Ja - hin und wieder verschenken deutsche Vereine ihre Spieler. Aber man darf halt Transfers innerhalb einer Liga nicht mit internationalen Transfers vergleichen. Wird ja gerne der Transfer von Torres z.B. hergenommen. Oder im Gegenzug dann der von Carroll... Da wird dann gerne ausgeklammert, dass das so klassische Transfers in letzter Minute waren, wo dann halt exorbitante Summen bezahlt werden. Das hatte dann am Ende halt eine Eigendynamik. Die Reds kassieren 58 Millionen für Torres und jeder in der Liga weiß es - auch Newcastle - und dann zahlt Liverpool halt auch die 40 Millionen...
Ich nehme mal einen anderen Vergleich.
Robin van Persie und Shinji Kagawa. Beide im selben Jahr. Beide mit in etwa den selben Rahmenbedingungen. RvP hatte noch ein Jahr Vertrag bei Arsenal und wollte nicht verlängern. Shinji hatte ebenfalls noch ein Jahr Vertrag, wollte nicht verlängern. Nun ist RvP halt durch die zwei starken BPL-Saisons vorher und insbesondere die vorm Wechsel natürlich ein richtig dicker Fisch, auch wenn er zu dem Zeitpunkt mit 29 nicht mehr der Jüngste ist... Aber auch nicht zu alt. Shinji ist ein junges aufstrebendes Talent, was vom deutschen Meister kommt und alle Anlagen dieser Welt hat, um ein großer zu werden.
Endergebnis?
ManUtd zahlt ~30 Millionen für van Persie letztlich auch wieder in "letzter Minute".
ManUtd zahlt 20-25 Millionen (prämienabhängig) für Kagawa.
So groß ist der Unterschied dann plötzlich nicht mehr...
Es ist einfach so: Innerhalb der eigenen Liga hat man in England zig Konkurrenten, die ohne Probleme auch höhere Ablösen stemmen können, weil die durch die internationale Vermarktung einfach wesentlich mehr Geld haben. Und zwar deutlich. Der Verteiler-Schlüssel ist zudem sehr gerecht, so dass halt wirklich jeder Verein etwas vom Kuchen abbekommt und eben nicht nur die letzten Krümmel aus der Tüte.
Heißt, mal angenommen: ManUtd will Townsend. Nun sind die Spurs sicher ohnehin nicht gewillt, ihn unbedingt ziehen zu lassen - zum anderen gibt es innerhalb der Liga sicher auch noch andere Clubs mit ordentlich Zaster, die sich ein Transfer u.U. auch leisten könnten. Das heißt man muss dann prinzipiell höher ansetzen, auf einer Stufe, wo im nationalen Vergleich ohnehin keiner mithalten kann. Und dann wird es halt mal teurer...
Wenn ManUtd jetzt aber z.B. einen, sagen wir mal Lars Bender, will, dann ist das prinzipiell billiger, weil innerhalb Deutschlands es kaum ein Team gibt, was für einen Spieler mal eben 10-20 Mio Flocken zahlen kann. Also setzen wir die Ablöse leicht darüber und schon wechselt ein Spieler, der innerhalb der eigenen Liga wahrscheinlich nochmal paar Mio teurer wäre halt für "angeblich" Unterwert.
Anders sieht es ja aus, wenn es plötzlich mehrere Interessenten aus dem Ausland gibt. Dann kann halt schnell mal mehr Geld zusammenkommen. Oder wenn ein Verein wie Bayer halt "streng" ist. Hat bei Schürrle ja am Ende auch ganz gut geklappt. Wobei das letztlich auch die Pflicht war, dass er 20+ einspielt, da er für Leverkusen ja auch nicht gerade billig war.
Auf der anderen Seite hat Chelsea für einen Marin immer noch nette 10 Mio gezahlt. Obwohl das sicher mehr als Überwert war. Aber solche Transfers gibt es halt auch... Zorc reibt sich ja heute noch die Hände wenn er sich an den Odonkor-Transfer nach der WM erinnert.
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