„Zwingt“ man uns langsam zum E-Auto?

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BloodGod schrieb:
Weil auch dieser Wagen, wenn er 2-5 Jahre alt ist, massiv günstiger wird gebraucht und dann meistens auch mit der absoluten Vollausstattung zu einem guten Preis erworben werden kann.

Grundsätzlich hast du Recht, aber in meinem Fall ist es auch gut gegangen. Habe 2018 einen Hyundai i10 für 11.700€ neu gekauft (BJ 2016, 87PS mit 5 Jahren Garantie). Bis heute keine 30.000km runter. Gebraucht kosten die aktuell 8.000~9000€. Finde den Wertverlust, in meinem Fall, absolut im Rahmen.

_killy_ schrieb:
Der Zwang zum E-Auto besteht erst ab 2035 ... vorher ein E-Auto zu kaufen ist deine freie Entscheidung.

Selbst ab 2035 gibt es keinen Zwang. Deinen Verbrenner kannst du weiterfahren oder dich beim Gebrauchtmarkt bedienen.

_killy_ schrieb:
Diese Wohlstandsverluste nimmt die Bevölkerung war und wird sich dagegen wehren.

Definitiv und das passiert bereits schon. Siehe US-Wahlen oder bei uns die AFD. Im ganzen Westen gibt es Unmut über die steigenden Preise, was sich sämtliche Populisten auf der Welt zu Nutze machen...

Ohne mehr Sozialhilfen und Umverteilungen, wird es verdammt schwer werden, den Klimawandel weiter mit der notwendigen härte voranzutreiben.
 
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BridaX schrieb:
Ohne mehr Sozialhilfen und Umverteilungen, wird es verdammt schwer werden, den Klimawandel weiter mit der notwendigen härte voranzutreiben.

Die Umverteilung macht es ja nur noch schlimmer. Wenn die Arbeitnehmer weniger Netto vom Brutto haben - wehren sie sich ebenfalls dagegen. Die letzten 30 Jahre wird gefordert, die Reichen mehr zu besteuern. Dabei ist einzig die Bemessungsgrenze für den Spitzensteuersatz gefallen - so dass jetzt immer mehr Leute als "Reich" gelten.
Ganz blöde sind die Menschen an der Stelle auch nicht mehr.

Es hilft nur - eine starke Wirtschaft - damit die Menschen keine Existenzängste haben. Diese kann man in Deutschland gut durch Abbau von Bürokratie erreichen.
 
_killy_ schrieb:
Es hilft nur - eine starke Wirtschaft - damit die Menschen keine Existenzängste haben.

Ich denke da mittlerweile ein wenig anders. In den USA ist die Wirtschaft beispielsweise stark und trotzdem gab es einen historischen Wandel in der Bevölkerung. Der Tripple-Down-Effekt wirkt nur begrenzt - gerade wenn man in Zukunft weiter steigende Preise bei Basiskonsumgütern erwarten darf, bedingt durch den Klimawandel (oder im Fall der US einem krankhaften Kapitalismus/Monopolismus).

Es gibt viele Mittel die ärmere Bevölkerung zu entlasten ohne den Mittelstand oder den Arbeitgeber an den Karren zu pinkeln oder eine Flucht von Investoren zu befürchten. Hebel sind z.B. weniger/keine Mehrwertsteuern auf Lebensmittel, Klimadividende, kostenloses Essen für Schulkinder... Allgemein mehr Sicherheiten für den Bürger und weg von der Schuldenbremse um in die Zukunft zu investieren.
 
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Auto fahren ist viel zu attraktiv und günstig im Vergleich.
Es müsste das 2- oder 3-fache kosten um viele zum Überdenken ihres Verhaltens zu bewegen.

Wie ich darauf komme? Deswegen:
  • Die Straßen sind verstopft mit Autos (Stadt 120.000 Einw).
  • Es wird Auto gefahren auf jeder denkbaren Strecke. Zum Bäcker, Kiosk, Alltagseinkäufe, Kindergarten, Schule, Arbeit etc. wir reden hier über einge 100 Meter oder wenige Kilometer.
  • Auf Autobahnen in DE wird gerast wie sonst nirgends auf der Erde

PS:
Bin Radfahrer für die allermeisten Fahrten (hoch bis 15 km einfache Strecke) die im Alltag so anfallen. Ich bin auch kein Autohasser, ich habe selbst eins, das ich auch fahre.
 
