ThirdLife schrieb:
Ich weiss nicht wie Apple das aufholen will nachdem ja die Entwicklung da stagniert hat und Performance vor allem über den Prozess und Takt geholt wurde statt "Revolution" beim Design der Arch.
Das stimmt so nicht. Der M1 war, als er auf dem Markt kam, der Prozessor mit dem größten Menge an "Instructions in Flight". Ich weiß die Zahlen gerade nicht mehr im Kopf, aber es waren ungefähr doppelt so viele wie bei Intel und AMD CPUs zu der Zeit. Wenn man aber auf hohem Niveau ist, sind weitere Steigerungen schwierig, bzw. langsamer. AMD, Intel und Qualcomm haben in dieser Hinsicht aufgeholt. Auch bei AMD hat man übrigens gesehen, dass es von Zen bis Zen3 noch richtig steil nach oben ging mit der IPC, mit Zen4 und Zen5 wurde die Kurve auch flacher.
Bei M2 und M3 hat Apple in der Tat wohl weniger an der Architektur der CPU geschraubt, dafür mehr an der GPU und NPU.
Apple ist ja sehr zugeknöpft, was Details angeht, und bisher gibt es den M4 nur in iPads wo in die tiefer gehende Benchmarks zur Messung von Eigenschaften der Mikroarchitektur schwierig sind.
Aber klar, Apple hat damals mit dem M1 gezeigt was möglich ist, und alle anderen mussten aufholen. Das haben sie jetzt getan, nun ist das Feld enger, und Apple wird nicht mehr immer an der Spitze stehen.
Bisher war Apple eher zurückhaltend konservativ was die Anzahl de Kerne angeht, vor allem der Basis SoC war nun lange bei der 4P+4E Konfiguration. Die Verfolger waren hier aggressiver, und können damit im Multicore punkten.
Intel zielt bei Lunar Lake mit der gleichen 4P+4E Konfig genau auf das Macbook Air. Problem dabei ist, dass Lunar Lake was "Benchmark Balken" angeht, zwar ungefähr gleichauf mit dem Macbook Air liegt, aber im Bereich de "thin and light" Windows Notebooks Modelle mit anderen Prozessoren (auch von Intel...) vorne liegen.
Die Frage ist nun, ob Windows Notebook "Macbook Air" Feeling bezüglich Laufzeit, Standby Verbrauch, Instant-On, usw. bieten kann. Hat Windows hier Defizite, oder "verkacken" es einfach die OEMs beim Powermangement, usw, oder gar beides?
Sprich, kommen die Vorteile von Lunar Lake bezüglich Power Budget wirklich beim Endkunden an?
Das was man bei einem Notebook im mobilen Einsatz will ist ja, das es leise und kühl bleibt, ohne Steckdose über den Tag kommt ohne das man man durch geringe Leistung bei der Arbeit ausgebremst wird. Das erfüllt z.b. mein M2 MacBook Air vollständig. Ich nutzte es mittlerweile sogar zunehmend für Softwarentwicklung, obwohl ich es dafür garnicht gekauft habe. Aber es ist meistens schneller als mein Ryzen 5 3600 Desktop, den ich bisher nicht aufgerüstet habe, weil er mir schnell genug war.
Praktisch ausgedrückt: Die von Apple getriggerte Entwicklung bei Notebook SoCs hat uns Leistung im Überfluss bei guter Effizenz beschert. Kurzfristig braucht es nicht mehr.
Auf Deine Ausgangsfrage zurück kommend: Apple könnte durch Erhöhung der Kernzahl aufholen, aber müssen sie das?
iSight2TheBlind schrieb:
Nein, dafür haben sie die A-SoCs!
Die M-SoCs sind ja eigentlich sogar aus den A-SoCs hervorgegangen und nutzen dieselben Kerne, nur halt mehr davon mit höherem Takt.
Bei den M-SoCs sind auch noch ein paar andere Aspekte anders, z.B. Cache Größen, Anzahl GPU Cores, Schnittstellen (Thunderbolt z.B.), Speicherinterface, Packaging
Sie sind für ein anderes Power Budget ausgelegt, außerdem wäre ein Mx-SoC mit dem on-Package RAM schlicht und ergreifend zu groß für ein iPhone Gehäuse - wobei das ggf. noch über anderes Packaging lösbar wäre.