Sammelthread Formel 1 Talk 2016-24 (1. Beitrag beachten)

Wind ist halt ein wichtiger Faktor. Beim Sprintrennen am Samstagabend war es sehr windig, was entsprechend einen "kühlenden Effekt" hatte. Sonntagabend waren die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit identisch zu Samstag, aber es war komplett windstill...
 
@4Helden
Nur bedingt vergleichbar, da dieses Jahr neuer Asphalt verlegt wurde und die Streckenführung auch eine andere war. Die einzelnen Stints waren dieses Mal schon schneller, da man weniger auf den reinen Reifenverschleiß achten musste. Die 18 Runden pro Reifensatz kamen ja daher, dass man Sorgen vor Schäden an der Unterkonstruktion der Reifen hatte und nicht aus Sorge vor reinem Verschleiß.
 
Hier auch ein schönes Vergleichsvideo.

 
Ich habe auch gelesen, dass diese Rundenbegrenzung pro Reifen dazu führte, dass das ganze Rennen mehr als 3-Facher Sprit gefahren wurde und nicht wie sonst mit etwas Reifensparen.

Demzufolge wurden die Autos stärker belastet und entsprechend wärmer.

Auch das hat dann dazu geführt, dass es noch wärmer in den Cockpits wurde.

Muss schon echt extrem in den Kisten gewesen sein. Die sind ja auch so gebaut ,dass viel Luft um den Fahrer herum geleitet wird. Dazu ein High speed Kurs mit vielen schnellen kurven. Sprich, ständig hoher Belastung auf den Fahrer.
 
Ich möchte dabei zu bedenken geben, dass jeder Fahrer zur Not auch pace rausnehmen kann. Es wird ja niemand gezwungen im Auto zusammen zu brechen 🤷🏻‍♂️
 
Sicherlich, aber das wird nicht der Mentalität eines Rennfahrers entsprechen. Insbesondere, wenn alle anderen es ja scheinbar können. Da pushen sich auch alle gegenseitig hoch.
Am ehesten werden wohl verstappen und Mclearen die Sache verwaltet haben und mussten nicht die ganze Zeit volle Pace gehen. Entsprechend gab es ggf. auch mal ein paar cooldown runden für den Fahrer.
Die Sache mit Ocon, der sich scheinbar mehrfach in seinen Helm gekübelt hat (mit der Maske ne richtig tolle Sache^^) ist natürlich schon krass. Oder das wohl Stroll teilweise weggetreten ist.
Alsonso wollte ja schon beim ersten (?) Reifenwechsel einen Kübel Eis für seinen Arsch haben :D

Ich glaube, wir als Außenstehende haben keine Ahnung davon, wie brutal die Bedingungen in so einem Auto sein können. Die Fahrer kennen ja durchaus harte Rennen. Singapur ist ja auch immer eins davon, das eins der härtesten jedes Jahr ist. Scheint aber wohl kein Vergleich zu Katar gewesen zu sein.
Alonso hat es wohl mit den Tagrennen in Malysia verglichen. Da gab es ähnliche Temperaturen und v.a. Luftfeuchtigkeiten.
Brasilien ist auch nicht ganz easy, aber da ist die Strecke nicht so krass mit schnellen Kurven. Zudem zwei lange Geraden zum erholen.
 
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Das wird spätestens geregelt wenn mal einer auf einer Geraden wegtritt und mit 300+ in irgendeine Begrenzung kachelt, dabei vielleicht noch den einen oder anderen Fahrer mit abräumt und Trümmerteile bis in die Tribünen fliegen.

Ich finde den Ansatz der FIA Daten über die Cockpitumgebung sammeln zu wollen ist lange überfällig. Am Anfang der Saison gab es ja diese wahnsinnige auf / ab Beschleunigung in den Fahrzeugen, für die Wirbelsäule bestimmt alles andere als hilfreich, und da wurde ja erstaunlich schnell sensorisch, und auch mit aufgestellten Grenzwerten, gehandelt.
Khaotik schrieb:
Ich glaube, wir als Außenstehende haben keine Ahnung davon, wie brutal die Bedingungen in so einem Auto sein können
ja, das denke ich auch.

Bl4cke4gle schrieb:
Ich möchte dabei zu bedenken geben, dass jeder Fahrer zur Not auch pace rausnehmen kann.
ja, wenn er eh das Team wechseln oder umschulen möchte ist das sicher ein zielführender Ansatz.
Ich denke man kann auch auf Kiesbetten, und TecPro Barrieren verzichten, die können ja langsamer fahren und Crashes so sicher vermeiden. Dann braucht es auch kein stabiles Monocoque mehr, das hat der Fahrer schließlich alles selbst in der Hand.... ja, guter Ansatz...
 
