Gehälter in der IT (1. Post beachten!)

So, nachdem ich diesen Thread schon in der Vergangenheit häufig gerne gelesen habe, trage ich nun auch mal was zum Thema Gehaltstransparenz bei.

1) Bundesland: NRW, Ruhrgebiet
2) Tätigkeitsfeld: Datenbankadmin
3) Bruttolohn pro Jahr: aktuell ~54.000€ / Jahr - ab dem nächsten Jahr ausgehandelt sind 60.000€
4) Nettolohn pro Jahr: SK1, k. Kirchensteuer
5) Wochenarbeitszeit: 39-Stunden pro Woche dank strikter Zeiterfassung. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit zwischen 6 und 20 Uhr. Die Hälfte davon im Home-Office.
6) Alter: 27
7) Geschlecht: M
8) Bildung: Ausbildung zum Informatikkaufmann
9) Wie lange schon im Berufsfeld tätig: 4 Jahre
10) Arbeitsverhältnis: Unbefristet
 
Cronus schrieb:
Ich weiß nicht ob das hier reingehört, aber hat jemand einen Rat für mich?
Hintergrund:
Die Gehaltsunterschiede scheinen ja teilweise trotz gleicher Qualifikation enorm zu sein (Hab jetzt circa 30 Seiten durchgeblättert). Ich studiere derzeit Wirtschaftsinformatik mit 1,x und in Regelstudienzeit, habe aber das Gefühl, dass mich gute Noten und Regelstudienzeit nicht weiterbringen... Mein letzter Werkstudentenjob war ziemlich langweilig und hat mich ehrlich gesagt auch nicht weitergebracht. Ich bin derzeit in Niedersachsen/Bremen auf der Suche nach einem neuen Werkstudentenjob, wo ich vielleicht auch dauerhaft bleiben möchte. Mir macht die Softwareentwicklung Spaß, habe aber noch keine großen praktischen Erfahrungen, außer durch praktische Projekte an der Uni. Andererseits habe ich auch noch andere Möglichkeiten, beispielsweise hat mir Prozessmodellierung/Prozessmanagement und auch Statistik viel Spaß gemacht. Den Master in Informatik oder Wirtschaftsinformatik ziehe ich sehr stark in Erwägung, da mir das Studium durch genügend Anstrengung bisher relativ einfach fiel.
Frage:
Habt ihr Ratschläge?
  1. Könnt ihr irgendwelche Unternehmen in der Umgebung empfehlen? Worauf am besten achten? (Unternehmensgröße, IG Metall, ... )
  2. Kann man in der Entwicklung auch genauso gut in meiner Gegend verdienen oder sollte ich eher etwas in Richtung Wirtschaft/Wirtschaftsinformatik suchen?
  3. Ich stehe auch gerade relativ kurz vor dem Abschluss (Mit Regelstudienzeit wäre ich nächsten Sommer fertig) und weiß noch nicht ob ich Master Wirtschaftsinformatik oder Informatik machen sollte, weil ich theoretisch ja auch nach dem Wirtschaftsinformatik Master noch Softwareentwickler werden könnte..
  4. Gerne auch irgendwelche anderen Tipps, falls ihr in einer ähnlichen Situation wart.
Und bitte keine Antworten wie: Das musst du selber wissen.. Ich wäre momentan sehr dankbar über jeden Rat (Egal ob subjektiv oder objektiv -> vielleicht sogar mit Gehältern aus der Gegend)
Die HTML-Tags bitte ich zu entschuldigen. Mit dem Edge funktioniert die normale Editierfunktion nicht. Wir suchen im BAAINBw gerade händeringend Wirtschaftsinformatiker / Informatiker. 2020 sollen 600 Leute eingestellt werden. Mit einem B.Sc. würde das bedeuten Einstiegsamt Regierungsoberinspektor (Besoldung A10) im gehobenen Dienst. Nach 5 Jahren erreicht man üblicherweise A12.
 