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@_killy_ Dummerweise sind die, die sich laut "wir tun was für die Bevölkerung" auf die Fahne geschrieben haben, im Detail halt wenig tun. Klar sind 2200 € Netto von 3000 Brutto schöner als 2000 € Netto. Wenn aber gleichzeitig am ÖPNV und sozialem gespart wird, kann sich das schnell als teurer Boomerang erweisen. Weniger Kündigungsschutz und ähnliches, um die Wirtschaft anzukurbeln hat auch ganz schnell Nachteile.

Ich war dieses beruflich in China unterwegs. Die dortigen E-Autos könnte man auch problemlos hier fahren. Da stinkt VW mit seinem ID3 dagegen maßlos ab. Einzig bei der Verarbeitungsqualität gibt es noch viele Mängel, aber die Technik funktioniert.

Und die Luft war für eine Großstadt recht gut, weil eben keine stinkenden Roller mehr rumfahren, sonder die zu 95 % E-Roller einsetzen.

Und gegen steigende Kraftstoffpreise würden auch andere Anschaffungsgewohnheiten helfen. Immer größer+höher+schwerer ist halt alles totes Gewicht. Der Mietwagen VW Taigo vom Flughafen zurück hat halt glatt mal 2 Liter/100 km mehr verbraucht als die Limousine auf dem Hinweg.
 
@BridaX

Dir ist schon klar - dass die USA mal so das extrem Beispiel sind, was im Kapitalismus so alles falsch läuft. In Deutschland haben wir aber eine soziale Marktwirtschaft - mit sehr, sehr weichem Polster. Da kannst du die Krankenversicherungen vergleichen, Bildungskosten oder auch in das Bürgergeld in Deutschland.

Natürlich kannst du Deutschland ohne irgendwelche neuen Schulden auch wieder zum Aufschwung führen. Mittlerweile ist es ja O-Ton aller Wirtschaftsverbände und guten Wirtschaftsökonomen, dass wir in Deutschland ein wirtschaftlichen Aufschwung herbeiführen können, allein indem wir fleißig Bürokratie abbauen würden.

@LencoX2

Natürlich sind Autos aktuell deutlich attraktiver als die Alternativen Fahrrad und ÖPNV. Gerade in kleineren Städten wirst du auch in Zukunft nicht um das Auto drumherum kommen.
Ist aber auch nicht schlimm. Du wirst kein 5-Minuten Takt im ÖPNV hinbekommen in jeder Kleinstadt. Dafür fehlen ja schon in den Großstädten die Bus- und Bahnfahrer. Oder du musst halt massiv das Bürgergeld einkürzen - damit du auch Fahrer für den ÖPNV bekommst.

@Knergy

Bei Bürokratie-Abbau geht es nicht um die Beschränkung von Arbeitnehmer-Rechten. Vielmehr um diverse Berichtspflichten die mittlerweile gemacht werden müssen. Weiterhin auch diverse Vorschriften - die eine Vollversicherung entsprechen - statt auf normalen Menschenverstand zu setzen.

Es gibt bspw. 3 verschiedene Vorschriften zu der Höhe von Fenstereinbauten in Kitas - alle sind entsprechend widersprüchlich und nicht miteinander abgestimmt.
 
_killy_ schrieb:
Mittlerweile ist es ja O-Ton aller Wirtschaftsverbände und guten Wirtschaftsökonomen, dass wir in Deutschland ein wirtschaftlichen Aufschwung herbeiführen können, allein indem wir fleißig Bürokratie abbauen würden.
Dann sollten die aber erst mal selber damit anfangen, ihren Wasserkopf abzubauen. Mit weniger Bürokratie meinen die ja nur, dass sie ihre Vorhaben schneller und bequemer umsetzen können, weil ihnen keiner mehr dabei auf die Finger schaut.
 
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_killy_ schrieb:
In Deutschland haben wir aber eine soziale Marktwirtschaft - mit sehr, sehr weichem Polster.

