Aber dir ist klar, dass die letzten deutschen internationalen Erfolge immer dann erzielt wurden, wenn in der Nationalmannschaft ein "2-Blöcke-System" bestand? Prinzipiell ist das ja auch nicht abwegig. 2 deutsche Mannschaften können nie gleichzeitig die selbe Menge an Erfolg haben. Ein Teil wird immer mehr Titelhunger einbringen können und den Rest mit nach vorne peitschen. Zusätzlich kommt ein hoher Faktor an Eingespieltheit hinzu.
Diese Titulierung von "modern" und "unmodern" macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Aktuell gilt z.B. das Leverkusener System als modern. Dabei hat man dasselbe schon vor Jahren in Italien praktiziert. Mit genügend Sinn fürs Ganze wird schnell klar, dass immer das als "modern" gilt, dass weniger andere aktuell spielen und "unmodern" ist das, was sich in der Masse etabliert. Der Grund dafür liegt darin, dass es immer eine Taktik gibt, die eine andere Taktik aus Prinzip schlagen kann. Somit setzt sich das neue "moderne" immer gegen das ältere, "unmoderne" durch, wenngleich das "moderne" System schon vor Jahren gespielt wurde. Diese Unterteilung basiert einzig und allein auf der Wahrnehmung von Taktiken und deren optimalen Gegentaktiken, die man dann als "modern" tituliert. Die Modernität rührt somit einzig daher, dass jemand endlich die Anti-Taktik gefunden hat. Das ist Trading Card Game Einmaleins, siehe Meta vs Anti.
Betrachtet man diese Thematik nun auf ein einzelnes Team bezogen, muss man ein wenig mehr differenzieren. Natürlich bringt es rein gar nichts, zwei verschiedene Stürmertypen zu vergleichen, da stimme ich voll und ganz zu. Vielmehr muss man den Blick auf das Gesamtkonzept lenken. Was bringt ein mitspielender Stürmer einem Team, das nicht durch die Mitte kombiniert, sondern von dort höchstens Fernschusstore erzielt und ansonsten über die Außen kommt, worauf das gesamte Spiel von ganz hinten bis ganz vorne ausgelegt ist? Da hilft der mitspielende Stürmer nur in Notzeiten, in denen ansonsten von nirgendwo etwas geht und der dann den Lucky Punch reinmacht, nachdem er sich von irgendeinem Abwehrspieler den Ball stiebitzt hat, aber sonst? Er fehlt vorne drin. Sei es, um einfach nur angeschossen zu werden oder zum richtigen Zeitpunkt in den Ball zu fallen. Aber genau das ist eine Fähigkeit, die im richtigen System passt und zu Toren führt und die Mario Gomez absolut verinnerlicht hat. Das kann Kießling nicht, das kann Lewandowski nicht, sonst hätte Gomez im allgemeinen nicht mehr Tore auf dem Konto.
Die beiden haben ihre Stärken woanders und werden darin wiederum durch ein anderes System begünstigt, in dem sie funktionieren.
Edit: Und dass es mit mitspielenden Stürmern beim FCB nicht klappt, hat Mandzukic, der zumindest im Vergleich mit Gomez als eben solcher geholt wurde, schon bewiesen. Bisher zeichnete er sich nur durch Abstaubertore aus, die Gomez im Schlaf erzielt und hat nebenbei noch einige Chancen mehr durch schlechtes Stellungsspiel oder mangelhaften Abschluss ausgelassen.