HappyMutant
Fleet Admiral
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Mustis schrieb:und bis jetzt kann ich bei keinersozialistischenPartei erkennen, dass sie Punkte wie diese ändern wollen.
Repariert. Was für dich sozialistische Parteien hier bei darstellen frage ich lieber erst gar nicht.
Ansonsten nett, stellt sich nur die Frage, wie du es ändern würdest, wie es die "bürgerlichen" Parteien ändern würden, außer mehr Eigenleistung zu fordern und weiter zu sparen. Tatsache ist, dass in Ländern mit stärkerer sozialer Absicherung die Schulbildung dennoch besser ist. Allein am "bequemen" Sozialsystem kann es nicht liegen (zumal da die Renten eher den Löwenanteil ausmachen, denen man aber weiter großzügig Garantien gibt). Es ist sicherlich nicht falsch zu sagen, dass die Eltern am Lernwillen und Schulbildung ihrer Kinder eine erheblichen Anteil tragen. Deswegen bricht ja die große Panik aus, wenn das Kind nicht aufs Gymnasium kommt. Wie kann es sein, dass wir ein Schulsystem haben, dass ganz besonders Kinder aus reicheren Schichten bevorzugt in die höheren Ebenen lässt und die Anderen statistisch gesehen eher auf die unteren Ebenen abschiebt und damit auch die Aufstiegschancen behindert.
Wie kann es sein, dass zwar die Zustände an den Haupt und Realschulen beklagt werden, aber jede Änderung am System einen Aufschrei von Eltern, Lehrern und Politikern zur Folge hat. Obwohl alle Studien zeigen, dass ein dreigliedriges Schulsystem wie unseres eher kontraproduktiv ist. Die Motivation der Eltern mag ein Problem sein, aber das ist das typische billige Zurückziehen auf die Schuld der Anderen. Alles unterhalb der Mittelschicht ist selber Schuld an ihrer Situation, weil sie einfach faul sind. Und weil die Kinder auch faul sind, lohnt es sich gar nicht erst dort groß was zu ändern, die Hauptschule reicht. Am Ende ist zwar das Gejammer groß, aber ein Bemühen des Staates, den Teufelskreis zu durchbrechen aus Perspektivlosigkeit und Chancenlosigkeit, ist selten zu erkennen. Zumal es sich prozentual immer mehr um Einwanderer handelt und dort dann Geld und Arbeit reinstecken, dass ist kein Stimmengarant, eher im Gegenteil. Lieber versucht man dann die verliebenen deutschen Kinder davor zu "schützen". Das ist der bürgerliche Weg, dem ja generell auch mittlerweile selbst so mancher Grüne-Wähler nicht abgeneigt scheint.
Ich gebe dir absolut recht, dass das Geld nicht nur reingepumpt werden darf, sondern auch sinnvoll verteilt und die Strukturen als solche verbessert werden müssen. Aber solange jeder Landesfürst jedesmal seine Partei-Philosophie in das Schulsystem presst, solange wird das nichts. Eine bundesweite Vereinheitlichung bringt auch nur etwas, wenn damit erstens erhebliche Änderungen am Aufbau einhergehen und zweitens durch die Verzahnung verhindert wird, dass ständig daran rumgebaut wird.
Das das aber alleine auch nicht reicht, sieht man an der immer größeren Anzahl an Abiturienten und Studenten. Trotz der zumindest oberflächlich also qualifizierten Abschlüsse steigt die Arbeitslosigkeit weiter. Während höhere Bildung als einziger Ausweg propagiert wird, bleiben dennoch viele damit auf der Strecke. Warum?
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