Wow, hier geht es ja ganz schön hoch her. Gab meiner Meinung auch schon entspanntere Zeiten auf Computerbase. "replacement migration" und ähnliches werd ich einfach mal gar nicht diskutieren.
Mein Kommentar zur Meldung ist so: In dem
Rahmen, in dem gehandelt wird, finde ich das vollkommen in Ordnung. Ich bin ein Verfechter der Freien Meinungsäußerung, aber in Deutschland ist mit gutem Grund nicht jede Behauptung durch diese gedeckt.
Volksverhetzung, Beleidigung, Bedrohung, Anstiftung zu einer Straftat, das alles sind Gründe, wann dieser Schutz einfach nicht vorliegt. Wer das trotzdem tut, begibt sich unter Umständen in die Illegalität. Und ich finde das auch richtig so, mal davon abgesehen, dass Facebook über das eigene soziale Netzwerk sowieso erhebliche Kontrolle hat und dort sicherstellen darf, dass sich nicht ein großer Teil der Nutzer Hass ausgesetzt sieht.
Dass die Löschung nicht zum Selbstläufer werden darf, ist klar. Da sollte man mit Maß und nach Einzelfällen entscheiden.
Vom rechten Spektrum wird gern auf die Einhaltung des Deutschen Rechtes gepocht - ja, dieses sieht aber eben auch Schutz vor dem Verhalten anderer vor, wenn man dadurch eingeschränkt wird.
Auch wird es sicherlich einige Entscheidungen geben, wo zu schnell gelöscht wird, genauso gibt es aber auch Fälle, bei denen nichts passiert, wo es besser wäre, wenn eingeschritten würde.
Da gibt es sicherlich auch Arbeitsbedarf. Aber prinzipiell ist das, was da jetzt getan wird, eigentlich überhaupt nichts Neues.
Vor einigen Jahren machten wir uns kollektiv über den ehemaligen Bundesinnenminister Friedrich lustig, da er Sicherheit als Supergrundrecht postulierte. ABER es sollte bewusst sein: Die freie Meinungsäußerung ist auch kein Supergrundrecht. Dort, wo es mit anderen Grundrechten kollidiert, muss abgewogen werden.
DAS ist meiner Meinung nach schlicht und einfach die Umsetzung
deutsches Rechts. Wo man die Grenze zieht, ist Abwägungssache.
Ironischerweise wird im rechten Lager immer gleich gejammert und auf die Tränendrüse gedrückt, wenn es doch jemand wagt, jemanden rechts oder sogar rechtsextrem zu nennen.
Ja, freie Meinungsäußerung. Gilt dann übrigens für alle, wenn man darauf besteht...
Ich bin weder für eine konsequente Löschung jedes gemeldeten Beitrages, noch für eine "Was auch immer du loswerden willst, Facebook muss es hinnehmen". Eine Lösung nach Augenmaß und Abwägung ist meiner Meinung nach die einzige tragbare Lösung.
Ob diese jetzt in einer liberaleren oder strikteren Auslegung ideal ist, will ich nicht urteilen. Selbst bin ich in diesem Aspekt mit dem status quo eigentlich zufrieden, wenn man abstellen kann, dass Willkür nach Bearbeiter oder Hassbeiträge aus dem anderen politischen Spektrum eben auch gleich behandelt wird.
Wenn man sich dort Mühe gibt und die Sache kritisch begleitet bzw. sich bei "Löschsparsamkeit" bemüht, muss das ja auch nicht in den 1984-Modus eskalieren.
Wer sich nicht anders als mit "echten Hasspostings" zu helfen weiß, dem rate ich einfach, den eigenen Sprach- und Diskussionsstil zu überdenken.
So, das war meine Meinung dazu. (Könnt mich jetzt gern zerreißen, wobei ich vermutlich auch nicht in der Diskussion verbleiben werde.
Für meinen Teil habe ich alles gesagt)