Chris_S04 schrieb:
Gut wenn kein IV dabei ist, ist das schlecht. Aber gibt es keine Möglichkeit umzustellen? Irgendwen in die Abwehr zurückziehen und dafür den Mittelfeld-Talenten ein bisschen Praxis verschaffen?
Außerdem spricht ja keiner davon, dass ein Jugendspieler, sofern es ihn gäbe direkt die Abwehr der Bayern koordinieren müsste. Ayhan hat letzte Saison nach Höwedes' Ausfall auch nicht den Abwehrchef gemacht sondern Matip. Ist also schon möglich.
Ich will hier niemanden angreifen oder sonstiges, ich meine eben nur, man sieht in der BuLi des öfteren den Trend in solchen Situationen evtl auch mal eigenen Talenten Einsatzzeit zu gewähren, sei es der BVB, Wolfsburg oder auch S04. Warum spricht man in München dann direkt über einen 30+ Mio Transfer?
Nochmal, klar das Niveau und die Ansprüche sind natürlich hoch in München, aber ich meine wie kamen denn Spieler wie Müller oder Badstuber hoch? Ihnen hat man auch mal das Vertrauen geschenkt.
Umstellen funktioniert nicht richtig, da Martinez schon der einzige DM war, der auch IV kann und Alaba ja bereits IV spielt. Und wenn sich Schweini auch noch als langzeitverletzt entpuppt (ich gehe bei dem noch von mindestens 4 Wochen Pause aus), werden Gaudino und Hojbjerg da schon so auf viele Einsatzzeiten kommen. Da Rafinha aktuell auch verletzt ist, ist eigentlich nur die Frage, wo man Lahm hinsetzt und welche Lücke dann Hojbjerg oder Gaudino stopfen muss. In den ersten beiden Spielen fehlt sogar noch Boateng wegen einer Rotsperre. Da stellt sich die Dreierkette mit Alaba, Badstuber und Dante dann schon von selbst auf, wobei Badstuber immer noch keine 90 Minuten spielen kann. Und Rode und Bernat sind da auch schon gesetzt.
Müller und Badstuber wurde mal von van Gaal das Vertrauen geschenkt, als der FCB noch nicht zur Weltspitze gehörte. Ich glaube, das kann man so zählen lassen. Den FCB mit dem BVB, Wolfsburg oder Schalke bzgl der Integration von Jugendspielern zu vergleichen, ist auch nicht besonders sinnvoll. Die Vergleiche sollten da eher mit Real oder Chelsea stattfinden und die lassen auch seit Jahren keinen aus der Jugend mehr sofort Stammspieler werden wie van Gaal das mit Badstuber und Müller gemacht hat. Selbst in Barcelona mit der wohl besten Jugendabteilung der Welt ist der letzte integrierte Jugendspieler in der heutigen A-Elf der 26-jährige Busquets.
Wenn man das Geld hat, ist Zukaufen beinahe immer die beste Lösung.
nebulein schrieb:
Es behauptet ja niemand, dass er den Job besser machen könnte, trotzdem darf man in einem Diskussionsforum auch mal gewisse Dinge in Frage stellen. Mit dem Argument was du gerade bringst, ja setzt ihr euch mal auf die Bank, dürfte hier auch keine Kritik mehr gegenüber irgendeinem Spieler erfolgen, denn niemand hier spielt auf dem Niveau eines Bulispieler, sonst hat er besseres zu tun als in einem Computerforum über Fussball zu schreiben. Ich kann z.b. nicht kicken wie Mesut Özil, trotzdem stinkt mir manchmal wie er über den Platzt schleift. Wobei es bei Pep natürlich keine Frage seiner eigenen Motivation und Einstellung ist.
Es ist klar, dass jemand der sein leben dem Fussball widmet schon weiss was er da tut. Aber es kommt mir trotzdem so vor, dass er einfach Recht behalten möchte und deswegen eben Dinge tut, die für mich als Außenstehender wenigstens mal fragwürdig erscheinen.
Das sollte kein Grund sein, nicht mehr darüber zu diskutieren, sondern nur etwas, was man immer im Hinterkopf behalten sollte.
Bei Kritik an den Spielern ist es auch wieder etwas anderes, weil deren Arbeitsausführung von Entscheidungen in Sekundenbruchteilen abhängt. Bei Trainern sind Entscheidungen jedoch meist wohl durchdacht gefällt. Einen Spieler zu kritisieren, ist deshalb wesentlich einfacher, weil unter extremen Zeitdruck nun einmal haufenweise falsche Entscheidungen getroffen werden. Folglich kommt es dort oft zu wirklich offensichtlichen Fehlern, die dann auch jeder Beobachter, meist sogar der Spieler selbst noch im selben Augenblick leicht einsehen kann.
Fragwürdige Entscheidungen trifft ja nicht nur Guardiola. Zum einen bieten sich einem Trainer viele Entscheidungsmöglichkeiten, bei denen viele einfach aus all seinen Betrachtungsmöglichkeiten heraus indifferent sind, woraus zwangsweise Präferenzunterschiede entstehen. Manche bevorzugen dann, wären sie Entscheider gewesen, das eine, manche das andere, im Endeffekt war es jedoch gar nicht absehbar, wie sich die Entscheidung auswirkt. Zum anderen muss er auch die Funktion eines Innovators erfüllen, um für Fortschritt zu sorgen und das funktioniert nicht, indem er nur Entscheidungen trifft, die alle anderen oder zumindest die Durchschnittsmeinung aller anderen von ihm erwarten. Da man am jetzigen Punkt noch nicht wirklich sagen kann, dass Guardiola gescheitert ist (dafür war der Erfolg der letzten Saison dann doch zu groß), ist man gerade noch innerhalb einer Entwicklung, bei der man am Ende messen muss, ob sie erfolgreich war oder nicht. Nur daran wird sich wirklich sehen lassen, ob Guardiolas Wirken positiv oder negativ war. Das bringt die Sache leider so mit sich.