Ned Flanders schrieb:
Also wohlwollend gerechnet etwa grob das drei-vierfache an Akku betriebenen Autos? Was bedeutet das für die Umweltbilanz von Elektroautos allg.?
Du hast mich da falsch verstanden. Ich meinte den reinen EE-
Überschuss, den man verschenken oder erden muss, weil man ich nicht ins Netz oder an den Kunden bekommt. Also z.B. wenn der Wind zu verbrauchsarmer Uhrzeit extrem bläst. Bei diesem Überschuss wird oft gesamt, man sollte ihn per Power-2-Gas konservieren und könnte weiß Gott wieviele Wasserstoffautos fahren lassen. Ist halt aber im Endeffekt nur eine relativ kleine Menge.
Nicht falsch verstehen. Ich bin kein Feind von Elektroautos. Es muss sich halt nur Umwelttechnisch rechnen. Sonst machts ja wenig Sinn, denn ob ich Kohle oder Gas mit 40% Effizienz verstrome oder Diesel im Tank hab, macht ja erstmal keinen gravierenden Unterschied, abgesehen von der sehr energieaufwendigen Produktion des Akkus.
Es macht bereits einen Unterschied, E-Autos rein mit Kohlestrom fahren zu lassen. Die Energie-Effizient liegt hier bereits beim Faktor 2! (Rechnung in etwa: Effizienz Verbrennung in einem kleinen Motor über gesamte Kennfeld verteilt ca. 16-20%; Effizienz bei Verbrennung in einem Großkraftwerk mit konstantem Lastprofil ca. 40-43%. Davon dann Effizient "vom E-Werk bis auf die Straße" ca. 80-90%)
cookie_dent schrieb:
Ist nur eine Mutmaßung basierend auf einigen Testberichten des Model S.
Da waren die Akkus stellenweise nach 5-6 Jahren hinüber. Ok, bei dem fallen die dann wohl noch unter Garantie.
Ja, solche Berichte gibt es. Man muss aber folgendes zum Hintergrund und Verständnis wissen: Alle Teslas, die herum fahren, sind noch keine 8 Jahre alt. Tesla gibt aber 8 Jahre Garantie auf den Antriebsstrang (inkl. Akku), ohne km-Begrenzung. Bei den vermeintlich defekten Akkus ist es in der überwiegenden Anzahl der Fälle so, dass Tesla auf Garantie einen Austausch übernommen hat, ohne dabei aber den alten Akku einfach wegzuschmeißen! Die PAcks bestehen ja aus 14-16 (?) Modulen. Normalerweise ist da lediglich ein Modul defekt, welches dann durch ein neues getauscht wird. Das reparierte Pack bekommt dann einfach der nächste Garantie-Fall. Das defekte Modul kann ggf. auch noch repariert werden, wenn nur einzelne Zellen wirklich defekt sind.
In (naher) Zukunft, wenn dann mal Defekte außerhalb der Garantie auftreten, wird/muss es Reparatur-Optionen geben. Klar - für Tesla ist es bei Garantie am einfachsten, das gesamte Pack zu tauschen; das dauert weniger als 1 Std. Für Endkunden, die einen Defekt behoben haben müssen, ist das finanziell nicht darstellbar. Da wird dann eine Reparatur wirtschaftlicher.
Hellsehen wäre jetzt schön.
Aber - meine Prognose:
Die werden deutlich teurer.
- Deutlich steigende Nachfrage (wir befinden uns erst am Anfang der E-Mobilität)
- bei stetig sinkendem Rohstoffbestand
- viele Rohstoffe befinden sich in politisch instabilen Ländern
Die Förderung steigt jedoch auch drastisch an, und ebenso sinkt der Materialeinsatz. In den letzten 20 Jahren ging es trotz exponentiell wachsendem Verbrauch/Bedarf stetig bergab. Die Kurve der Abnahme hat sich abgeflacht, aber dass sie umdreht ist schwer vorstellbar. Natürlich aber
möglich, das kann man schlecht mit Sicherheit ausschließen.
cookie_dent schrieb:
Auch wenn der Kobaltanteil reduziert wurde, kann der Kongo jederzeit nach belieben an der Preisschraube drehen.
Ist schön wenn mein Quasimonopol hat.
Die Lage ist schon etwas komplexer. Das Mining wird ja nicht wirklich von der "Zentral-Regierung" betrieben und gesteuert, sondern von Mining Companies. Die haben langfristige Lieferverträge mit begrenztem Preis-Spielraum, i.d.R. mit chinesischen Abnehmern. Die lassen sich nicht so einfach für dumm verkaufen. China hat Afrika außerdem wirtschaftlich in einem geradezu obszönen Ausmaß eingelullt.
