Erwartet uns eine Revolution?

@ wenigahnung

Ich glaube Du hast mich falsch verstanden.
Ich bin 23, befinde mich derzeit noch in der Ausbildung. Momentan verdiene ich 325€ monatlich. Das ist sicher nicht viel (verglichen mit dem was Telekom und Konsorten zahlen), aber ich komm über die Runden. Sicher könnt's mir (finanziell) besser gehen. Doch was bringt es mir zu jammern? Nichts. Ich versuche die positiven Dinge im Leben wahrzunehmen. Und die haben nichts mit Geld zu tun. Irgendwann werde auch ich mehr verdienen. Ich bin ja schließlich nicht blöd, nur teilweise vielleicht etwas "behäbig". ;)

Ich lebe noch im Haus meiner Eltern. Doch ich könnte mir auch ne Wohnung leisten, wenn ich Berufsausbildungsbeihilfe beantragen würde. Die würde gesondert gezahlt werden und für die Miete locker ausreichen. Ich seh aber momentan noch keinen Sinn darin, auszuziehen, da ich so wie bisher eigentlich ganz gut fahre.

Tja, und zum Thema Kapitalismus im Allgemeinen:

Es ist nun mal leider das einzig bekannte praktikable Wirtschaftssystem. Planwirtschaft im Verbund mit einem sozialistischen System wäre was wirklich feines. In der Theorie. Doch leider scheiterte sie in der Praxis am Individuum Mensch. Der Mensch ist von Natur aus nur auf sich allein bedacht. Es würde immer so sein, das die Leute an der Spitze, die Administration, sich selbst bedient, obwohl es im Widerspruch zu den Idealen des Sozialismus steht.

Ich sehe mich als Teil unseres kapitalistischen Systems. Ich heiße es nicht gut. Ehrlich gesagt empfinde ich eine tiefe Abneigung ihm gegenüber. Doch das bringt nichts. Wie gesagt: schwimme mit dem Strom oder gehe unter. Sicher klingt da eine gewisse Resignation mit. Weil man als Einzelner nichts dran ändern kann. Es werden bereits heute genügend Nahrungsmittel hergestellt, um die gesamte Menschheit ausreichend zu versorgen. Leider hat nur ein Bruchteil Zugang (in Form von Kapital) zu diesen Ressourcen.

@ gogoland

Zum Thema "Peak-Oil" gibt's ne Menge interessanter Theorien im Internet. Einfach mal googeln.
Allerdings ist Deine Angabe (2050) SEHR otimistisch. Fast schon naiv.

In der Regel datiert man den "Peak-Oil", den Zeitpunkt, an dem die weltweite Ölförderung ihr Maximum erreicht hat und von da an rückläufig ist, auf das Jahr 2012-2015.

peak_oil_small.jpg
 
Tiguar schrieb:
@ Chaser: Die Miete wird aber gesondert gezahlt, daher passt Dein Vergleich nicht so ganz. Oder wir haben uns missverstanden. Mit "zur freien Verfügung" meine ich kein Geld, das verjubelt werden kann, sondern das Geld, das nach Abzug aller festen Kosten übrigbleibt.

Die 320 € nach Hartz IV sind für den Lebensunterhalt, und ich kenne eine Menge Leute, die in niedrigen Einkommensgruppen arbeiten oder sich als kleine Gewerbetreibende durchschlagen, und die auch nicht mehr ausgeben können.

Gruß, Tiguar


Hallo Tiguar,
hast du letzt den Bericht im Fernsehen gesehen ?
Das Geld für die Miete, wird nicht mehr wie früher, an den Vermieter überwiesen, sondern dem Arbeitslosen/Sozialempfänger mit den 320 € ausgezahlt. Nur, da dieser mit den 320 € nicht klarkommt kann, wird das Geld der Miete für den Lebensunterhalt mit verwendet.
Ich denke mal, daß es kaum möglich ist, mit dem Geld auszukommen. Das sind 64 € die Woche (meistens haben wir ja 4-5 Wochen je Monat). Für Kleidung, Lebensmittel, absolut notwendige Versicherungen, KFZ-Versicherung, Benzin, (Auto darft du ja behalten), Telefon, Internet, usw. Und alles ist ja extrem Teuer geworden in den letzten Jahren.
Gruß
Chaser
 
@Shadow
Bleib bei deinen Elis wohnen so lange es geht.Was besseres kann dir nicht passieren,wenn du eine eigene Wohnung hast mußt du dich um alles selber kümmern und was viel schlimmer ist, alles selber bezahlen. :p
Da bin ich ja froh das du dich n i c h t angegriffen gefühlt hast.