Weiß nicht @Blende Up , warum hier jetzt mit diesem Sarkasmus reagiert wird? Es ist Sport und jeder geht an seine Grenzen. Wer drüber hinaus geht, hat es bewusst selbst entschieden. Wer drüber hinaus gehen kann und es aushält, ist eben der bessere Sportler. Das ist in jeder Sportart so. Außerdem ist Motorsport so oder so gefährlich, das weiß auch jeder Fahrer selbst.
Lawson? (Oder war es Seargent?) hat es nicht ausgehalten und hat das Rennen beendet, was bestimmt richtig und vernünftig war.
Die FIA hat sicherlich eine Teilverantwortung für die Fahrer, aber in aller erster Linie ist kein Fahrer per Schwur oder Eid verpflichtet zu fahren. Es ist auch nicht so, dass die FIA im voraus mehr wusste als die Fahrer und man irgendeine Fahrlässigkeit unterstellen könnte. Jedem sind die Bedingungen bekannt (Was nicht heißt, dass diese im Zukunft verbessert werden können).

Beispielsweise die von dir genannten Sicherheitsmasnahmen gibt es noch nicht sehr lange und davor sind trotzdem Leute Formel 1 gefahren. Auch die kannten die Bedingungen und waren dazu nicht verpflichtet.
Berger hat im Interview erzählt, dass er anfänglich nicht wirklich körperlich in Form war und deswegen auch mal Speed rausnehmen musste und deswegen sogar Plätze verloren hat.
 
Bl4cke4gle schrieb:
Beispielsweise die von dir genannten Sicherheitsmasnahmen gibt es noch nicht sehr lange und davor sind trotzdem Leute Formel 1 gefahren.
ja, aber genau deshalb wurde damals die sogenannt Fahrergewerkschaft(?) gegründet, die dann gemeinsam gegen diese Misstände vorgegangen ist. Einfach weil es viele schwere, teils tödliche Unfälle gab.

Klar ist dieser Sport gefährlich, das nun aber einfach allein den Fahreren zu überlassen damit klar zu kommen, kann ich nicht nachvollziehen.
 
Das Problem ist nur bedingt die Hitze.
Eher die hohe Luftfeuchtigkeit plus Hitze und wenig Luft die an den Körper kommt.
Dann wirken auch Temperaturen von 35 Grad wie 40 Grad bei 50% Luftfeuchtigkeit.
Und da bekommen alle Probleme, auch fitte Leute. Denn irgendwann kann der körper nicht mehr.
Das ist ganz einfache Physik und Biologie. Denn wir kühlen uns über das schwitzen, besser gesagt über das Verdunsten von Wasser auf unserer Haut. Das ist mit ein Grund, warum wir Menschen nahezu perfekt gebaut sind für Langstreckenläufe, Schwitzen ist super effizient zum kühlen.
Nun was passiert wenn die Temperatur hoch ist und die Luftfeuchtigkeit auch hoch ist? Das Wasser hat es schwerer zu verdunsten, Hitze staut sich im Körper und der Organismus leidet.

https://www.science.org/content/art...are-gripping-global-hot-spots-sooner-expected

https://www.psu.edu/news/research/s...tures-and-humidities-high-previously-thought/

In einem Formel 1 Auto wird das noch schlimmer, denn dort wird der Schweiß aufgesaugt und kann nicht verdampfen um zu kühlen. Aber der Fahrtwind hilft natürlich. Nur kommt davon auch immer weniger an und wenn die Luft steht (was in Katar der Fall war) ist das noch übler.
Der Körper überhitzt also umso mehr.
Dazu dann noch die G-Kräfte und aufgrund der häufigen Reifenwechsel, dauerhafte push-runden, sollten jedem erklären warum die fertig waren.

Und nein sowas kann man nur bedingt trainieren. Und auch trinken hilft nur bedingt, da der Körper sich ja kaum abkühlen kann über Schweißverdunstung, da kaum was verdunstet.
Hohe hitze und wenig Luftfeuchtigkeit ist da viel einfacher wegzustecken.
 
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Geil finde ich auch, dass so "Experten" wie Berger (siehe Interview bei ServusTV...) die mangelnde Fitness einzelner Fahrer für das Problem verantwortlich machen. Selber sind die nie in Malaysia, Bahrain, Singapur oder Katar gefahren, haben also entsprechend leicht reden...
 
Nicht nur die Experten, die ja zumindest mal Formel 1 gefahren sind, sondern auch irgendwelche Journalisten tun das.
Das finde ich an der Stelle schon echt grotesk.
 
