de/product/_realpower-pb-260-alu-multipack-2472259.html
oder:
https://www.saturn.de/de/product/_realpower-mobile-fan-2745621.html

Laut EE (englischer telco) sollten die eigentlich nicht existieren, da die Zerstört worden wären.

Glaubst das alles nicht?
Modelnummer stimmt auch mit den zuerst zurückgerufenen Produkten überein.
1689770914711.png


1689770925340.png


@Frank Falls ihr eine Storry sucht besorgt euch die, sägt or pfeilt vorsichtig das Metallgehäuse auf im Freien/mit Sandeimer und bewundert was im inneren Steckt. Eventuell hab ich noch eine nicht geöffnete rumliegen.
 
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@Michael-Menten
Das ist hier nicht Thema der Diskussion und ich habe auch um das Missverständnis auszuräumen, nun Zertifizierungsstelle reingeschrieben.. Und ja der TÜV, naja lassen wir das.
 
Veorr schrieb:
Ich möchte hier nicht Deye verteidigen, denn es ist gut möglich, dass die hier bewusst getäuscht haben. Vielmehr Sorgen macht mir aber, dass die Prüfstelle eigentlich dazu verpflichtet ist, Prüfer in die Produktionslinie zu schicken und die Konformität bei Samples direkt vom Band zu prüfen.
Das ist ganz sicher NICHT Aufgabe der Prüf-Institution. Der TÜV muss ja auch nicht zu mir nach Hause kommen, wenn ich nach dem TÜV-Termin mein illegalers Tuning-Modul ans Motorsteuergerät hänge. ;)
Ergänzung ()

Rockstar85 schrieb:
DEYE gibt 10 Jahre Laufgarantie auf die WR.. darum geht es.
https://de.deyeinverter.com/case/microinverter-power-plants/
OK, das hatte ich dann wohl überlesen.
Rockstar85 schrieb:
Und da ist dann ein Externes Trennrelais Tatsache die bessere Lösung. Das wird nur nichts mit dem Deutschen Amtsschimmel, wie man es an der Wieland Steckdose schon damals sah. Ist am Ende halt Schikane.
Oder man bedient sich aus der Relais-Sparte der Automotive-Branche. Ich kenne sogar einen Hersteller eines HiFi-Verstärkers (Class D mit zwei mal rund 1.000 Watt), der zur Absicherung Automotive-Komponenten einsetzt. Man muss es nur wollen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Weyoun schrieb:
Oder man bedient sich aus der Relais-Sparte der Automotive-Branche. Ich kenne sogar einen Hersteller eines HiFi-Verstärkers (Class D mit zwei mal rund 1.000 Watt), der zur Absicherung Automotive-Komponenten einsetzt. Man muss es nur wollen. ;)
Ich hab die Daten von Hager beigefügt.. Was mich völlig irritiert: Diese VDE Norm redet von Gewerblichen Anlagen größer 30kW und das dürfte KEINE Balkonanlage schaffen.
Und das ist, was mich maximal irritiert und ich rieche hier als Urheber dieser Diskussion die Netzbetreiber.

https://www.vde.com/de/fnn/arbeitsg...eb-dez/studien/studie-verhalten-im-fehlerfall
 
Rockstar85 schrieb:
Das macht aber die Software.. also das Relais wird nicht einfach bei zu viel Input selbstständig trennen.
Software kann fehlerhaft sein, oder der Prozessor stürzt ab und das Gerät bleibt in einem "undefinierten Zustand stecken". Wenn man in der Autombiltechnik arbeitet wie ich und dann auch noch in der Antriebstechnik (Verbrenner und E-Antrieb), dann bewegt man sich schnell im Sicherheitsbereich ASIL-C oder gar ASIL-D. Da muss man immer zweigleisig fahren (entweder zwei Microcontoller, die sich gegenseitig überwachen oder eben ein Microcontroller plus eine entsprechende parallel vorhandene Hardwareschaltung. Vertraue keiner Software. ;)
 
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Rockstar85 schrieb:
Nach der Exakten Auslegung der VDE, müssten Privatanlagen nichts befürchten..
Die Frage ist eben die, ob im Falle eines Personenschadens oder Brandfalles eine Versicherung zahlen würde wenn festgestellt wird dass ein Gerät eigentlich gar keine Betriebserlaubnis mehr hätte.
Ich denke der aktuelle Fall wird nicht nur in diesem Bereich viele Leute eine längere Zeit beschäftigen sondern auch auf andere Sparten Auswirkungen haben.

Ein anderes Kapitel ist sowieso auch ob so ein BK überhaupt von einer Fachkraft abgenommen werden muss und wenn ja ob sich irgendwer finden würde der seine Unterschrift dafür hergäbe.

Und ja VDE/Normen hin oder her.
Soweit ich informiert bin sind Teile davon bindend andere Teile quasi Empfehlungen.
Proofwood hat darüber auch schon X Videos gemacht.
Und was in D gilt muss nicht unbedingt auch in anderen EU Ländern gelten,
obwohl angeblich gewisse Dinge einfach von der VDE übernommen wurden.
 