@Tiguar
Keine Ahnung was du für ein Problem hast mit mir.
Ich habe lediglich gemutmaßt er sei gefühlskalt was das mit Schubladen stecken zu tun hat wirst du mir sicher noch erklären.

Außer das du von deinen Großeltern berichtet hast und andere Schreiber darauf hinweist das jammern nix bringt und Optimismus anscheinend für dich das Allheilmittel ist hab ich von dir auch keinen Beitrag gefunden der sich auf die Frage des Startes bezieht.

Ich, haltes allerdings eine Gesellschaftordnung die auf Ausbeutung fußt für unmenschlich.
Eine Alternative zum Kapitalismus .... evtl. eine Gesellschaft die auf Menschlichkeit und Toleranz angelegt ist.Geld ist genug da.Zumindest für die 10% in Deutschland die 50% des gesamt Vermögens besitzen.
Wie genau so eine Gesellschaft aussehen soll :( ...... mmh werde mal drüber nachdenken.
Wenn ich dann die Zauberformel gefunden habe und den Nobelpreis bekomme lade ich dich zur Afterparty ein. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
wenigahnung schrieb:
Ich habe lediglich gemutmaßt er sei gefühlskalt was das mit Schubladen stecken zu tun hat wirst du mir sicher noch erklären.
Gerne! Der Trick besteht darin, eine sachliche Diskussion auf eine emotionale Ebene zu verlagern. Und damit habe ich ein Problem, nicht mit Dir. Ich denke, wir kennen uns hier alle viel zu wenig, um irgendwelche persönlichen Aussagen zu anderen treffen zu können. Sei es nun Gefühlskälte oder besondere Herzenswärme, oder was auch immer. ;)

Abgesehen davon: Sagt Dir mein Avatar irgend etwas? :D Falls nein, dann sieh mal in die Liste der Moderatoren dieses Boards. :) Leider sind hier schon viele Diskussionen daran gescheitert, dass sich Boardies persönlich in die Haare gekommen sind. Gerade bei Streitthemen achten wir daher ganz besonders darauf, dass genau das eben nicht passiert, und versuchen schon die Ansätze zu unterbinden. Ansätze, die Du imho leider geliefert hast.
Chaser schrieb:
Das Geld für die Miete, wird nicht mehr wie früher, an den Vermieter überwiesen, sondern dem Arbeitslosen/Sozialempfänger mit den 320 € ausgezahlt. Nur, da dieser mit den 320 € nicht klarkommt kann, wird das Geld der Miete für den Lebensunterhalt mit verwendet.
Sorry, aber muss denn nicht jeder mit seinem Geld haushalten? Für jeden Lohn- und Gehaltsempfänger ist das das normalste von der Welt. Um diesen Punkt sogar noch etwas zu verschärfen: Das bisherige System ging doch davon aus, dass Sozialhilfeempfänger per se nicht in der Lage sind, mit Geld umzugehen. Und die daher zwangsweise zwar bemuttert, damit aber auch in diesem Bereich entmündigt worden sind.

Rechne Dir bitte einmal aus, was Leuten in niedrigen Einkommensgruppen mit sagen wir mal 1200 € brutto im Monat netto ausgezahlt wird. Davon noch die Warmmiete runter, und schon bist Du in vergleichbaren finanziellen Regionen für den Lebensunterhalt.
Für Kleidung, Lebensmittel, absolut notwendige Versicherungen, KFZ-Versicherung, Benzin, (Auto darft du ja behalten), Telefon, Internet, usw. Und alles ist ja extrem Teuer geworden in den letzten Jahren.
Für alle. Aber mal ganz ehrlich, es kann doch nicht sein, dass Geringverdiener z.B. nicht in der Lage sind, sich ein Auto zu halten, oder nur sehr wenig für Telefon und Internet ausgeben können, andererseits aber Empfänger von staatlichen Leistungen - für die auch wiederum die Geringverdiener einen zwar kleinen, aber dennoch vorhandenen Beitrag abdrücken müssen - zu all dem in der Lage sein sollen.

