Ich habe erst vor "kurzem" damit angefangen. Das Spiel ist schon gewaltig, es ist sein Geld definitiv wert, auch zum Vollpreis. Ich habe bisher 250 h drin "versenkt".
Erstmal ein Tipp für Neulinge: Ich war so blöd und hab alles selber mit erfarmten/erwirtschafteten Materialien/Items bezahlt, was man "aufdecken" kann. Wenn man vorher allerdings alle Quests macht kriegt man viele Optionen als "Questbelohnung" die man sonst teuer bezahlen müsste. Da hab ich ihn und wieder im Nachhinein "in die Tischkante gebissen", als das "pseudofreigeschaltet" wurde was ich schon hatte.
Es ist im Großen und Ganzem ein Sandbox-Spiel. Ziel ist eigentlich alles zu erschaffen und erfarmen was es gibt. "Leider" ist es ziemlich einfach, Spoiler: Eigentlich ist nur die erste halbe Stunde auch im "Permadeathmodus" gefährlich. Die meisten Tode hatte ich eher durch Bugs (innerhalb der Frachtertextur gefangen sein usw) und nocheinSpoiler bevor ich wusste dass die Wächter in gewissen Situationen endlos respawnen und man sich per Flucht ihnen entziehen kann.
Wenn man das akzeptiert ist das Spiel ein "gemütlich-vor-sich-hin"-Siedeln/Craften/Harvesten und -Questen. Es sind wunderschöne Welten mit vielen netten Ideen. Klar, irgendwann wiederholt sich optisch Vieles, aber mir ist eine glaubhaft zufallsgenerierte Welt mit vielen aus kleinen verschiedenen Bausteinen bestehenden Planeten lieber als 10 "durchdesignte" Planeten. Da es viel Wertvolles zu finden gibt ist man häufig per Fahrzeug - wenn man eines hat - auf den Planeten unterwegs.
VR-Unterstützung ist ganz gut, aber ich musste mich mit "Zielpunkt-Setzen-und-Springen" dabei bewegen, keine Ahnung ob man eine Taste am VR-Set so belegen kann dass man "flüssig" durchläuft, das wäre für mich stimmungsvoller. Da man häufig sich in Fahrzeugen befindet würde ich dabei die sitzende Position vorziehen. Schubhebel/Lenkräder/Joysticks bewegt man "mit der/den Hand/Händen in der Luft". Mit ein bissel Übung kommt man damit gut klar. Ob "echte" Hotas im Sitzen benutzt werden können habe ich noch nicht getestet. Bleibt nur noch zu sagen dass ich NMS im VR nur in den niedrigsten Einstellungen mit einer mobilen GTX 1060 6 GB spielen kann, im Gegensatz zu Elite Dangerous o. Ä. Ich glaub der VRAM ist dort wichtig, jedenfalls entstehen bei Bewegungen im VR in "High"-Details "schwarze Wände" als Spielwelt die sich erst in mehreren Sekunden "in das Spiel verwandeln". Es ist nicht spielbar so. Auf low-Details mit VR-Auflösung ists allerdings kein Problem.
Gibt einige Bugs, speziell bei Raffinerien und "Erntemaschinen", dass das darin befindliche häufig sehr teure Material einfach mal "verschwindet". Auch Texturenbugs sind nicht selten, wie ich es oben schonmal angedeutet hab. Weiterhin ist bei einem Tod immer das Spiel gecrasht beim schwarzen Bildschirm. Ich hab allerdings herausgefunden dass das nur passiert wenn man eine (Maus-)Taste dabei ungeduldig drückt, weils etwas braucht, weil das Spiel lädt. Lässt man die Finger ruhig crasht das Spiel praktisch nie.
Ich bewundere dass sie so lange "unbezahlt" an dem Spiel arbeiten, es gibt nichts was man sich für "Echtgeld" kaufen kann. Ich frag mich echt wovon sie leben, zumal man das Spiel bei Keysellern für 15-17 Euro kriegt.
