supermanlovers schrieb:
@Blaexe
Apple ist auch bekannt dafür die Preise in jeder Generation deutlich zu senken.
Ich glaube es wäre naiv anzunehmen, dass Apple als gigantisches Mega Unternehmen keine hochbezahlten und in ihrem Bereich bestens ausgebildeten Analysten angestellt hat, welche für jedes potenzielle Produkt die Zielgruppe und deren Kaufkraft bis ins Detail berechnet und prognostiziert. Denen dürfte vollkommen klar sein, dass das Teil als neues (potentiell noch) Nischenprodukt für 4000€ keine gigantischen Verkaufszahlen erreichen wird.
VR/AR-Brillen haben als Mainstreamprodukt für Apple aktuell primär zwei große Herausforderungen:
1. Der Mainstream kennt die Vorzüge noch nicht richtig und die Immersion die VR erzeugt, lässt sich ohne es selbst erlebt zu haben auch nicht richtig beschreiben.
2. Es existiert noch kein großes App-Ökosystem dafür. Zumindest nicht in Apples Appstore. Das ist ein Henne-Ei Problem, denn ohne Hardware keine Apps und ohne Apps verkauft such auch die Hardware eher schlecht.
Mmn. adressiert die AVP als (theoretisch) kaufbares Produkt genau diese zwei Bereiche.
Den ersten Bereich beschreibt dieser Kommentar hier eigentlich perfekt:
Der_Picknicker schrieb:
Ich hab die AVP heute getestet. Vollkommen GEISTESKRANK.
Ich hatte noch nie einen so krassen WOW-Effekt. Die 3D-Videos aus dem iPhone 15P ist nicht von dieser Welt. Ich wünschte, manche Erinnerungen wären so eingefangen worden.
Das ist wirklich ein Gänsehaut-Moment gewesen…
Was ich damit meine:
Ich denke die AVP ist primär eine Tech-Demo und zeigt dem Mainstream und insbesondere der auf Apple eingeschworenen Gemeinde, die ggf. noch keine Erfahrungen mit anderen VR-Headsets hatten auf, was in Zukunft damit möglich sein wird.
Daher auch der hohe Preis, es ging erstmal darum ein möglichst gutes / leistungsstarkes Produkt an der Grenze des aktuell machbaren zu bauen um zukünftige Interessenten nicht durch Mängel hinsichtlich der erbrachten Leistung (z.B. die Fliegengitterproblematik aktueller günstiger VR-Brillen) zu verschrecken. (Möglichst viel WOW-Effekt ist das Ziel.)
Der zweite Bereich sind die fehlenden Apps:
Mit 4000€ ist die AVP für die allermeisten Konsumenten (viel) zu teuer, für professionelle Appentwickler dürfte das idr. aber als Geschäftsausgabe weniger das Problem sein. Auch da ist es vermutlich eher sinnvoll eine möglichst leistungsstarke Plattform zu veröffentlichen, statt auf Sparkurs zu gehen um Entwicklern direkt ein Werkzeug der "nächsten Generation" an VR-Brillen zur Verfügung zu stellen, ohne die technischen Limitierungen aktueller günstiger Geräte.
Als drittes Problem kann man noch den Preis sehen, ich denke aber wie oben erklärt, dass Apple aktuell garnicht damit rechnet, dass das Teil sich zu diesem Kurs gut verkauft. Den Mainstream wird man dann vermutlich in ein paar Jahren adressieren:
Bis dahin lässt sich durch Fortschritte in der Fertigung vergleichbare Technik günstiger bauen, der Appstore sollte bis dahin gewachsen sein um nennenswerte Usecases außerhalb von Demos zu schaffen und gleichzeitig kann man mit: "Die neue Apple Vision 2, jetzt statt
4000€ nur
sagenhaft günstige 1200€" werben.