Straputsky schrieb:
Ja, der Spieler hatte da mal wieder ein mächtiges Tool in der Hand und hat es versaubeutelt. Letzten Endes wird der Tiger wieder um einen Zahn ärmer gemacht. Dies ist aus meiner Sicht aber eben auch selbst verschuldet.
Wieso? Weil berechtigt an der Stelle kritisiert wird, wo es potentiell die meisten Leute sehen bzw. der Einfluss auf den Punkt der die Publisher am meisten schmerzt, nämlich bei den sweet, sweet $, am größten ausfallen kann?
Es wird häufig so getan, als würde Review Bombing "einfach so ohne Grund" stattfinden, was halt faktisch absolut falsch ist: Atlas hat berechtigte Gründe, DayZ hat berechtigte Gründe, No Mans Sky, Dark Souls Remastere und und und für jeden einzelnen der dort als Review Bombing bezeichneten Vorgänge gibt so objektiv kritisierbare Gründe die eben nicht immer auf das reine Gameplay zurückzuführen sind.
Auch lässt sich überhaupt nicht klar trennen, ab wo das "Spiel" bzw. Gameplay anfängt und aufhört: Pay2Win als Beispiel, wo der Einfluss nicht per se negativ sein muss aber definitiv stark negativ sein kann. Oder DRM als hier mehrmals schon angeführt: wird der DRM Server abgestellt kannst du das Spiel nicht mehr spielen oder in anderen Fällen leidet die Performance unter dem DRM. Weitere Beispiele wie z.B. durch schlechten Patch Support, nachträgliche Monetarisierung etc. kann sich hier jeder selbst ausmalen.
Und genau deswegen muss eine solche News mit "wir wollen gegen Review Bombing vorgehen" negativ aufgefasst werden: ab wann wird man gegen Protest vorgehen, wo liegt die Schmerzgrenze von Valve, gerade weil man ja direkt an dem unterbinden von Protest mit verdient?
Ich bin per se kein Freund des Steam-Review System, da es viel zu viele Punkt auf einen Daumen hoch oder runter vereinfacht: ein komplexes Produkt wie es Spiele eben sind lässt sich so kaum bewerten (außer in Ausnahmefällen wie z.B. Fernbussimulator oder ähnlich verbuggte Spiele). Aber immerhin gibt es hier die Möglichkeit gegen Bullshi* von Publishern zu protestieren: Origin, Uplay und (noch) Epic bieten sowas nicht.
Und um noch mal den Bogen zu Metro zurückzuschlagen: natürlich kann der Entwickler selbst nix für die Publisher Entscheidung super kurzfristig zu Epic zu wechseln. Aber der Vorgang selbst ist nun mal trotzdem untrennbar mit dem Spiel verbunden. Sprich, es hat negativen Einfluss für das Individuum welches das Spiel eben nicht bei Epics zu recht kritisierter Plattform kaufen wollte und das Reviews immer subjektiv sind, ist das Review Bombing dort auch absolut gerechtfertigt, selbst wenn es sich nicht auf das reine Gameplay bezieht.