Ja, das ist machbar. Zwei Büros weiter sitzt einer, der das geschafft hat.
 
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Reaktionen: Pogrommist
downforze schrieb:
Vielleicht als statistische Info:
das Durchschnittsgehalt in Deutschland lag 2019 zwar bei 3700€ Brutto, aber 70% aller Menschen verdienen weniger als 2700€ Brutto. D.h. dass wenige extrem viel verdienen und sehr viele sehr wenig.

Hast du dafür ne Quelle? Ich kenne in meinem Umkreis nur sehr wenige die Vollzeit weniger als 2700 Euro Brutto verdienen. Die meisten liegen zwischen den 2700 Euro und 3700 Euro.
 
"Zyclon schrieb:
</p><p>Hast du dafür ne Quelle? Ich kenne in meinem Umkreis nur sehr wenige die Vollzeit weniger als 2700 Euro Brutto verdienen. Die meisten liegen zwischen den 2700 Euro und 3700 Euro.</p><p>
Das steht bspw. auf der Seite vom Statistischen Bundesamt bei den Arbeitsmarktzahlen. Alternativ kannst du auch "Mediangehalt Deutschland" Googlen. Ich war auch erstaunt, wo ich das gesehen habe. Das Durchschnittsgehalt ist aber letztendlich nur Veralberung. Wenn einer 90000 im Monat verdient und 10 weitere 1000, sind im Durchschnitt alle Großverdiener.
ayngush schrieb:
Koblenz oder gibt es da noch andere Standorte, die Google nicht finden darf?
Bonn oder Koblenz in aller Regel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Update: Zum 1.1.20 ändert sich da endlich was :)

1) Bundesland: NRW
2) Beruf/aktuelle Position: Systemadministrator (Technischer Leiter i.V.) Teamleiter (Netzwerk) im öffentlichen Dienst (E11)
3) Bruttolohn pro Jahr: ~41.000 -> ~53.000€ + 1.200€ Zulage p.a.
5) Wochenarbeitszeit: 39h
6) Alter: 21 24 (Das bräuchte sich übrigens nicht mehr ändern)
7) Geschlecht: männlich
8) Ausbildung: Realschule -> FiSi -> Studium B.Sc. Wirtschaftsinformatik (Abschluss Q4 2020)
9) Wie lange schon im Berufsfeld tätig: 6 Jahre
10) Arbeitsverhältnis: unbefristet
 
Die Zahlen sind schon ziemlich interessant. Sie zeigen aber auch das viele Gehälter die hier angegeben werden absolut nicht normal sind. Gerade ohne Berufserfahrung frisch von der Uni sollte man nicht zu hohe Erwartungen haben. Leider wird man in der Hinsicht im Studium aber schon etwas verdorben weil dort einfach ganz falsche Vorstellungen herrschen was in der Wirtschaft so los ist.
Meine Erfahrung ist das die Luft für Jobs mit Gehältern über 50k - 60k im Jahr schon ziemlich dünn ist. Die gibt es nicht in Massen. Selbst ne gute Freundin mit einem guten Master in Physik plus Doktortitel und Erfahrung in der Forschung hat da nicht gleich auf Anhieb was gefunden. Man bekommt sie muss aber dafür dann auch schon was vorweisen in seiner Vita und vielfach liegt man dann auch schnell bei mehr als 40 Stunden die Woche.
 
