Ergo heißt das also: Nur Vereinen, die irgendwie Tradition vorzuweisen haben, erlauben in die drei höchsten Ligen aufzusteigen? Einerseits Tradition verlangen, andererseits sich dagegen sperren, dass Tradition geschaffen werden kann? Vereine mit Tradition gibt es viele. Viele davon haben in ihrer Vergangenheit Mäzene kommen und gehen sehn. Geholfen hat es meist nichts, eher im Gegenteil. Ob ich nun den wiedergegründeten, weil längst gegen die Wand gefahrenen VFB Leipzig aus der Kreisliga hole oder ein Hoffenheim ist schlicht latte. Ist heuchlerisch sich Tradition zu kaufen? Ganz ehrlich, wenn sich ein russicher Milliardär bei einem traditionsreichen englischen Erstliga-Klub einkauft, mit dem er nichts zu tun hat, ist das was anderes als wenn ein Milliardär einem Verein, dem er verbunden ist, nach oben hilft. Und das eben mit vergleichsweise deutlich effizienter eingesetztem Geld.
Und wie viel Jugendarbeit kann eine Kreisligamannschaft stemmen? Wieso ist das Engagement von Bayer im Jugendbereich nicht genauso schlimm, wie das von Hopp. Wo bitte ist der Unterschied? Ehrlich es ist nicht mal sensationell neu, dass die größten Vereine ihre Jugendabteilungen mit Nachwuchs von außerhalb aufwerten. Nennt man halt Camp, Akademie oder Internat. Das ist nicht nur bei den Bayern so, dass ist international gang und gebe. Glaubt denn jemand ernsthaft, es ist ein Verbrechen, wenn man Talente erkennt und früher fördert als andere? Die Aussage, dass man Spieler abgeworben hat, bevor sie jemanden anderen interessieren, ist bei anderen Trainern und Vereinen ein gern gehörter Glückwunsch. Oder täusch ich mich da?