tek9 schrieb:
@duststalker Du bist leiser doch gleich zu Anfang beleidigend geworden, was deinen Beitrag abwertet.
Aber egal, mehr ist dir mangels Argumenten nicht übrig geblieben. Du hast zwar sehr viel Text produziert, aber meine Frage nicht beantwortet. Statt über eine A4 Seite darüber zu referieren wie schlecht die Demokratie ist, hättest du einfach_ein_bessereres_system skizzieren können.
wo war ich beleidigend? ist der begriff der ironie im zusammenhang mit einem inneren widerspruch in einem beitrag beleidigend? ich sehe hier eher jemanden, der sich direkt in der opferrolle sieht - das ist typisch für die politische diskussion von heute. kann ich doch nix dafür, wenn du deinen beitrag so verfasst: "gib mir ne antwort, aber die antwort darf nicht a), b) oder c) sein, weil ich entweder recht habe, oder du ein nazi bist, und ich dann ebenfalls recht habe - diskussion eigentlich sinnlos, aber probiers doch".
ich dachte es wäre deutlich gewesen: ein besseres system, um die probleme zu lösen, ist ein system, in dem ein einzelner oder eine kleine gruppe mit anständigem ethnischen kompass, weitsicht und fairness mit entsprechender entscheidungsgewalt ausgestattet wird und konsequent an einer problemlösung arbeitet und nicht permanent dabei behindert wird oder die vollbrachte arbeit in der nächsten legislaturperiode wieder rückgängig gemacht wird. das problem dabei ist, dass man entsprechende leute erst mal suchen muss - aber die gibt es. es besteht die gefahr dabei, dass man ausgerechnet einen schlechten erwischt - aber für das problem gabs früher die guillotine.
mit einer demokratie, vorallem mit dem system in der BRD, nimmt man der regierung sämtliche agilität und durch die masse der beteiligten personen hat man immer einen relativ großen anteil an unbrauchbaren leuten dabei. und dann kommt noch ein inherentes problem der parteien selbst dazu: jeder will der problemlöser sein, und die lösung der anderen ist immer kacke. deshalb stimmt man dann zum trotz gegen eine maßnahme, weil man partei XY nicht zugestehen möchte, dass sie eine gute lösung präsentiert hat. und dann kommt entsprechende partei von der opposition in die regierung und macht das selbe - aber jetzt ist es okay, weil es von der eigenen partei kommt.
das ist absoluter kindergarten.
scornthegreat schrieb:
Sorry, aber für mich kommt es so rüber, als möchtest du eine Abkehr von der Demokratie hin zu einem System, in dem eben nicht alle eine Stimme haben. Ich glaube, wir alle wissen was dieses System wäre. Und ja, unsere Demokratie ist fehlerbehaftet, aber es liegt an uns, dagegen aufzustehen und uns zu wehren. Es gilt ja nicht umsonst das Schlagwort "Wehrhafte Demokratie" und Soldaten der Bundeswehr schwören nicht ohne Grund, die Demokratie zu verteidigen.
ist ein militärputsch dann demokratisch oder antidemokratisch und folglich "gut" oder "schlecht"?
wehrhaft war auch der widerstand gegen stuttgart 21 - man hat aber gegen schüler und rentner wasserwerfer und pfefferspray eingesetzt, damit man endlich die großen alten bäume im schlossgarten fällen kann - damit sind die ersten fakten geschaffen und dann "hat man ja schon angefangen". die grünen wurden dafür gewahlt, dass sie S21 verhindern, und soweit ich informiert bin, wird das ding immernoch gebaut, und ist bis heute nicht mehr, als ein tiefes, nasses loch. aber mappus hat sich ordentlich die taschen gefüllt und ist fein raus.
das ist eine sauerei.
jeder, der bissl was in der birne hat, sieht, dass S21 in der innenstadt der absolute wahnsinn ist. der baugrund (boden) ist absolut ungeeignet (poröses grundgestein, hoher grundwasserpegel, das ding ist folglich potentiell permanent feucht und einsturzgefährdet), man muss den alten schlossgarten sowie das historische bahnhofgebäude abreissen und hat eine dauerbaustelle von mehreren jahrzenten an einem wichtigen verkehrsknotenpunkt (gleis UND straße), dafür, dass man viel weniger gleise reinbekommt, aber der bahnhof kein kopfbahnhof mehr ist, aber fernzüge dann warten müssen, weil kein gleis frei ist.
wieso baut man den bahnhof nicht zusätzlich zum flughafen außerhalb und entlastet den kopfbahnhof?
S21 macht nur für diejenigen sinn, die dafür bezahlt werden, den zu bauen.
diejenigen, die stuttgart 21 veranlasst und durchgepeitsch haben, sollten kein stimmrecht haben, und gewisse leute sollten dafür, meiner meinung nach, sogar eingesperrt werden.
Teralios schrieb:
Unsere Regelwut und unsere Bürokratie mag ätzend sein und da hab ich vollstes Verständnis, aber ein gutes hat sie: Es funktioniert halbwegs gut. Wenn ich mir überlege, was Freunde so berichten, die ausgewandert sind ... Aber erst wenn man etwas nicht mehr hat, weiß man, was man hatte.
bist du angestellter oder (klein)unternehmer? das macht in D nämlich einen erheblichen unterschied.
ein (gewerbliches) gebäude verkaufen dauert in deutschland grob ein halbes jahr, weil das ding von notar zu amt zu amt zu notar zu amt geschoben wird.
oder eine umsatzsteuerprüfung - mal locker flockige 12 monate, wenns blöd läuft. eigentlich dauert in deutschland alles direkt mehrere monate. es gibt nichts, was mal "kurzfristig" erledigt wird. zudem ständige probleme mit dem landratsamt "das gebäude braucht einen extra aufzug für rollstuhlfahrer da die treppe nicht berrierefrei ist, selbstschließende feuertüren, egal ob die den täglichen betrieb behindern, und die räumlichkeiten ebenerding und rumdum verglast sind (fenster zum öffnen) - es braucht einen extra fluchtweg, eine neue feuertreppe ist auch nötig und der vorraum mit haupteingang ist auch nicht zulässig, da zu klein und die behindertentoilette ist nicht behindertengerecht, weil zwei türen hintereinander sind und die parkplätze sind nicht ausreichend markiert und die behindertenparkplätze nicht an der richtigen stelle."
würde man mit solchem elan mal an den richtigen problemen arbeiten.
als angestellter bekommt man davon kaum was mit, weil man wenig mit ämtern zu tun hat, weil die unternehmer den bullshit am hals haben.
das selbe gilt für gerichtsverhandlungen als arbeitgeber.
du kannst in deutschland behaupten, dass du angestellter bist (auch ohne arbeitsvertrag, branchenabhängig), und nicht bezahlt wurdest, die beweise selbst fälschen und vor dem arbeitsgericht in güteverhandlungen damit immernoch einen vergleich aushandeln - beim unternehmer gerichtskosten verursachen, und selbst gerichtskostenhilfe beantragen.
das funktioniert zwar nur in den güteverhandlungen, aber mit jeder weiteren verhandlung/instanz steigen die gerichtskosten für den arbeitgeber und es lohnt sich schlicht nicht, in die nächste instanz zu gehen. irgendwann wird dann vielleicht festgestellt, dass die 1800€, die vom kläger eingeklagt werden sollten, nicht rechtmäßig sind, aber man hat selbst gerichts und anwaltskosten von 2500€.
im prinzip bleibt einem bei sowas nur den vergleich einzugehen, weil die gegenseite ohne gerichtskosten unendlich weiter verhandeln kann.