Da bin ich bei dir. Ich kenne auch genug Masterabsolventen, die bei ihrer ersten Stelle, in Betrieben ohne Tarifvertrag, eher zwischen 30k und 40k im Jahr liegen. Das sieht dann bei Leuten mit Ausbildung noch düsterer aus.
M.E. gibt es in DE auch keinen Fachkräftemangel, sondern eher einen Billigfachkräftemangel... ;)
 
Naja, man möchte in Deutschland als Arbeitgeber Löhne festlegen dürfen. Wenn man zum Wunschlohn nicht die Wunschqualifiktion findet, so nennt man das dann Fachkräftemangel.
 
krong schrieb:
Da bin ich bei dir. Ich kenne auch genug Masterabsolventen, die bei ihrer ersten Stelle, in Betrieben ohne Tarifvertrag, eher zwischen 30k und 40k im Jahr liegen.
sollen sie ruhig machen
ist vllt. auch nicht ganz verkehrt, dass ein Neuling wenig verdient. Ein böses Erwachen darf er aber erleben, wenn er nach 3 Jahren feststellt, dass er woanders 60k verdienen könnte.
Dann geht er zum Chef, schildert sein Anliegen und wundert sich über seine große Augen: "Was?! 50% Gehaltsterhöhung?! 10% ist das höchste!"
 
downforze schrieb:
Das steht bspw. auf der Seite vom Statistischen Bundesamt bei den Arbeitsmarktzahlen. Alternativ kannst du auch "Mediangehalt Deutschland" Googlen.
Ganz ehrlich? Habe ich getan! Auf der "destatis" Seite finde ich trotzdem nur Durchschnittseinkommen und mit deinen angegebenen Suchbegriff finde ich bei Google drei mal nichts und dann das:

Gehälter in der IT| Seite 47 | ComputerBase Forum
https://www.computerbase.de › ... › Bildung, Beruf und Zukunftspläne

21.03.2017 - Alternativ kannst du auch "Mediangehalt Deutschland" Googlen. Ich war auch erstaunt, wo ich das gesehen habe. Das Durchschnittsgehalt ist ...

Eventuell helft ihr mir einfach mal weiter mit einen Deeplink auf eine statistisch relevante Auswertung zum Medianeinkommen in Deutschland - am besten mit IT-Bezug :)
Mich würde das nämlich ebenfalls mal interessieren...
 
ayngush schrieb:
Ganz ehrlich? Habe ich getan! Auf der "destatis" Seite finde ich trotzdem nur Durchschnittseinkommen und mit deinen angegebenen Suchbegriff finde ich bei Google drei mal nichts und dann das:Eventuell helft ihr mir einfach mal weiter mit einen Deeplink auf eine statistisch relevante Auswertung zum Medianeinkommen in Deutschland - am besten mit IT-Bezug Mich würde das nämlich ebenfalls mal interessieren...
offizielles Dokument ist der Armuts- und Reichtumsbericht von Ministerium:
ARB hier bitte Seite 343 aufrufen:
"Im Jahr 2011 lag auf Basis des SOEP der Durchschnitt (hier: Median) der Nettoäquivalenzeinkommen, also der Einkommen, die die Haushaltszusammensetzung berücksichtigen, bei 19697 Euro"
D.h. pro Monat 1600€ Netto. D.h. 50% aller Deutschen haben Netto weniger als 1600€.

Mediangehalt
"Ab 1.615 Euro im Monat gehört ihr zu Deutschlands oberen 50 Prozent"
So sieht die Realität aus.

Mediangehalt Zeit.de
"
Für einen Singlehaushalt liegt dieser Median bei knapp 1.400 Euro pro Monat"
Vergleich mit Durchschnittsgehalt


Randnotiz: aus dem Medianeinkommen berechnet sich auch die Armutsquote. Die liegt nämlich bei 0,6 * Medianeinkommen. D.h. ab 1050€ gilt man auch offiziell als arm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pogrommist schrieb:
sollen sie ruhig machen
ist vllt. auch nicht ganz verkehrt, dass ein Neuling wenig verdient. Ein böses Erwachen darf er aber erleben, wenn er nach 3 Jahren feststellt, dass er woanders 60k verdienen könnte.
Dann geht er zum Chef, schildert sein Anliegen und wundert sich über seine große Augen: "Was?! 50% Gehaltsterhöhung?! 10% ist das höchste!"

