icezolation schrieb:
Wie interpretierst du denn bitte
die Stellungnahme von Valve?
Deinen eigenen Link mal bitte lesen, denn dann wird der Prozess, wie dies gehandhabt wird dir vielleicht klar. Man scannt nicht den Inhalt der Reviews und sortiert diese dann aus, sondern ALLE Reviews, die in dem Zweitraum des Review-Bombing verfasst werden, werden aussortiert, egal ob sie sich mit dem Thema DRM, EULA o.Ä. befassen, und sogar die positiven. Der Zeitraum eines Shitstorms wird einfach nicht in die Gesamtwertung einberechnet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ALLE Reviews außerhalb des Review-Bombings unangetastet bleiben, da man hier schlicht zu faul ist ein entsprechendes Programm auf die Beine zu stellen, bzw. alle Reviews von Mitarbeitern überprüfen zu lassen.
icezolation schrieb:
Was tatsächlich darunter fällt wird man dann wohl Laufe der Zeit feststellen können.
Das ist doch eigentlich klar, oder? Massig negative Reviews in einem sehr kurzem Zeitraum, die vom Median davor stark abweichen. Alles andere würde mehr Arbeit für Valve bedeuten. Deswegen heißt es ja auch Bombing, wegen der Masse an negativen Reviews, welche die Gesamtwertung des Spiels unsachlich herunterziehen. Der Frust mag ja in vielen Fällen nachvollziehbar sein, aber es ist meiner Meinung nach völlig korrekt diese Reviews auszusortieren. Nimm Metacritic als Beispiel. Star Wars Battlefront 2 hat dort bei der PC und PS4-Version einen Schnitt von 1,1 der User-Bewertungen, sogar nur 0,9 auf der XBox. Ich hoffe wir sind uns einig, dass das Spiel, rein objektiv betrachtet zwar nicht wirklich gut ist, aber auch keine 1/10 ist, auch wenn die Mikrotransaktionen den Spielspaß vielleicht beeinflussen. Nimmt man nur die Hasswelle gegen das Spiel heraus und bewertet das Spiel komplett sachlich, kommt man ggf. noch auf 4-5/10, was imho eine wesentlich rationalere und sachlichere Bewertung ist.
icezolation schrieb:
Wer Geld für ein Produkt ausgegeben hat besitzt jegliches Recht sich darüber zu beschweren wenn es nicht einwandfrei funktioniert.
Dem stimme ich völlig zu. Generell kann er sich gerne beschweren, wenn etwas Versprochenes nicht funktioniert, oder wie bei No Man's Sky Inhalte fehlen, die versprochen waren, das sehe ich völlig ein. Nur bei Mikrotransaktionen die vorher angekündigt wurden, kann man sich dann eigentlich nur beschweren, wenn diese nicht funktionieren, bzw. nur bedingt, weil es welche gibt.
Wie gesagt, sollte etwas derartiges wirklich massiv den Spielspaß verderben, dann macht das im Netz Schlagzeilen. Wenn man das nicht mitbekommt, hat man sich schlicht vor dem Kauf nicht informiert. Da ist dann der Käufer der Dumme. Und wenn etwas den Spielspaß verdirbt, dann wird sich das auch außerhalb der Review-Bombings in den Reviews zeigen. Schlechte Spiele stehen nämlich auch ohne die Review-Bombings nicht plötzlich besser dar. Allerdings werden eigentlich gute Spiele nicht von einer Masse an negativen Reviews heruntergezogen, die teilweise mit dem Spiel nichts zu tun haben, ähnlich wie die alten Metro Spiele aktuell auf Steam, die schlechte bewertungen bekommen, weil der Nachfolger nur im Epic-Store verkauft wird. Der DRM, der den Spielspaß komplett verdirbt ist btw auch eher selten und wenn es der Fall ist, dann sind wie gesagt auch der große Teil der Reviews außerhalb der Review-Bombings ebenfalls negativ.
Ich hab hier jetzt keine Angst, dass die schlechten Spiele plötzlich alle äußerst positive Gesamtwertungen auf Steam haben, nur weil man den Shitstorm rausrechnet.
Edit: Ich sage nicht, dass ein Shitstorm nicht des öferen mal angesagt ist und perse ne schlechte sache. Man sollte aber imho nicht die Bewertungsoptionen im Netz dafür missbrauchen um seinem Frust Luft zu machen. Man könnte mMn das Problem auch lösen, indem eine Rezension unter 200 Zeichen einfach nicht abgegeben werden kann und ein Programm schreiben, dass erkennt, ob da nur Buchstabensalat steht, oder jemand sich die Zeit genommen hat 200 Zeichen, also echt nur ein paar Wörter zu dem Spiel zu schreiben. Alleine dadurch bekäme man sicherlich schon im Schnitt mehr sachliche Kritiken.
Bulletchief schrieb:
Aber genau letztere Stimmen wären eben interessant und wichtig, wenn es um die Rezension eines Films wie "A Wrinkle in Time" geht, der sich eben maßgeblich mit farbigen Frauen beschäftigt.
Das ist jetzt Offtopic, aber warum braucht es farbige Frauen um den Schnitt, die Kamera, das Drehbuch oder Ähnliches zu bewerten, auch wenn der Film über farbige Frauen geht. Können die das besser als z.B. weiße Männer? Die USA haben das Problem, dass selbst diejenigen, die gegen den Rassismus kämpfen, oft selbst einen Unterschied zwischen farbigen und weißen machen, statt einfach dafür zu kämpfen, dass es keine Unterschiede geben soll zwischen den Hautfarben. Das Problem ist komplex. Als Resultat der langen Unterdrückung, lebt ein großer Teil der farbigen Bevölkerung in der untersten sozialen Schicht, hat dadurch keinen Zugang zu besserer Bildung, wird eher kriminell, usw. Man kann jetzt nicht auf Knopfdruck mal eben dafür sorgen, dass farbige und weiße zu gleichen Teilen (entsprechend dem prozentualen Anteil an der Bevölkerung) in den sozialen Schichten verteilt sind und in allen Berufsgruppen, Vorständen, oder einer Jury vertreten sind. Das ist ein langer Weg. Was man machen sollte ist, sich Gedanken zu machen, wie man die unterste soziale Schicht (sowohl farbige als auch weiße) mit besserer Bildung versorgt, aus der Kriminalität holt, etc. Denn dort liegt das eigentliche Problem der Gesellschaft in den USA und dies würde langfristig auch die Rassentrennung lösen. Sich dann über zu wenig farbige in einer Jury von Filmkritikern zu beschweren ist mMn völlig belanglos.