Otsy schrieb:
Was darüberhinaus Landespolitik mit Bundespolitik zu tun hat, das vermag ich noch nicht ganz zu greifen.
Fairerweise muss man sagen, das du als erster die "Weimarer Republik" also Bundespolitik im Kontext von Europapolitik angeführt hast.
Otsy schrieb:
Die Klein- und Kleinstparteien brachten das Parlament zur praktischen Beschlussunfähigkeit. Diese Lähmung verschaffte den Extremisten erst einen Auftrieb, welcher alsbald die 'kritische Masse' überschreiten sollte.
Dir ist klar, dass ein deutscher Abgeordneter ungefähr 1,0% der Stimmen in Deutschland entspricht und das dieser eine Abgeordnete dann genau 0,13% der 751 Parlamentsabgeordneten entspricht? Lass in Deutschland 10% der Stimmen an Kleinparteien gehen, dann hast du 10 Abgeordnete die auf EU-Ebene 1,3% der Abgeordneten ausmachen, wie sollen die eine Beschlussunfähigkeit herbeiführen?
In anderen Ländern ist es bedingt durch die geringere Abgeordnetenquote noch schlimmer:
Frankreich, Italien, Vereinigtes Königreich: ein Abgeordneter entspricht ca. 1,4% der Stimmen im jeweiligen Land.
Spanien: ein Abgeordneter entspricht ca. 1,9% der Stimmen im jeweiligen Land.
Polen: ein Abgeordneter entspricht ca. 2,0% der Stimmen im jeweiligen Land.
Rumänien: ein Abgeordneter entspricht ca. 3,1% der Stimmen im jeweiligen Land.
Niederlande: ein Abgeordneter entspricht ca. 3,8% der Stimmen im jeweiligen Land.
Belgien, Griechenland, Portugal, Tschechien, Ungarn: ein Abgeordneter entspricht ca. 4,8% der Stimmen im jeweiligen Land.
Schweden: ein Abgeordneter entspricht ca. 5,0% der Stimmen im jeweiligen Land.
Österreich: ein Abgeordneter entspricht ca. 5,8% der Stimmen im jeweiligen Land.
etc.
Ob man da wirklich Schutzmechanismen in Form von Sperrklauseln braucht wage ich zu bezweifeln.