Creeed schrieb:
Alleine dadurch dass die Provider alleine schon für die Durchleitung von Inhalten haftbar gemacht werden können werden diese schon anfangen zu filtern. Alles muss überwacht werden um sich gegen Ansprüche abzusichern, das geht aber nur mit DPI. .
Ich habe mir mal das "Werk" auf
Deutsch durchgelesen und habe keinen Passus diesbezüglich finden können, oder ich vertue mich da.
Wenn jemals vorgesehen war, dass die Provider haftbar gemacht werden sollen, so wurde der Passus wohl entfernt, ebenso wie die strikte Überwachung jedes einzelnen Internetnutzers und die "3 Strikes"-Regel (die wohl auch vorgesehen war).
Was der Provider machen muss ist die Daten der Nutzer rauszugeben, die einer IP zum "Tatzeitpunkt" zugeordnet werden kann, um die Taten dann verfolgen zu können. Das ist aber jetzt auch schon so, auch ohne ACTA.
Ein Passus ist aber mal wirklich interessant: Die Behörden haben das Recht, sämtliche Hardware zu vernichten die beschlagmahmt wird. Das heisst auch, dass dann das Notebook/der manchmal teure PC einfach im Schredder landet.
Na, das wird dann ein teurer Spaß für Filesharer, abgesehen von der Geldstrafe und dem Schadensersatz für die entgangenen Einnahmen der Rechteinhaber.
Ausserdem sollen auch Delikte verfolgt werden, die Mittel bereitstellen, Kopierschutzmechanismen oder technische Sperren zu umgehen (sprich z.B. illegal den SIM/Net-Lock eines Handys/Smartphone z.B.), so habe ich es zumindest verstanden.
Da müssen sich aber einige Leute warm anziehen, die entweder Cracks/Keygeneratoren verteilen oder sie selber nutzen.
Die Abmahnanwälte werden wohl nicht mehr so reichlich Kasse machen, da "Abmahngebühren" (oder besser Strafgelder) dann der Staat erhebt und den Schadensersatz bekommen ja die Rechteinhaber/Verwerter. Im Wiederholungsfalle geht es eben ins Gefängnis. Naja, mit den Einnahmen können genug neue Strafanstalten gebaut werden.
Da kommt (falls Deutschland unterschreibt, bis Mai 2013 haben sie ja Zeit) einiges auf uns zu, wenn das durchgewunken wird und ich befürchte, das ist ist schon so gut wie unterschrieben.
Auch eine Abwahl der FDP wird da wenig bringen, da die Wahlen erst 2013 stattfinden und rückgängig machen kann man so eine Unterschrift nur 180 Tage lang, laut ACTA.
Da kann selbst eine Piratenpartei nichts ändern, welche ich zwar vielleicht für Medienkompetent halte, aber auf keinen Fall regierungsfähig, dazu sind die ein zu wilder Haufen, dessen Vorsitzender in Talkshows fleissig Grimassen schneidet (wie bei Anne Will damals), mehr aber nicht auf der Pfanne hat.
Dann gibt es da in der Führungsspitze noch einen Pirat mit Latzhose und Kopftuch (ein Neuzeit-Pirat eben), der nur stottert und nicht weiß, was er überhaupt sagen möchte. Dieser Mensch twittert fleissig, dass er ein Mettbrötchen für 2.50 € auf einer Sitzung gegessen hat und sich gerade in der Nase bohrt (so in etwa)und nennt es Transparenz. Na Mahlzeit.
Zugegeben, ich habe mich bisher wenig mit dem Parteiprogramm der Piraten auseinandergesetzt, aber das sind Dinge, die bei mir hängen geblieben sind, so wie zig anderen Menschen auch. Ausserdem wählen die Piraten meist nur junge Leute (und das meist nur aus Trotz), denen stehen bei den Wahlen noch etliche Millionen ältere Leute und Rentner gegegnüber, die von der Materie Internet nichts wissen oder wissen wollen.
Macht euch da mal nicht all zu grosse Hoffnungen.
Kurzum, weder die Abwahl der FDP, noch die Wahl der Piraten in den Bundestag ändern was an der Geschichte. Ändern kann es wohl nur das Volk, wenn es zahlreich auf die Straße geht und sei es noch so kalt. Naja es gibt ja Sachen wie Tee mit Rum und warme Klamotten und reichlich neue Leute lernt man da ja auch meist kennen.
Man sollte nur besser das Handy zu Hause lassen, denn sonst ist man schnell verdächtig.