Das betonst du wirklich gerne, oder?

Genau, und Russland ist Offiziell ein "demokratischer föderativer Rechtsstaat mit republikanischer Regierungsform". Auch wenn Deutschland eine soziale Marktwirtschafts ist, so gilt diese nach wie vor als Grund kapitalistisch.

_killy_ schrieb:
Mittlerweile ist es ja O-Ton aller Wirtschaftsverbände und guten Wirtschaftsökonomen, dass wir in Deutschland ein wirtschaftlichen Aufschwung herbeiführen können, allein indem wir fleißig Bürokratie abbauen würden.

Durchaus begrüßenswert.

Ich wäre für Frank Thelen als Leiter der Abteilung für Regierungseffizienz (AfR).

Aber mal im Ernst, ich denke diese Aufgabe wird eine für Jahrzehnte sein. Sofern sich überhaupt eine Partei ernsthaft an diesem Molloch versuchen wird. Zumal damit auch (verbeamtete) Arbeitsplätze in Verbindung stehen. Aber wie gesagt, durchaus begrüßenswert.

Um auf die Frage des TE zu antworten; Ja wir werden dahin gedrängt E-Autos zu kaufen. Entsprechende Anreize sind wichtig und werden in den kommenden Jahren immer stärker. Ich sitze derweil mit einer Tüte Popkorn am Rand und beobachte das Geschehen.

Die USA mag ein Extrem sein, aber nicht selten ein Vorreiter für Europa.
 
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Nach aktuellen Zulassungszahlen für 2024, sind nur 13,2% aller Neuwagen reine BEV. (KBA)

Wir haben somit kein Zwang, ein BEV zu kaufen. Dieser würde m.E. nach erst entstehen, wenn die Betriebserlaubnis von nicht BEV-Fahrzeugen nach 2035 erlöschen würde. Dies ist aber nicht der Fall.
 
_killy_ schrieb:
zum Thema zurück
Gerne:
Beobachtungen eines Tankwarts an einer stark befahrenen Strasse.
Der "Kundenpegel" auf unserem Hof ist genauso vom Spritpreis abhängig, wie von den Ampelphasen der nächsten Ampeln.

Ich freue mich immer, wenn Diesel über 1,50 steigt, weil ich dann auch zwischendurch mal ein paar meiner Schichtaufgaben wegarbeiten kann. Solange Diesel unter 1,50 kostet, komme ich vom Kassenplatz eiogentlich nur weg, solange alle Ampeln im Umkreis rot zeigen und niemand Kippen, Kaffee, Alk oder Süßkram kaufen will.

Ich arbeite jetzt seit 5 Jahren an dieser Tankstelle ... und mir ist bisher nur eine Konstante aufgefallen ... und das ist die Meckerei über die Preise.
Ich gehe davon aus, dass diese Meckerei weitergehen wird, bis man vom Staat für jeden Liter 10c bekommt ... und selbst da werden einige noch jammern, weil das ja so wenig ist.

Also ignoriere ich das mittlerweile einfach. Eigentlich ist das auch genau das, was mit diesem Thread passieren sollte.
 
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BloodGod schrieb:
Wundert mich tatsächlich das es hier kaum jemanden tangiert, man verdient hier wohl einfach zu viel.
Oder man hat wie ich gar keins. ^^

Also Spritpreis rauf auf 10€.
 
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ZeT schrieb:
Oder man hat wie ich gar keins. ^^
Ein wirklich geiler Trick ... funktioniert aber für viele nicht so gut.

Und es ist auch nicht jeder so ein hardcore, dass er sich mit dem Fahrrad in den Berufsverkehr wagt.
 
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Ist doch immer auch eine Frage, wo man wohnt, und wie gut da ÖPV sind. Beispiel. Eine Azubine bei uns im Büro hat seit kurzen ihr erstes Auto. Damit braucht sie 15 Minuten, bis ins Büro. Zuvor mit dem Bus über eine Stunde.

ÖPV dürfen von mir aus etwas länger brauchen, aber nicht über vier mal so lang.
 
