@Piecemaker
Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben: wenn ein Mark Forster ankündigt, denselben Dreck wie immer zu bringen, und dann auf dem Album trotzdem schicker Prog-Metal sein sollte bin ich nicht enttäuscht, dass nicht wie versprochen beschissene Musik drauf ist, sondern freu mich, dass gute drauf ist.
Marketing nervt generell, gerade auch in Spielen. Deshalb lieber das bewerten,was man bekommt und nicht das, was man sich erwünscht oder einem Marketingfritzen versprechen, die von der Praxis und den Designentscheidungen des Entwicklerteams keine Ahnung haben.
Bin unvoreingenommen und informiert rangegangen, um Spoiler zu vermeiden, hab ein CDPR-typisches Spiel erwartet und genau das bekommen. Passt. Im Gegenteil wäre ich enttäuscht gewesen, wenn man das geliefert hätte, was sich manche anscheinend wünschen, ich bin mit dem Fokus auf die CDPR-Stärken statt einer Sandbox die keinen Spaß macht sehr zufrieden.
Auch bei den DLCs habe ich das ganze nicht verfolgt, weil ich vor einem Story-DLC wie HoS wie bisher immer auch nichts erwartet habe, deshalb mag man mich erleuchten wenn ich falsch liege, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass CDPR keine weltbewegenden spielerischen Inhalte für die Gratis-DLCs versprochen haben dürfte, weshalb der Seitenhieb hier unangebracht bleibt.
Gerade, weil die Konkurrenz bei den Open-World-RPGs für eine solche optische Änderung (in einem technisch kaputteren Spiel) wie gesagt vor 15 Jahren sogar schon 1,99€ verlangt hat, aber hey...
Ansonsten frage ich mich, warum ich meinen Spielspaß über ein LOD oder RT definieren sollte. Mir ist noch nie passiert, dass ich begeistert von der Situation im Spiel war und plötzlich gemerkt habe, dass ne Kante flimmert um daraufhin den Spaß zu verlieren. Spielspaß definiert sich für mich immer noch über den Spaß am Spielen. Das mögen andere heutzutage anders sehen, aber das kann ich wiederum nicht nachvollziehen.
Weder beim Tauchgang noch beim Lagerfeuer noch in irgendeiner anderen der Szenen, die mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben sind, hab ich daran gedacht, dass das LOD nicht ideal ist so. Und dass ich viel lieber in einem (angeblich versprochenen, keine Ahnung, wie gesagt, hab mich vorher von der Berichterstattung fern gehalten) GTA-Klon beim Frisör sitzen oder Golf spielen wollen würde.
Mir ist klar, dass viele Entwickler am liebsten leere Sandboxen mit zig Türmen zum Klettern entwickeln und auf Story usw. keinen Wert legen, immerhin ist es dann einfacher, nach Schema Ubi vorzugehen. Und mir ist auch klar, dass sich ein Teil der Spielerschafft mittlerweile leider daran gewöhnt hat und sowas erwartet. Trotzdem finde ich es absurd, dass ein einziger Entwickler alle fünf Jahre von diesem Schema abweicht und anstatt sich für diejenigen, die diese Art von Spielen so mögen und so selten bekommen zu freuen wird sich aufgeregt, dass man nicht den zigsten AC- oder GTA-Klon bekommt.
Ansonsten hatte ich bis auf einmal, wo Jackie einfach verschwunden ist, und ein paar T-Poses, die ich in 70 Stunden an einer Hand abzählen konnte, keines deiner genannten technischen Probleme. Aber ich hab's ja auch am PC gespielt.
und analog dazu an dem Aussehen meines Protagonisten in Cyberpunk 2077 genauso.
