gh0 schrieb:
Da haut er aber einen raus, der Dietrich.
Mit welchem Spielermaterial will er denn das schaffen? Klar wird es einige Spieler geben, die für SEHR viel Geld nach Leipzig ziehen werden, aber ob das wirklich Elitespieler, die man für eine Meisterschaft braucht, sein werden? Fraglich.
Klar, das Modell ist neu, allerdings nicht komplett. RB Leipzig ist auch nicht mehr als eine Mischung aus Leverkusen/Wolfsburg, Paris und Hoffenheim.
Wie man am Beispiel Paris sieht, funktioniert es ja, Spieler einfach mit einem Haufen Geld und damit einhand einer großen Aussicht auf Erfolg zu locken. OK, Paris war schon vorher ein Traditionsklub in Frankreich, davon ist RB Leipzig weit entfernt. Sieht man sich aber nun Hoffenheim an und bedenkt, dass Hopp dort keine besonders freizügigen Investitionen mehr durchführt (über die letzten 3 Jahre jeweils nur etwa 7 Mio. € Transferdefizit), kann man sich wohl denken, wo Hoffenheim jetzt stehen könnte, wenn er dort ähnlich viel Geld wie die Pariser Scheichs reingesteckt hätte.
Jetzt kann man sich auch noch Leverkusen und Wolfsburg anschauen. Diese und RB Leipzig eint der Status des sportlichen Aushängeschildes jeweils eines internationalen Großkonzerns. Sieht man sich Wolfsburg an, ist VW da gerade ordentlich am investieren (denn diese Ausgaben kann der Nicht-CL-Verein Wolfsburg nicht durch Einzahlungsüberschüsse finanzieren): De Bruyne und Gustavo zu verpflichten, war auch gleichzeitig ein Versprechen, noch mehr in der Kader zu investieren. Dieses Versprechen könnte diese Transferperiode bereits mit Lukaku teilweise eingelöst werden. Auch das Halten von Rodriguez und Gustavo über diese Transferperiode hinaus ist als Investition zu sehen, da beide ganz klar schneller wachsen/größer sind als der Verein. Entweder wird Rodriguez bald eine saftige Gehaltserhöhung kosten oder er geht 2016 ablösefrei. Das Gehalt von Gustavo kostet den Klub ebenfalls verhältnismäßig zu viel, jedenfalls gehe ich davon aus.
In Leverkusen ist der Bayerkonzen dann ein ganzes Stück weniger mutig, sonst hätte man Vidal gehalten, ähnlich wie Wolfsburg das jetzt mit Gustavo und Rodriguez tut.
Was auf alle drei der genannten deutschen Teams zutrifft und sie zu Paris in Kontrast setzt, ist die Tatsache, dass in die deutschen Vereine weitaus moderater investiert wurde, auch wenn sich das in Wolfsburg gerade zu ändern scheint und es auch langsam in Richtung der "großen Summen" geht. Hopp möchte in Hoffenheim wohl einfach nicht sein gesamtes Privatvermögen aufbrauchen, was durchaus nachvollziehbar erscheint. VW und Bayer scheinen Sportmarketing einfach noch nicht für allzu wichtig zu halten.
Aber jetzt kommt Red Bull, die ein Formel 1-Team sponsorn, den Sprung aus dem Weltall organisieren und und und.
Wer wenn nicht die sollten ein deutsches geldtropfendes Paris SG-Monster schaffen können?
gh0 schrieb:
Was anderes, was mich eigentlich schon länger beschäftigt: Mateschitz ist jetzt 70. Wenn er mal in Rente gehen sollte (oder sterben, sowas solls ab 70 ja auch geben, nicht dass ich ihm das wünschen würde, er darf gerne 120+ Jahre alt werden, wenn er mag und kann), was passiert bei einem Nachfolger? Ist das so geregelt, dass dieser dann das alles genauso fortführen muss, oder kann es passieren, dass dann ein Verein von einem Tag auf den nächsten ohne Geldgeber dasteht? Das selbe mit Hopp und Hoffenheim.
Bei Red Bull steht hinter jeder Entscheidung wirtschaftliches Kalkül. Das wird sich mit oder ohne Mateschitz nicht verändern. Würde er keinen Sinn in RB Leipzig sehen, würde er das Projekt auch wieder beenden.
Was dann passiert, weiß ich auch nicht. Grundsätzlich würde ich sagen, die verkaufen den Verein, aber rechtlich funktioniert sowas in Deutschland ja nicht ansatzweise so einfach wie es klingt. Vielleicht würden sie den Verein einfach auflösen (bei der Mitgliederstruktur ja eigentlich machbar) und dabei alles verkaufen, was geht, solange sich das Konzept nicht einfach auf einen anderen "Sponsorbesitzer" übertragen lässt.