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Berger rudert in dem Interview aber auch zurück. Erst sagt er, das sei eine reine Fitnessfrage, später relativiert er, weil er selbst nicht immer fit gewesen sei. Headline in den Medien ist dann natürlich reißerisch sinngemäß "Berger sagt Fahrer sind zu schwach".

Eine Verbesserung für die Fahrer ist so oder so zu begrüßen. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass jetzt beim Rennen die Gegebenheiten nicht klar gewesen wären. Dass es im Endeffekt jedem selbst überlassen ist, bleibt also in jedem Fall bestehen. Das ist auch völlig unabhängig von zukünftiger Gestaltung.

Am Rande, auch schön zu beobachten, viele Fahrer sagten, dass sei ein hartes Rennen gewesen, aber kaum jemand sagt, es sei zu hart gewesen. Nur weil man nach dem Sporttreiben sagt, es sei anstrengend gewesen, heißt das ja nicht gleich, es sei schlecht gewesen. Medien machen aber wieder genau das daraus.
 
Ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen. Ich fahre gerne Kart und Autos auf der Rennstrecke. Mein längster Kart-Stint war 45 Min. Gut zugegeben ich bin bei weitem nicht fit aber nach der Zeit ist man fertig. Gleiche auch aufm Nürburgring bzw. Nordschleife. Viele unterschätzen das einfach was es bedeutet Motorsport zu machen. Ich hab ja schon in meinem Auto ~2,5G aber wenn ich da an die F1 denke die das doppelte haben wird mir ganz anders.
 
Jupp, viele denken, wieso, die fahren doch nur Auto??
Aber es ist körperlich extrem anstrengend. Man muss Kondition und Kraft haben, auch wenn man "nur im Auto sitzt". Nach meiner ersten Runde Nordschleife war ich froh, dass es nur eine Runde war 😅

(Das ist btw für mich persönlich auch der Hauptgrund, warum wir keine Frauen in der F1 sehen, sie sind einfach muskulär, also im biologischen Sinne, unterlegen, wie in anderen Sportarten nun mal auch. Keine Frauenfeindlichkeit, einfach Tatsache)
 
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Bl4cke4gle schrieb:
Am Rande, auch schön zu beobachten, viele Fahrer sagten, dass sei ein hartes Rennen gewesen, aber kaum jemand sagt, es sei zu hart gewesen.
Ja, das stimmt. Es sah nicht jeder Fahrer so aus, als wäre er völlig am Ende. Sargant, Stroll und Ocon sind vll auch "nur" die Extrembeispiele. Ersterer war wohl die ganze Woche nicht ganz fit und ohnehin angeschlagen.

Verstappen und Norris sahen zwar auch durch aus, aber auch nicht schlimmer als mancher nach 2h Fitnessstudio.
Gut, dass sie zumindest nicht sofort ein Back-to-back race haben. Auch für die Mitarbeiter.
Bei der HItze die ganze Zeit lange Klamotten tragen ist auch nicht so angenehm.
 
Die ganz vorne waren vielleicht auch nicht permanent am Limit. Im Mittelfeld wird ja noch mehr gekämpft.
Verstappen war auch der einzige Fahrer ohne Track Limits Verstoß. Der hat sicher das Tempo kontrolliert und die McLaren dann auch irgendwann, als sie merkten, dass man nicht gewinnen wird.

Und dann stecken manche Fahrer die Bedingungen vielleicht auch nochmal besser weg als andere.
 
Wird ja sicherlich Lösungen geben im Bereich Kühlwesten unter den Overalls oder Belüftung der Helme.
Sollte dann im Reglement verankert werden das ab bestimmten Wetterbedingungen so etwas Pflicht wird zu tragen.
 
Gab es nicht früher immer Öffnungen an den Füßen, dass auch Luft zum Fahrer durchs Cockpit strömen konnte? Oder hat man die aus Effizienzgründen auch eliminiert?
Letztendlich müssen meiner Meinung nach auch die Teams eine Lösung dafür finden, ihre Fahrer fahrtauglich zu halten.
Die FIA könnte hier z.b. so eingreifen, dass eine Mindestmenge an Trinkflüssigkeit im Fahrzeug ist (sonst wird das sicher gern aufs allernötigste reduziert zwecks Gewicht) um den Fahrern mal grundsätzlich mehr Flüssigkeit zu geben.
Das die Plörre dann natürlich arschwarm wird, ist sicher nicht geil aber immerhin Flüssigkeit für den Körper.
 
Alle am Schlafen hier ;-)

Interessante Starphase bisher.
 
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