Hallo,
wie man sieht, macht auch der Mobile-Bereich schon einen starken Anteil aus. Ich bin 37 Jahre alt, durfte noch zocken, als Spiele fehlerfrei entwickelt, einmalig einen Geldbetrag gekostet haben (das gabs mal). Mittlerweile ist es für jemanden, der es anders kennt, zum K***
. Auf dem Smartphone kann man die Spiele, wo "Pay to Win" nicht irgendwann auftritt (diese Grenze kommt immer, manchmal früher, manchmal später), wohl an einer Hand abzählen. Dass mein Fortschrittstempo im Spiel ohne Finanzspritze auf 1/Unendlich sinkt, zählt meiner Meinung nach auch zu "Pay to Win" oder "Pay to Play". Arbeitskollegen von mir sind bereit, mal kurz 100 € zu investieren, um mit anderen Kollegen mit zu halten. Ist ja auch "günstiger" im Megasparangebot, als alles einzeln zu kaufen
wenn man dann noch sieht, wofür das Geld ausgegeben wird, seh ich komplett schwarz. Sinnlose Klickspiele, wo es eigentlich nur darum geht, das Spiel künstlich in die Länge zu ziehen, bis auch der geduldigste Mensch Geld dafür ausgibt, um länger wie 30 Sekunden sinnvoll spielen zu können, ohne Stunden, Tage oder Wochen auf den nächsten "Moment" zu warten, wo es spielerisch weitergeht. Eigentlich läuft es bei diesen "Paradespielen" auf "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" hinaus.
Die neue Zielgruppe der Spielepublisher sind die 30 - 50jährigen, die genügend Geld haben, um mal ohne Nachzudenken 50 - 100 € ingame ausgeben UND die Kinder, denen man leichter regelmäßig 2 - 5 € "abnimmt", anstatt man warten muss, bis sie von ihrem Taschengeld das Geld fürs Vollpreisspiel gespart haben, wo dann auch noch die Gefahr besteht, dass er davon z. B. Lego kauft
Der "normale Spieler" ist uninteressant, der erwartet sogar Inhalte
Es geht darum, immer mehr Menschen den Zugang zum Spielen zu ermöglichen, Konsolen werden immer günstiger, die Spieleflatrate auf der XBox One kostet nur 10 € im Monat und ich bin im Paradies des "Pay to Win", der "Seasonpass" als "Leckerli" für die Reichen, die auf einmal 20 - 30 € ausgeben können, die einzelnen Contents für die weniger zahlungskräftigen Kunden, die Hersteller bieten mittlerweile für Arm bis Reich passende Pakete ... einfach ein Traum
Und der PC und die Konsolen sind auf dem gleichen Weg, wie jetzt schon der Mobilmarkt. Ich frag mich ernsthaft, wie jemand 20 € für einen Charakter in Gears of War 4 zahlt. Das komplette Spiel (ohne freigeschaltete Extras) kostete letztens im Angebot 16 €. Um alle Inhalte zu kaufen, müsste ich glaub mehrere Hundert Euro ausgeben, oder ich hätte gleich den "Ultramega-All-in-One-Battlesparpack" kaufen müssen. Macht mir irgendwie keinen Spaß mehr, ständig auch diese "Verführung" zu haben, irgendwas ingame zu kaufen. Ich spiel Forza 6 und bei jedem Auto, was ich mir kaufe, wird mir angeboten, es in erspielten oder echtem Geld zu kaufen. Sowas sollte separiert werden, ich kann im Hauptmenü den "Shop" besuchen und werde ingame nicht mehr ständig darauf angestoßen. Aber das wird nie mehr kommen, wäre ein Schritt zurück. Ich hofffe ernsthaft, dass dieser ganze Schrott als Glücksspiel gewertet wird und verboten wird für alle unter 16 Jahren. Wäre die einzige Möglichkeit, dass diese Entwicklung nicht schlimmer wird.
Ich warte darauf, dass das erste Spiel kommt, dass den Spieler aktiv ausbremst und ihn fast zum nachträglichen Geldausgeben nötigt .... so wie es heute unwahrscheinlich klingt, wird es morgen Realität sein. Ich glaub ich kaufe Gebrauchtspiele von vor 20 Jahren, bau mir Retrorechner, setz meinen Aluhut auf und zieh das LAN-Kabel ab und genieße Spiele als das, was sie mal waren: ein Spiel.
Gruß Klaus