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BridaX schrieb:
Ohne mehr Sozialhilfen und Umverteilungen, wird es verdammt schwer werden, den Klimawandel weiter mit der notwendigen härte voranzutreiben.
Also die Menschheit treibt den Klimawandel doch hart genug voran. ^^

Am Ende sagt das was @_killy_ gepostet hat doch alles aus. 12% sehen den Klimawandel als wichtig an. Das diese Leute die Korreolation zwischen "Wirtschaft - Migration und Klima" nicht verstehen ist sehr tragisch. Führt das doch ohne umwege in den Abgrund.

Also Leute, Vorsorgen lautet die Devise. Packt euch Tarps, Schlafsäcke und Wasserfilter in den Rucksack. ;)
 
ZeT schrieb:
Also die Menschheit treibt den Klimawandel doch hart genug voran. ^^

Hehe, Freud'scher Versprecher 😅

ZeT schrieb:
Am Ende sagt das was @_killy_ gepostet hat doch alles aus. 12% sehen den Klimawandel als wichtig an. Das diese Leute die Korreolation zwischen "Wirtschaft - Migration und Klima" nicht verstehen ist sehr tragisch. Führt das doch ohne umwege in den Abgrund.

Jep. Zumal ich vorsichtig mit diesen Umfragen bzw. mit der Deutung wäre. Wenn die Welt (Axel Springer) über Umfragen der ARD zum Klimawandel schreibt zuckt mein linkes Knie so komisch.
 
@ZeT @BridaX

Die Umfrage mit den 12% finden den Klimawandel wichtig - decken sich sehr gut mit den Absatzzahlen 13% der BEVs ... oder?

Ich hoffe, ich konnte da Heilung beim linken Knie bewirken! :D
 
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@_killy_ Stimmt, muss kausal zusammenhängen :D

https://europa.eu/eurobarometer/surveys/browse/all/series/2981

07.2023 "More than three quarters (77%) of EU citizens think climate change is a very serious problem at this moment."

"Was ist dir (gerade) wichtig?" oder "Ist dir der Klimawandel wichtig?" sind zwei völlig verschiedene Ansätze.

- Aber ja, das Thema rückt in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Hintergrund.
 
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@_killy_
Grundlegendes Problem dürfte sein, das wenn das Klima selbst als nicht wichtig erachtet wird, Kosten für den Schutz des selbigen nicht von der Bevölkerung mitgetragen werden wird.

Hochwasserschutz, Entsiegelung von Flächen, Renaturierung von Flüßen usw...

Das wird Milliarden kosten und wird von der Mehrheit der Bevölkerung nicht mitgetragen werden.
 
Ihr betrachtet hauptsächlich den privaten Indivudualverkehr. Eine Verteuerung der fossilen Brennstoffe schmälert nicht nur unseren Geldbeutel an der Tankstelle, sondern alle Güter werden teurer. Die Waren im Supermarkt werden zum überwältigenden Teil per LKW zu den Zentrallagern und dann den Filialen transportiert. Genau wie ein enormer Anteil an allen Industriegütern. Agrar- und Baufahrzeuge/maschinen werden auch in absehbarer Zeit Diesel brauchen.

Kein Hersteller, Spediteur oder Händler schluckt diese Kosten. Das wird im Endeffekt an uns Endkunden in Form höherer Preise durchgereicht. Und eine Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs ist noch viel weiter weg als die des Individualverkehrs.

Ich persönlich fahre einen 12 Jahre alten Diesel. Seit Corona/Homeoffice nur noch ca. 8000km pro Jahr. Ich könnte von der Reichweite her für meinen dreimal in der Woche anfallenden Arbeitsweg von ca. 40km einfach durchaus ein Elektrofahrzeug nutzen. Da ich sehr ländlich wohne, gibt es keine Lademöglichkeit in der Nähe, die müsste ich mir in Form einer Wallbox erst installieren lassen. Das kommt dann preislich nochmal auf die höheren Anschaffungskosten eine E-Fahrzeugs drauf. Davon abgesehen, dass es derzeit in Deutschland auf mobile.de nur eine einstellige Anzahl an gebrauchten E-Fahrzeugen mit Anhängerkupplung und mindestens 1 to Anhängelast unter 15.000 € gibt. Ist offensichtlich ein absolut exotischer Sonderfall diese Anforderung.
 
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