Könnte ist das Stichwort. Den Job muss man aber erstmal finden und auch bekommen. Hier wird gerne so getan als ob es überhaupt kein Problem ist einen Job zu bekommen wo einem 50k - 60k und mehr im Jahr bezahlt wird. So einfach ist das aber nicht und ich komme aus einem Bereich in dem ich mir die Jobs aussuchen kann.

Downforze: Gibt es auch aktuelle Zahlen. Die Artikel sind von 2017. Die werden also mit einer Datenbasis von 2016 gerechnet haben.
 
@downforze
Das sind die zum Teil von der Regierung schöngerechneten Zahlen, die von den Medien verbreitet wurden. Es hieß damals quasi, dass jeder mindestens zur Mittelschicht gehört, außer derjenige bezieht Hartz 4. Das dies völlig lächerlich ist müsste jedem klar sein.

Auch wird bei einer alleinstehenden Person einfach die Familie weggekürzt (Braucht die Person kein Geld, um eine solche zu gründen? / Darf die Person das dadurch evtl. gesparte Geld nicht anderweitig ausgeben? Für Auto, Urlaub, Luxus statt Familie?).

Für realitätsnahe Angaben darf man nur die Median-Bruttolöhne vergleichen. Was diejenigen mit ihrem Geld anstellen und welche steuerlichen Abzüge diese haben ist ihre Sache. Entsprechende Zahlen habe ich vor 2 Seiten gepostet. Aber auch meine Zahlen sind wohl weder aktuell noch vollständig.
 
Stellt sich bloß die Frage welcher Median Lohn richtig ist? So auf die Schnelle geschaut liegen da ein paar 100 Euro Brutto dazwischen obwohl ihr anscheinend das selbe Jahr erwischt habt. Der eine Artikel ist aus 04/17 und der andere aus 08/17.
 
can320 schrieb:
@downforzeDas sind die zum Teil von der Regierung schöngerechneten Zahlen, die von den Medien verbreitet wurden. Es hieß damals quasi, dass jeder mindestens zur Mittelschicht gehört, außer derjenige bezieht Hartz 4. Das dies völlig lächerlich ist müsste jedem klar sein.Auch wird bei einer alleinstehenden Person einfach die Familie weggekürzt (Braucht die Person kein Geld, um eine solche zu gründen? / Darf die Person das dadurch evtl. gesparte Geld nicht anderweitig ausgeben? Für Auto, Urlaub, Luxus statt Familie?).Für realitätsnahe Angaben darf man nur die Median-Bruttolöhne vergleichen. Was diejenigen mit ihrem Geld anstellen und welche steuerlichen Abzüge diese haben ist ihre Sache. Entsprechende Zahlen habe ich vor 2 Seiten gepostet. Aber auch meine Zahlen sind wohl weder aktuell noch vollständig.
Das ist ja die große Verarschung. Das Durchschnittsgehalt mit 3700€ hört sich immer toll an. Dann denkt jeder Normalbürger "wow". Dass das Durchschnittseinkommen nur wegen sehr wenigen Superverdienern so hoch ist, wird natürlich nicht gesagt. Warum in dem einen Link von 1400€ gesprochen wird, k.A. Es kommt auch immer drauf an, ob Azubis und Teilzeitbeschäftigte rausgerechnet werden. Höhere Zahlen als 1615€ habe ich aber nie gefunden. Wenn der Bericht von 2017 ist, werden bis 2019 maximal 100€ dazugekommen sein, wobei ich selbst das nicht glaube. Der Armuts- und Reichtumsbericht wird 1 x pro Jahr erstellt. Einen aktuelleren gibt es noch nicht öffentlich.
Genau die gleiche Schönrechnerei gibt es auch bei den Arbeitslosenzahlen, wo Kranke und welche in Maßnahmen einfach rausgerechnet werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
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