Nun zu "meinen persönlichen" Kritikpunkten:
Es gibt praktisch keine Herausforderungen, es ist ein Spiel zum farmen, harvesten und entdecken mit ein paar einfachen Quests. Das mag zum entspannten Spielen und "vorsichhersiedeln" reichen. Aber wozu habe ich eine "fette Flotte" mit 35 "trainierten" Fregatten und einem "Superschlachtschiff" (heißt komischerweise Frachter dort), wenn die einzige Raumschiffaction aus bis feindlichen zu 8 Jägern besteht, die trotz Schussanimationen nicht mal vom Schlachtschiff zerstört werden können. Man kann mit einer Taste automatisch einem Ziel folgen, ohne dass man selber steuern muss ( - gut, vielleicht ist es dem VR geschuldet weil zielen mit einem unfühlbaren Joystick doch etwas schwer wäre). Die feindlichen Schiffe sind auch ohne eigene Flotte/Geschwader so schnell erledigt dass sie einem eigentlich nur leid tun.
Mitunter springt eine eigene Kampffregatte bei einem weiter entfernten Kampf dazu, macht aber irgendwie nix. Die eigenen Geschwaderschiffe sind so "hilfreich", dass sie einem nur vorm Zielkreuz rumfliegen und man drauf achten muss, dass man sie nicht aus Versehen abschießt, und sie selber fast keinen Schaden machen. Landet man auf einem Schlachtschiff/einer Station ist der Kampf sofort beendet. Also nichts mit "über VR auf einem Schlachtschiff stehen und den Kampf von der Brücke aus bzw. von Fenstern aus genießen".
Die Fregatten schickt man "ogamemäßig" auf "Quests" und es gibt danach zufällige Questbelohnungen je nach Schwierigkeit und Art der Quests. Man kriegt Meldungen wann sie wo ein System betreten und im Schlachtschiff sieht man wie lange sie noch brauchen um zurückzukommen.
Es fehlt einfach ein forderndes "Endgame". Beispielsweise müsste hin und wieder eine feindliche NPC-Flotte samt Schlachtschiff und Fregatten in zufälliger Stärke zur eigenen Flotte springen und angreifen. Man muss dann überlegen ob die Fregatten vor Ort das packen können (eventuell mit Verlusten die man wieder erwirtschaften muss!) oder ob man die "questenden" Fregatten dafür zurückholen muss. Eine Schlacht zwischen "dicken Pötten" und Fregatten im VR auf einer Brücke stell ich mir grandios vor, wenn Fregatten beispielsweise in gleißenden Explosionswolken verglühen! Und es müsste auf beiden Seiten bei so etwas viel mehr Jäger geben! (Bisher kann man sich 4 Begleitjäger zulegen).
Als ich das erste Mal in NMS war und eine NPC-Flotte mit gewaltigen Animationen und Sounds ins System sprang dachte ich da fängt jetzt eine Raumschlacht an. Aber Pustekuchen! Die sind nur dafür da dass man von ihnen Fregatten oder Schlachtschiffe "abkaufen" kann. Sonst hängen sie nur sinnlos im Weltraum rum.
Weiterhin würd ich mir wünschen dass man seine Siedlungen/Basen militärisch ausbauen kann (Geschütztürme, Raketen, u. Ä) und es "richtige" kombinierte NPC-Angriffe mit Panzern, Infanterien und Raumjägern gibt, so dass die eigene Basis auch zerstört werden kann und man sie wieder aufbauen kann/muss.
Also ein Echtzeitstrategiespiel wäre das, wonach NMS schreit. Die Grundlagen dafür sind eigentlich perfekt. Aber die Macher fügen wohl derzeit eher optischen Content hinzu, was sicher nicht falsch ist. Das Prinzip bleibt aber das Gleiche. Irgendwann weiß man mit seinem Material nicht mehr wohin, weil man nichts groß verlieren kann.
Unterm Strich ist das Spiel trotzdem eines der Besten, nur fehlt ein spannendes "Endgame", wo man auch Ressourcen nachproduzieren muss, weil man etwas verlieren kann.
So, das waren meine Anmerkungen zum Spiel derzeit. ;-)