Mr. Bush* schrieb:
Aber dieser RTL-Sender und speziell dieser Wasser ist ja mal sowas von Vettel/Deutschland-Pro. Im ganzen Rennen geht es um den, kann ja nicht sein -.-.
Naja, insbesondere RTL wird als freier Privatsender schon ein gewisses Interesse daran haben, dass ein junger deutscher Fahrer wieder oben mitmischt.
Schließlich dürfte die Ära M. Schumacher zu einem großen Teil dazu beigetragen haben, dass das Interesse an diesem Sport nach wie vor relativ groß ist. Ich denke es ist kein Irrglaube, wenn jemand sagt, dass ohne diese "Faszination" Schumacher - trotz der zeitweiligen Eintönigkeit - die Medienpräsenz der Formel 1 in Deutschland schon in den 90er Jahren mangels vorzeigbarer Ergebnisse merklich abgenommen hätte.
Daher kann man diese Euphorie um Vettel durchaus verstehen, auch wenn es manchmal schon ein wenig überzogen wirkt.
Gegenüber Heidfeld, Rosberg und Glock zeichnet sich Vettel nach meinem Eindruck durch ein deutlich besseres Gefühl in Sachen Autoentwicklung und Abstimmung aus, ein wichtiger Faktor, ohne den M. Schumacher niemals diese Erfolgt mit Benotton und Ferrari hätte feiern können.
Gut Autofahren können Sie in der F1 alle aber die echten Champions zeichnet eben noch mehr aus. Ob Vettel tatsächlich dazu gehört, werden wir in den nächsten Jahren zu sehen bekommen.
Zum Rennen heute. Auch wenn ich aufgrund von Schlafmangel in der Nacht nur den Anfang vom Rennen im Wachzustand erlebt habe, gleiches Bild wie auch in der restlichen Saison. Sollte Button und/oder Brawn GP in Sachen Zuverlässigkeit nicht noch massiv nachlassen, kann man die WM nur noch durch viele eigene Dummheiten verlieren.
Nachdem Ferrari ja wenigstens einen spürbaren Schritt gegenüber dem Beginn der Saison gemacht hat, ist die Show von McLaren Mercedes sehr enttäuschend. An den Motoren kann es eigentlich nicht liegen - schließlich rennt der Kundenmotor bei Brawn GP ausgezeichnet. Da müssen das Chassis und die Aerodynamik schon echte Krücken sein, wenn selbst die Force India mittlerweile vergleichbare Resultate liefern. Gleiches gilt für BMW...
Noch ein paar Worte zum Rest: Budget-Limits hin oder her - die Formel 1 wird ihren Status dadurch nicht verlieren. Die Serie hat schon derartige viele Regeländerungen hinter sich, da kann ein Budget-Limit auch nicht mehr schocken. Gerade für die großen Automobilhersteller wird es irgendwann kaum zu erklären sein, wenn hinten tausende Mitarbeiter in den Werken ihren Arbeitsplatz verlieren, obwohl dreistellige Millionenbeträge in die hauseigenen Motorsport-Teams fließen.
Mit Zusatzgewichten Seriensiege verhindern halte ich für keine clevere Lösung, schließlich sollten die Teams mit hoher Zuverlässigkeit und guter Entwicklung eher gefördert werden. Das dies auch nicht immer den Teams mit dem größten Budget zu Gute kommt sieht man an Brawn GP aktuell ganz gut.
mfg Simon