MEDIC-on-DUTY schrieb:
Der Kaufansatz wird doch in 10 Jahren eh Geschichte sein. Dann gibt es alles on demand. Das Stadtauto für die Pendelei zur Arbeit, das SUV für den Urlaub in den Bergen, der Roadster für´s Wochenende... etc.
Klar kommt das. Aber schrittweise, und niemals binnen 10 Jahren in einem solchen Ausmaß, dass die Verkäufe extrem einbrechen würden.
Denk nur an Leute, die auf dem Land leben, oder Familie haben, oder beides. (So z.B. ich... und ohne Auto ist unser Leben völlig undenkbar. Viel zu viele Pflichten, die auf die flexible und einfache Mobilität eines KFZ-
Eigentums angewiesen sind.
Harvesthor schrieb:
Ansichtssache. Ich würde eher sagen, dass die Reichweite der Verbrennern bei niedrigeren Geschwindigkeiten deutlich weniger ansteigt, als bei Elektroautos.
Das womöglich schon. Was aber viele nicht ganz begreifen: Anders herum bleibt die Rechnung sehr wohl linear! Bis sagen wir 80-100 (?) km/h ist es so, dass man mit Verbrennern keine nennebswerten Verbrauchsvorteile durch Langsamfahren hat. Da ist es eher so, dass langsam fahren quasi Stadtverkehrr bedeutet, und er frisst ja sowieso den Sprit. Bei höheren Geschwindigkeiten auf (freien) Landstraßen und v.a. natürlich Autobahnen ist es sehr wohl so, dass auch beim Verbrenner-KFZ der Luftwiederstand mit der dritten Potenz wächst und somit auch der Verbrauch mehr als nur linear ansteigt. Nur mekrt man das nicht so ehr bzw. denkt man nicht dran, weil uns das bvereits in Fleisch und Blut übergegangen ist, und weil es dennoch ein paar huntert km sind, und v.a. weil es überall eine Tanke gibt, bei der man in 4-7 Minuten wieder vollgetankt hat.
Beim E-Auto gilt genau dieselbe Mathe für die schnellen Fahrten, und somit die selben (!) Verbrauchst-Anstiege. Nur ist eben die Basis-Reichweite schon geringer, und die Reichweitenangst viel gegenwärtiger, weil es eben für die Meisten keine Gewohnheit ist.
Marius schrieb:
In der BRD werden 3x so viele Zoe wie Teslas verkauft.
Der Teslaverkauf ist auch um 1/3 eingebrochen.
Die Läden zu schließen wird vom Markt mittlerweile als totale Notlösung gesehen, weil das Geld aus ist.
Vor kurzem wollte Musk noch weitere Teslatempel bauen.
Ja, blah.
Natürlich werden mehr Kleinwagen als Oberklasse-Limousinen verkauft. Das wundert absolut niemanden.
Die sinkenden Absatzzahlen bei den Model S und X lasten die Experten bereits seit dem Zeitpunkt, als dieser Trend bekannt wurde, dem damals bevorstehenden Europa-Launch des Model 3 an. (D.h., Interessenten verzichteten in nennenswerter Anzahl auf z.B. ein Model S 75, um ein gut ausgestattetes M3 für billiger zu bekommen.) Die M3 Verkaufszahlen sind ja auch bereits jetzt sehr gut.
Die Läden zu schließen ist v.a. konsequent. Tesla fährt die minimale Werbung, die sie durch diese Läden haben, weiter zurück. Die Show-Rooms waren schon immer reine Kostenfaktoren. Da man sich nun durch die Marktbewegungen dazu gezwungen sah, das Standard Range Model 3 mindestens ein volles Quartal früher zu bringen als bisher geplant, erfordern halt diesen vmtl. schon längst geplanten Cut ebenfalls eher.
Es werden außerdem ja nicht alle Show-Rooms geschlossen. Gerade die relevantesten "Tempel" an den besten Adressen werden bleiben.
Interessant und durchuaus kontrovers diskutiert werden überigens die immensen Preisabschläbe bei den High-End-Varianten der Model S und X. Da ging es von gestern auf heute um teilweise 40.000 €/$ nach unten! Es gibt Leite, die erst kürzlich bestellt haben und sich nun maximal verarscht fühlen... zu Recht, irgendwie.
Bei M3-Bestellern reagiert Tesla bereits dadurch, dass sie das "Full Autonomous Driving" Upgrade, was normal 4.000€/$ kostet, kostenlos auf bestehende Bestellungen mit aufschlagen. Aber das klappt halt nicht bei Leuten, die eh schon "volle Hütte" bestellt haben und jetzt sehr dumm da stehen. Es gibt auch noch keine Infos, was mit denen sein wird. Aber irgendwas wird wohl auch für die kommen (müssen) - es sind immerhin die Walfische für Tesla.