Viele Grüße, Tiguar
 
So jetzt habe ich mir meine ganz persönliche Meinung gebildet,
und ich denke und hoffe das es in den nächsten Jahren ein Revolution geben wird eine Stille Revolution ohne Blut vergießen, aber eine wirklich grundlegende Veränderung der Gesellschaft , denn viele Menschen unter anderem auch ich wünschen sich eine bessere Welt.

Ich selber weiß das es noch viele Reserven gibt die man ausspielen könnte um die Wirtschaftliege Lage in Deutschland zu verbessern wir alle könnte mehr arbeit für weniger Lohn und würden das weitgehend unbeschadet überstehen. DOCH wollen wir das den muss es uns erst richtig mies gehen damit wir sehen dass sich etwas ändern muss, ich denke Nein.

Ist eine neue Partei nicht auch schon eine kleine friedliche Revolution?

So sehe ich die Zukunft das Volk wird sich neu formieren vielleicht in Form einer Partei die einen Revolutionären Gedanken vertritt nur welchen weiß ich auch nicht.

Wann und wie sie kommt weiß ich nicht, aber sie wird kommen.
Wer?
Die Revolution
 
Schade, dass wir von dem an sich neuen Thema ganz fix wieder bei einer der leidigen H IV-Diskussionen gelandet sind. Im Prinzip geht es doch nicht nur darum, oder?

Ich rolle das nochmal anders herum auf: den meisten unter uns geht es gut. Wir haben eine fahrbaren Untersatz, einen PC, gehen aus, konsumieren wie die Blöden (man sehe sich mal die Kaufberatungsforen an!), fahren in Urlaub usw.
Nun sind wir nicht mehr im Jahre 1999, wo der New-Economy-Boom und die Freude auf 2k für eine regelrechte Euporie sorgten. Wir sind im Jahre 2005, und die Depression hat uns als Gesellschaft voll erwischt. Es gibt kaum noch gesamtgesellschaftliche positive Anreize, stattdessen saugen wir die täglichen negativen Inputs auf wie ein nasser Schwamm. Es wird allenthalben geklagt und gejammert, doch das Leben geht für die Meisten (nein, nicht für alle, is klar!) weiter wie bisher.
Ist ja schön und gut, dass es noch Menschen gibt, die sich mit der Lage anderer auseinander setzen, aber man sollte doch zwischen dem armen Mütterchen drei Stockwerke höher, das von 300 Euro leben muss, und sich selbst noch differenzieren können! Kritik und Protest meinetwegen, aber nicht wegen allem und jedem!

Doch ist das die Grundlage für eine Revolution? Nee!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm das ist ein heikles Thema wo man sich mit 2 Meinungen trennen kann.Zum einen denke ich dass es eine Revolution kommen wird und zum einen nicht.
Zum erst mal die Revolution.Eine Revolution muss soweit kommen dass es wirklich nicht mehr geht,Dass dem Menschen an nahrung und Gesundheitlicher Pflege fehlt und er wirklich 3Monate arbeitet und fast kein Lohn bekommt.Wie es in Russland oder in Restjugoslawien passiert.Und wenn alle finanziellen Mitteln des Staates ausgeschöpft sind.
Da aber Deutschland ein soziales Land ist werden die Menschen hier mit dem leben müssen was sie haben,und auf einige Sachen verzichten.Was ich aber nicht verstehe:Warum steht das Deutsche Volk nicht auf?Mich erinnert das ganze an Hitlers zeiten!Die Deutschen Bürger haben ,wie auch heute, brav auf die Regierung gehört was man ihnen gesagt hat und haben den Frust unter sich ausgelassen wenn man es konnte(Okay bei Hitler konnte man das nicht machen).Wenn man sieht dass es wirklich so dreckig abwärts geht,warum geht man nicht auf die Barrikaden wie es die Österreicher machen?Für mich ist sowas unbegreiflich!Ich find der grund liegt in einigen Sachen dass es die leute verwöhnt sind vom Leben und auf jeden Fall Angst haben etwas zu sagen.Die Politiker können tun was sie wollen,lachen sich einen ab,und die Leute tun schön weiter und dulden es,anstatt richtig zu demonstrieren(Firmen zu schliessen usw...).Daher wird nie in Deutschland eine Revolution ausbrechen weil die Menschheit vielleicht nicht in der Lage ist.Was vielleicht kommt ist eine grössere Gruppe an Nationalistischer Beliebheit.Weil diese schon von den Steuergelder finanziert wird und auch schön grösser wird..
 
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