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Weyoun schrieb:
Das ist ganz sicher NICHT Aufgabe der Prüf-Institution. Der TÜV muss ja auch nicht zu mir nach Hause kommen, wenn ich nach dem TÜV-Termin mein illegalers Tuning-Modul ans Motorsteuergerät hänge. ;)
Es geht hier ja gar nicht um eine nachträgliche Kontrolle, die schwarze Schafe entlarven soll. Sondern darum, das in der Regel die Entnahme von Testmustern aus der Produktion zum Zertifizierungsprozess gehört. Das sind zwei voreinander zu trennende Dinge.

Rockstar85 schrieb:
Soweit ich weiß, ist die Norm auf Mikrowechselrichter für Balkonkraftwerken nicht anzuwenden. Lediglich einige (viele) Netzbetreiber haben die Norm zur Voraussetzung der Geräte in ihrem Netz gemacht.
 
Wenn ein Gerät ohne Betriebserlaubnis einen Schaden verursacht wird die Versicherung nichts zahlen und muß auch nicht. Es sei denn Fahrlässigkeit ist mitversichert aber auch dann wird die sich gegen Zahlungen wehren.
 
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Weyoun schrieb:
Vertraue keiner Software. ;)
Korrekt.. deswegen sind doch Watchdogs verbaut.. und ich meine sogar schon vor der Frequenzumwandlung würde dann die Abschaltung erfolgen. Zumindest wenn ich, was der Domenik von ZeroBrain sagte, so in diese Schaltung weiterreiche. Also haben wir mindestens 3 Stellen, wo der Watchdog greifen könnte.
Und wie es @cbtestarossa schon sagte, geht es zu 99,9% um die Haftung, sollte doch eben der Fall von 1:1000000 eintritt.
 
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Vor nichtmal 3 Wochen BKW bei Netto gekauft natürlich Deye Wechselrichter. Muss Netto mir den jetzt austauschen oder wie läuft das allgemein ab?
 
Hier noch ein intressantes und informatives Video Thema zum Deye.

Er hat den Deye SUN-M80G3-EU-Q0-800W zerlegt und das ist zusammen mit den Baugleichen 600W der (in den letzten Monaten) am häufigsten in D ausgelieferte Deye WR.
Der ist daran zu erkennen das der 2. 220Volt Anschluß um mehrere WR hintereinanderzuschalten fehlt während die älteren WR noch 2 230V Anschlüsse hatte.

Der hat das Trenn Relais zwar verbaut, aber es fehlt die Ansteuerung und der Ausgang ist überbrückt.
Also muß man Deye zumindest zugute halten das sie es nicht aus Kostenersparnis weggelassen haben.

Ich persöhnlich halt das Relais für Technisch gesehen für unnötig, aber es gefordert und wurde auch in den Zertifikaten angegeben.
Deswegen muß da auch nachgebessert werden und es müßte auch eine Strafe folgen.
 
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@Galarius
Erste Anlaufstelle ist der Verkäufer.

@Falo999
Irgenwo gibt es auch Videos von verbauten Relais die entweder gar nicht oder nur halb schalten sollen.
Ich glaube es wurde von Laudeley oder sonst einem der üblichen YTern angesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Veorr schrieb:
Es geht hier ja gar nicht um eine nachträgliche Kontrolle, die schwarze Schafe entlarven soll. Sondern darum, das in der Regel die Entnahme von Testmustern aus der Produktion zum Zertifizierungsprozess gehört. Das sind zwei voreinander zu trennende Dinge.
Und wie willst du sicherstellen, dass man als Zertifizierer nicht nach Strich und Faden verarscht wird, wenn man dort bei denen in der Fertigung ankommt und Samples will? Dann ruft der Qualitätsbeauftragte ganz schnell im Werk an "Sofort Platinenrevision A fertigen!"

Damit das Erfolg verspräche, müssten solche Zertifizierungen wie Audits über die Bühne laufen (also auch unangekündigt stattfinden), damit man in der Fertigung auch was abweichendes finden könnte. Zudem müsste so etwas alle paar Monate wiederholt werden. Das spiegelt aber nicht die Realität wider, da sonst die Zertifizierer in China gleich man ihren Hauptwohnsitz anmelden könnten.
 
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Galarius schrieb:
Vor nichtmal 3 Wochen BKW bei Netto gekauft natürlich Deye Wechselrichter. Muss Netto mir den jetzt austauschen oder wie läuft das allgemein ab?
Ist halt die Frage was dein ziel ist ?

Der Deye WR ist halt grundsätzlich sehr sehr solide, effizent und guten Funktionsumfang.
Netto hat die BKW auch zeitweise mit den WVC WR ausgeliefert der wohl ziemlicher Schrott sein soll dazu gibt es sehr viele Berichte und Video.
Nicht das du dann so einen WVC als ersatz zugeschickt bekommst .

Grundsätzlich will DEYE ja das Problem über ein Vorschaltrelais lösen das jeder kostenlos bekommen soll wenn man sich bei Deye meldet WENN die diese Lösung zertifiziert bekommen.
 
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